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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodan mit einer stummen Drohung. Versuche kein zweites Mal, mich aufzuhalten! Rhodan verstand die Botschaft, doch er hegte nicht die Absicht, sich von Ascari da Vivo einschüchtern zu lassen. „Ich ersuche dich, unsere nächsten Schritte zu koordinieren, Mascantin. Gemeinsam kommen wir eher hinter das Geheimnis als getrennt!"
    Die Arkonidin meinte verächtlich: „Wenn deine Strategie aus Abwarten besteht, Rhodan, was gibt es zu koordinieren?"
    „Wenn deine Strategie aus Schießen besteht", konterte Rhodan ärgerlich, „dann nenne mir bitte ein Ziel!< Rhodan starrte plötzlich auf ein leeres Holo. Die letzten Worte hatte sie schon nicht mehr gehört.
    Zumindest unternahm Ascari da Vivo keinen Versuch, die Stationen anzugreifen, und beschränkte sich vorerst auf rein wissenschaftliche Aktivität - wie die Terraner.
    Rhodan ließ eine Hyperfunk Standleitung von der LEIF ERIKSSON ins Solsystem schalten.
    Jedes Datenbit, das die Sonden im Sektor Hayok :erhoben, wurde zur Auswertung dem Großrechner NATHAN vorgelegt.
    Am 24. Oktober 1311 NGZ Rhodan hatte eben eine Stunde Schlaf hinter sich, präsentierte die wissenschaftliche Abteilung ein erstes Fazit.
    Humphrey Parrots schmales Gesicht wirkte undurchdringlich. Der Chefwissenschaftler beherrschte sich in fast schon auffälligem Maß. Sein Assistent Prakma dagegen wirkte so bleich und nervös, als habe er eben dem eigenen Gespenst ins Gesicht geblickt.
    Rhodan machte sich auf einen Schock gefasst. „Zwar ist durch das Hayok-Sternenfenster keine Hyperortung möglich", begann Humphrey Parrot mit flacher Stimme, „entfernte Objekte können also nicht angemessen oder abgetastet werden. Wir sind auf rein optische Messmethoden angewiesen. Dennoch lässt sich auch mit optischen Daten eine Menge anfangen."
    „Sozusagen Astronomie mit dem Brecheisen", kommentierte Prakma. „Mit dem Teleskop, so wie früher."
    „Es fällt uns selbst nicht ganz leicht, der vorliegenden Analyse zu trauen. Auch wenn sie von NATHAN stammt, wir sehen immer noch zwei potenzielle Fehlerquellen .in der Analyse.
    Entweder wir haben es tatsächlich mit einer fortgeschrittenen Art von Projektion zu tun. Dann können alle Daten gefälscht sein. Oder das Fenster ist real, lässt dafür die optischen Informationen aber nur verzerrt durch."
    „Wir möchten kein Referat hören, Humphrey", mahnte Bull den Wissenschaftler, „sondern ein Resultat!"
    Humphrey Blue Parrot senkte den Kopf. Der dürre Mann starrte auf ein paar Ziffern nieder, die er sich auf ein Stück Folie gekritzelt hatte, hob in einer ratlosen Geste die Hände und schüttelte den Kopf. „Die fragliche Galaxis", sagte er plötzlich, „gehört vermutlich zu einer Galaxiengruppe, die auf der Erde als HCG87 bekannt ist Hickson Compact Group 87.
    Die Galaxis direkt vor uns wird von den Astronomen als Objekt A bezeichnet. Von der Erde aus betrachtet, befindet sich die Konstellation im Sternbild Steinbock In einer Entfernung von knapp 400 Millionen Lichtjahren."
    In der Zentrale der LEIF ERIKSSON wurde es für einen Moment still. „Vierhundert Millionen?", ächzte Bull. „Das kann nicht wahr sein, Humphrey!"
    „388 Millionen, um genau zu sein. Und ich erinnere an den Kursvektor der Raumstationen.
    Sie kamen aus der Richtung des Sternbildes Steinbock."
    „Willst du andeuten, die Stationen sind die ganze Strecke geflogen? Von Objekt Abis in die Milchstraße? Nur um uns dieses Fenster aufzumachen?"
    „Im Moment glaube ich gar nichts. Ich benenne lediglich Fakten."
    In der Theorie war es auch der Menschheit möglich, Raumschiffe über vierhundert Millionen Lichtjahre Distanz zu schicken. Doch der Flug dauerte hin und zurück eine halbe Ewigkeit.
    Für einen Unsterblichen mochte das ohne Bedeutung sein. Nicht aber für einen Raumfahrer, der nach Beendigung der Reise zwanzig Jahre älter war.
    Niemand sprach ein Wort, auch nicht Rhodan. Allein die Zahl wirkte erschlagend.
    Selbst Reginald Bull blickte eine Weile nachdenklich zu Boden. Dann aber stahl sich in das Gesicht des Dicken ein schalkhafter Ausdruck. „Sag mal, Perry ... Hättest du was dagegen, wenn ich es Ascari mitteile? Ich möchte zu gern ihr Gesicht sehen."
    Wem gehört der Weltraum? Dem Territorialgedanken kommt in der Raumfahrt eine andere Geltung zu als auf der Oberfläche eines Planeten. Auf einem Planeten lassen sich Zäune errichten. Völker definieren Grenzen und verteidigen diese. Der Weltraum jedoch ist dreidimensionales Gebiet, eingelagert in einen fünfdimensionalen

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