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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schweigen."
    „Müssen wir ja auch nicht", nuschelte Vett.
    Alle starrten ihn an.
    „Wir fallen einfach ganz, ganz knapp vor der Sternenluke aus dem Hyperraum - und fliegen schnurstracks hindurch. Ist vielleicht ein wenig knifflig zu programmieren, doch machbar. Itchi und der Jäger schaffen das schon."
    Roxo klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Na klar, Vettso! Simpler geht es gar nicht. Man muss nur logisch denken und darf sich nicht von der Gigantomanie dieser Zahlen einschüchtern lassen! Wir..."
    „Ich bedaure sehr", unterbrach Ruim, „eurer Euphorie einen Dämpfer versetzen zu müssen, doch es gibt da ein Problem."
    „Nämlich?"
    „Ihr tretet mit 35 Prozent Lichtgeschwindigkeit aus dem Hyperraum aus."
    „Und?"
    „Die Sternenluke lässt sich jedoch nur mit fünf Prozent LG sicher durchfliegen."
     
    *
     
    „Was?", riefen alle vier Jankaron zugleich.
    „Leider. Schon mit sechs Prozent LG liegt das Risiko, dass sich die Luke verfestigt und das Raumfahrzeug daran zerschellt, bei einem Zehntel."
    „Bei sieben Prozent EG beträgt die Gefahr einer Totalvernichtung bereits ein Drittel..."
    „... und bei acht Prozent erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf drei Viertel."
    „Ab neun Prozent besteht keine statistische Chance auf Durchdringung mehr."
    Roxo sprang auf, hielt sich unwillkürlich am Kolben der Koma-Kralle fest. „Ihr wollt damit sagen, wir sollen in einem von 20.000 überlegenen feindlichen Schlachtschiffen lückenlos kontrollierten Gebiet aus dem Hyperraum plumpsen, auf fünf Prozent Licht zusammenschleifen, wobei wir... Vett?"
    „Bei einer Bremsbeschleunigung von 580 Kiloyabaal pro Sekundenquadrat 2,77 Millionen Ky zurücklegen, wofür eine Zeit von 112 Pulsen zu veranschlagen ist."
    „Danke. - Und dann im Kriechtempo durch die Luke tuckern?"
    „Genau das wollen wir sagen."
     
    *
     
    „Eins, zwei, drei - faules Ei", sang Itchi bitter. „Zwei, drei, vier - und fort sind wir."
    Roxo pfiff zustimmend und wandte sich zum Gehen. Vett blinzelte. Er blickte verwirrt von einem zum anderen. „Aber..."
    „Wartet."
    Ruim OhJar war aufgestanden, hielt sich jetzt mit Hilfe einer vom Hocker bereitgestellten Krücke aus der bekannten „Knetmasse" zitternd aufrecht. „Wenn ihr den Durchbruch dennoch schafft, werden wir dafür sorgen, dass die Sternenluke zur Milchstraße einseitig gepolt wird."
    „Wenn ..."
    Der Eltane ignorierte Kivs Einwurf und fuhr unbeirrt fort: „Danach ist die Sternenluke von dieser Seite aus für einen gewissen Zeitraum unpassierbar. Dagegen können Raumschiffe von drüben jederzeit nach Tradom vorstoßen."
    „Hochinteressant. Wie macht ihr das? Semipermeabilität bei Hyperfeldern dieser Größenordnung lässt sich laut meinen Berechnungen nur erzielen, wenn ..."
    Ruim OhJar hob mit großer Anstrengung die Hand und warf Vett einen müden Blick zu. „Wir verfügen über die Mittel, es zu bewerkstelligen. Doch wir sagen euch nicht, wie, aus Gründen der Sicherheit. Je weniger ihr wisst, desto weniger könnt ihr verraten, solltet ihr den Schergen des Reichs in die Hände fallen."
    „Ah ja. Das leuchtet mir ein."
    Roxo, aufgebracht wie selten, drehte mit weit ausgreifenden, hallenden Schritten eine Runde durch den Saal. „Diese ganze Diskussion ist sowieso völlig müßig!", schrie er die Kalligraphien an den Wänden an. „Wenn, wenn, wenn! Wenn mein Onkel Eier legen könnte, wäre er meine Tante!"
    Das Feuer in Ruims Augen loderte heller denn je.
    „Ja, wenn!", sagte er. Seine Stimme klang nun erstmals wirklich engagiert. „Wenn euch, trotz alledem und alledem, die Tat gelingt und wir die Sternenluke umpolen, wird die Invasion der Galaxis Milchstraße gestoppt. Ich gebe zu, wir wissen nicht, für wie lange. Aber mit etwas Glück reicht die Zeit, die Führungspersönlichkeiten der Milchstraße ausfindig zu machen. Zu warnen, zu Hilfe zu rufen. Und sie, möglicherweise mit einer schlagkräftigen Flotte, hierher zu bringen, nach Tradom, wo sie das Übel an der Wurzel bekämpfen können."
    „Schöne Worte. Leeres Gewäsch!" Roxo schüttelte die Faust in Richtung Holorama. Gerade waren weitere 800 Kampf schiff ean der Sternenluke materialisiert; der Aufmarsch der Reichstruppen schien immer noch weiterzugehen.
    Wer soll eine derartige Invasionsmacht aufhalten?, dachte Kiv. Was kann die Milchstraße dem schon entgegensetzen?
    Die einzige Chance lag darin, die Invasion zumindest eine Zeit lang zu verzögern. Und derweil, zusammen mit den Völkern der fremden Galaxis,

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