2103 - Der Kampf des Konquestors
er die Stimme von Sabor. Er und seine Freunde mussten ihn unten, auf dem Boden des Waldes, ungeheuer flink begleiten. Und wo sie waren, konnte der König des Waldes nicht sein. Für Trah Rogue war es immer wieder eine Erleichterung, von unten Rufe zu hören.
Aber wie gern hätte er sich den Kleinwüchsigen unversehrt präsentiert, ohne die Löcher im Fell, ohne verkrustete Wunden. Er verwünschte sich jetzt selbst dafür, Tiki getötet und verspeist zu haben. Wie sehr hätte er ihn jetzt brauchen können! Es war schauderhaft! Er war schlimmer als nackt! Durfte er die Eingeborenen um Sabor überhaupt am Leben lassen, weil sie ihn so gesehen hatten? Rogue hoffte inbrünstig, dass er in der Station der Fremden ein Mittel finden würde, um wenigstens den Schorf zu entfernen und die Wunden zu verdecken.
Der Konquestor bewegte sich den ganzen Tag über nach Norden. Es begann bereits wieder zu dämmern. Trah Rogue suchte sich einen Platz zum Übernachten. Er war wieder reichlich erschöpft.
Er hatte sich gerade in einer Astgabel zurechtgelegt - es war einer der Bäume mit einem großen Loch im Stamm -, als er das grollende, urtierhafte Geräusch unter sich hörte. Und diesmal war es ganz nah.
Trah Rogue erschrak und drehte sich auf die Seite. Und dann sah er es.
Es lauerte unter ihm, ein Tier mit vier Beinpaaren und einem Echsenkörper. Drei Schlangenhälse wuchsen aus den stämmigen Schultern, und an den Füßen konnte er scharfe Klauen erkennen. Mit seinen drei Köpfen starrte das Ungetüm zu ihm herauf und grollte. Es schien eine Kampfansage zu sein.
Hinter Trah Rogue sammelte sich der Schwärm der Kobolde, die ihm bis hierher gefolgt waren. Sie waren wie das Publikum in einem blutigen, tödlichen Kampf.
Und der König des Dschungels, mindestens fünf Meter lang und zwei Meter breit in den Schultern, schien des Wartens müde zu sein und wollte ihnen den Gefallen tun. Seine drei Schlangenhälse mit den metergroßen Köpfen daran wogten hin und her. Aus den schmalen Mäulern zuckten Schlangenzungen hervor. Das dumpfe Grollen kam allerdings aus einer Öffnung zwischen den Hälsen oder besser gesagt: unter ihnen. Dort öffnete sich ein schreckliches Maul. Trah Rogue sah, dass der mächtige Leib des Tieres von Pflanzen bewachsen war. Tatsächlich eine Mischform oder nur eine Symbiose?
Er atmete tief ein. Er wusste nicht, ob er gegen dieses Wesen bestehen konnte, aber er musste! Um in die Berge zu gelangen! Um Rache an Perry Rhodan und dieser Galaxis zu nehmen!
Die Kobolde waren verstummt. Trah Rogue sah seinen potenziellen Gegner unten am Boden vor dem Stamm seines Baumes lauern, wähnte sich aber noch immer in Sicherheit.
Bevor er richtig begriff, was geschah, schnellte sich das Wesen an den Stamm und arbeitete sich daran hoch. Das ging schneller, als Trah Rogue es jemals für möglich gehalten hätte. Er hatte den Gegner unterschätzt!
Er musste fliehen, aber wohin? Die Äste des Nachbarbaums erschienen ihm nicht tragfähig genug.
Also blieb ihm nur der eigene Stamm, aber über ihm war ausgerechnet eines jenes dunklen Löcher im Holz, um die er normalerweise einen weiten Bogen machte.
Andererseits sah er, wie sich das Untier am Stamm zu ihm herauf schob, und jetzt konnte er in den Schlangenmäulern mehrere spitze und lange Zähne erkennen. Egal, ob das Biest nun über Giftzähne verfügte oder nicht - es würde ihn auseinander nehmen, wenn es ihn erreichte!
Trah Rogue wurde erneut um eine Erfahrung reicher. Er hatte ganze Sternhaufen erobert, aber gegen einen Urwald wie diesen und seine Geschöpfe war er fast hilflos. Ein Urwald auf einem lausigen, primitiven Planeten, nicht weit entfernt von der rettenden Insel der Zivilisation!
Er hielt seinen Degen bereit, die beiden silbernen Scheidenhälften fielen hinab auf den Boden. Die Klinge fest in der Rechten, kletterte er mit der Linken und mit den Beinen. Aber er kam nicht so schnell voran wie der Feind, der rasch Meter um Meter aufholte. Seine mächtigen Krallen gaben ihm Halt. Die Schlangenhälse wickelten sich um die Äste, zogen sich daran hoch und lösten sich wieder. Das ganze Tier war in Bewegung.
Trah Rogue versuchte, auf die andere Seite des Stammes zu gelangen, um das dunkle Loch zu umgehen.
Doch dort gab es kaum Halt für ihn. Er musste wohl oder übel an der Öffnung vorbei - nahe, sehr nahe ...
Der Konquestor zögerte, er war etwas unsicher. Er konnte nicht endlos klettern, mit dem Ungeheuer hinter sich. Irgendwo war der Stamm zu Ende, konnte
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