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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass PD-Panzerbrecher nicht fein genug dosierbar. Einsatz würde Tod der gesamten Besatzung des Riesenkastens nach sich ziehen. <<< Grün: >>> Kiv hat Recht. Die Hammerschlagwirkung der intermittierenden... <<< Rote Buchstaben überlagerten die grünen: >>> Tu es, Totenvogel! <<< Und eine Zeile darunter: >>> DAS IST EIN BEFEHL! <<<
     
    Flashback: Waffen meistern
     
    Du warst ihr Lehrer und du hast dich immer bemüht, niemand zu bevorzugen. Nicht die Feschen, nicht die Pickelschnabligen, nicht die Führerfiguren. Auch nicht die Unauffälligen, wie du, Kiv Aaterstam, selber einer warst.
    Deine Kindheit verlief... normal.
    Begluckt, ja, aber nicht zu sehr. Deine Eltern waren verständnisvoll, aber auch wieder stur genug, dass du gelegentlich gegen sie aufbegehren konntest. Und die anderen drei Küken des Geleges ärgerten dich nur gelegentlich, gerade so viel, dass du deinen Schnabel an ihnen wetzen konntest.
    Die Schule ging vorüber. Als du eine Laufbahn wählen konntest, wurdest du Porran-Trommler, mit den Nebenfächern Philosophie und Selbstverteidigung.
    Das war damals gerade ein Trend in der jankarischen Gesellschaft: Musik, verbunden mit Denkschärfe und Körperbeherrschung.
    Sobald du an Nachkommen zu denken begannst, strebtest du eine feste, monogame Beziehung an.
    Und du fandest deine Lebenspartnerin. Sie hieß Ileseth, war ebenso unauffällig wie du, doch überaus geistreich und sehr, sehr flauschig.
    Gerade weil ein jankarisches Pärchen theoretisch alle 17 Jan-Tage ein neues Gelege produzieren kann - was in der Praxis zu einer Bevölkerungsexplosion führen würde -, spart ihr euch das lange auf. Du befruchtest Ileseths Eier erst in eurem
     
    44.
     
    Lebensjahr.
    Die Zeit, in der ihr sie gemeinsam ausbrütet, ist die glücklichste deines Lebens.
    Vier Jahre später, die Küken haben bereits mit der Grundschule begonnen, verbringt ihr euren Urlaub in einem abgeschiedenen Tal in den Schneebergen.
    Es ist ein für Jankar, wo die Temperaturen nur wenig schwanken, ungewöhnlich warmer Sommer. Mehr Eis als sonst schmilzt in den Gletscherregionen.
    Niemand findet das sonderlich schlimm, bis die Katastrophe ihren Lauf nimmt - die unbändige Flut von Metret.
    Ihr werdet von der Zivilisation abgeschnitten. Du brichst auf, um Hilfe zu organisieren, lässt deine Familie zurück.
    Ganze Talzüge mit Hunderttausenden von Nestern drohen in den Wassermassen zu versinken. Der Sprecher des Rates beruft Experten ein, die nur einen Ausweg sehen: Der Damm von Metresan muss gesprengt werden, damit das Schmelzwasser schneller abfließen kann.
    Eines der ersten interstellaren Raumschiffe eures Volkes steigt auf. Du siehst vom Kamm des gerade bezwungenen Myrink aus, wie es auf den Metresan-Damm zufliegt. Und du siehst auch, dass sich Jankaron auf die Staumauer gerettet haben, einige wenige Oktette.
    Du erkennst, mitten unter ihnen, die gelbe Kappe, den Plüschhahn, die genau gleichen Strampelleibchen, den einzigartig geschwungenen Bürzel...
    Der Kanonier des Eiraumers tut nur seine Pflicht. Der Rat der Jankaron opfert einige wenige zum Wohl der vielen.
    Ihr habt dieses Dilemma in den Philosophieklassen oft diskutiert. Kann man ein Leben gegen Zehntausende andere aufrechnen?
    Damals vertratest du die Meinung: Ja. Es ist besser und daher moralisch vertretbarer, dass einer für Tausende stirbt, als wenn Tausende in Lebensgefahr geraten, weil eine Einzelperson geschont wird.
    Du argumentiertest kühl und logisch, warst dir deiner Sache hundertprozentig sicher.
    Damals.
    Aber heute betrifft es die, die du mehr liebst als alles andere auf der Welt. Deine Familie. Deine Küken, deine Ileseth.
    Das Raumschiff eröffnet das Feuer. Du musst es mit ansehen, kannst deine Augen nicht abwenden.
    Danach bleibst du einfach, wo du bist. Vegetierst am Myrink dahin, verbirgst dich vor Wanderern, jahrelang. Bis du stark genug bist, den Sprung zu wagen.
    Und ausgerechnet in diesem Moment, nach all der Zeit, kommt dir ein verlotterter Feuchtschnabel dazwischen. Ein dummer, wohlstandsverwahrloster Junge, der keine Ahnung hat, was Leben heißt und was Leid bedeutet.
    Seine impertinente Arroganz regt dich dermaßen auf, dass du härter zuschlägst als je zuvor. Erschrocken realisierst du, dass du bereit wärst, ihn umzubringen - nur um zu verhindern, dass er es selbst tut...
    Seltsam: Dieses Erlebnis, dieser Kampf gibt dir neuen Mut. Und eine neue Aufgabe.
    Die Energie dafür, diesen neuen Anlauf zu wagen, kommt von deinem Schwur: Ich, Kiv Aaterstam,

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