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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über Orientierungs und Orterstopps. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, dass der Katamar lediglich Richtung Terra flog, in Wahrheit aber ein völlig anderes Ziel ansteuerte.
    Die Fremden hatten sich nicht das Geringste zu Schulden kommen lassen. Bisher ging jeder Angriff auf das Konto der Arkoniden, und die Fremden hatten deren Attacken lediglich abgewehrt.
    Befand sich die Erde also in einer konkreten Gefahr? Sein Gefühl sagte eindeutig Ja. Rhodan war geneigt, diesem Gefühl zu trauen; auch wenn er stets von einer „Unschuldsvermutung" gesprochen hatte. Als Terranischer Resident war er jedoch verpflichtet, vom schlimmsten denkbaren Fall auszugehen.
    Der Nonstop-Flug Richtung Heimat nahm 57 Miauten in Anspruch. Sie fielen am Rand des Systems in den Normalraum zurück. „Was ist mit dem Katamar?", fragte Rhodan schnell. „Nicht zu entdecken", teilte Lauter Broch't nach einer kurzen Bedenkzeit mit. „Das Mondgehirn NATHAN meldet keine Vorkommnisse." 19.000 schwer bewaffnete Einheiten gruppierten sich - im Raum gestaffelt, am Rand des Systems. Die Zentrale der Liga wurde von einer verbesserten, permanent aktivierten Aagenfelt-Barriere beschützt. In einem Radius von 14,2 Lichtstunden zur Sonne war keinerlei Überlichtflug möglich.
    Terra sicherte sich mit der Barriere gegen Überraschungsangriffe aus dem All. Wer einen Planeten des Solsystems anvisierte, wurde standardmäßig am Systemrand aus dem Hyperraum geworfen. Danach war der Weiterflug Richtung Terra nur noch mit Normaltriebwerken möglich.
    Allein den Schiffen der Heimatflotte war die Totfrequenz bekannt, innerhalb deren die Barriere geöffnet war. Allein terranische Schiffe verfügten deshalb über die volle Bewegungsfreiheit. „Hoffentlich hält die Barriere den Katamar auch tatsächlich auf", grollte Rock Mozun ahnungsvoll. Der Ertruser gab sich unter seiner SERT Haube wild entschlossen. Mozun bewegte sich nicht, erweckte aber den Eindruck, einen eventuellen Feind mit Seinen sechzehn Zentnern Körpermasse persönlich überrollen zu wollen. „Falls sie überhaupt kommen", fügte Pearl TenWafer in ähnlicher Stimmlage hinzu. „Falls sie uns mit dem Kurs Richtung Terra nicht hereingelegt haben."
    Rhodan erklärte: „Angenommen, es wäre so ... In dem Katamar weiß man dann exakt über die Verhältnisse in der Milchstraße Bescheid. Und was interessiert ein Raumschiff aus HCG87 Adie galaktische Position der Erde?"
    Rhodans Einwand zeigte gigantische Dimensionen und Verwicklungen auf. Ein Raumschiff aus einer 388 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis flog durch das just errichtete Sternenfenster und steuerte auf direktem Weg die Erde an.
    Mozun und die Kommandantin sprachen kein Wort mehr.
    Pearl TenWafer ließ die Triebwerke der LEIF ERIKSSON in den gültigen Totfrequenz-Modus schalten.
    Das Flaggschiff erreichte mit einer, nur Sekunden dauernden Überlichtetappe den Orbit der Erde. Ein Riegel aus unbemannten Forts umkreiste die Heimat der Menschen. Es war kaum vorstellbar, dass ein Feind dem blauen Planeten gefährlich wurde; doch Rhodan hatte nicht umsonst die Ereignisse im Sektor Hayok erlebt.
    Sekunden verstrichen, Rhodan erwog soeben seinen Aufbruch in die Solare Residenz da materialisierte tatsächlich das Raumschiff.
    Der Katamar fiel in 14,2 Lichtstunden Entfernung von der Sonne in den Normalraum zurück. „Die Barriere wirkt!", schrie Lauter Broch't, obwohl es jeder sehen konnte. „Sie sind da!"
    Ein zweites, ein drittes Mal versuchte die fremde Einheit, in den Hyperraum zu gelangen.
    Doch die Barriere hielt. Rhodans geheime Befürchtung, der Katamar verfüge über eine Vorrichtung, die ihren Schutzgürtel umgehen konnte, bewahrheitete sich nicht.
    Schließlich nahm das Schiff der Fremden, im Unterlichtflug Kurs Richtung Terra. Im Normalraum gab es keine Barriere mehr; sie konnten sich dem Katamar nur noch mit ihren Raumschiffen in den Weg stellen.
    „Funksprüche vorbereiten!" befahl Rhodan. „Wir fordern den Katamar zum Stoppen auf. Wie gehabt, in sämtlichen bekannten Sprachen und Symbolkodes."
    „Das wird wenig nützen", prophezeite Pearl TenWafer.
    Rhodan reagierte nicht auf ihre Aussage.
    Lauter Broch't deckte das Schiff mit Funksignalen förmlich ein. Der Riesenkatamar setzte seinen Flug scheinbar unbeeindruckt fort.
    Rhodan zog seine Streitmacht in Flugrichtung zusammen. Wenn es zum Äußersten. kam, war die Feuerkraft der Flotte nutzlos; man hatte es bei Hayok erlebt. Aber welche Wahl blieb ihm? Den Weg freizugeben?

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