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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht fügst. Ich vernichte deine ganze Brut und dein Nest!"
    Wieder trichterte sie ihm die Flüssigkeit ein, mindestens einen Liter. So stark verdünnt, schmeckte er das gallenbittere Gift nicht. Wahrscheinlich handelte es sich um eine halluzinogene Droge aus den Sümpfen.
    Endlich war der Krug leer. Sie warf ihn achtlos zur Seite. Noch immer hielt sie seinen Kopf zwischen ihren Knien. Als seine Widerstandskräfte endgültig erlahmten, lockerte sie den Schraubstock und zog sein Gesicht weiter zu sich heran.
    „Sieh mich an, Kattisch Melchya!", flüsterte sie mit der verführerischsten Stimme der Welt. „Tu es und du rettest dein Leben!"
    Wieder zog sie seine Augenlider zur Seite, dass ihm gar keine andere Wahl blieb, als sie anzusehen.
    „Du hast das Programm der Nestmutter-Steuerung gefälscht", krächzte er. „Du hast mich in eine Falle gelockt."
    Seine Schwäche nahm weiter zu. Er spürte Leere in sich aufsteigen.
    Du hypnotisierst mich vergebens, war sein letzter Gedanke. Dann umfing ihn eine tiefe Ohnmacht.
     
    8.
     
    Diesmal verzichteten sie auf ein Fahrzeug. Nachdem Rhodan vor wenigen Minuten erst mit der LEIF ERIKSSON verschwunden war, konnte der Ilt ohnehin nach Gutdünken handeln. Gucky kannte sich am Steilhang gut genug aus und teleportierte vom Plateau hinab auf eine der Zinnen.
    Die Wächter waren da, aber sie schliefen. Am Himmel zog einsam ein metallen glitzerndes Flugzeug vorbei. Es verband die Kontinente untereinander und diente vor allem dem schnellen Transport von Passagieren. Waren reisten gewöhnlich in Containerluftkissen über die Weltmeere. Gucky wusste aus Rhodans Erzählungen, dass es früher auf Terra ein ähnliches System gegeben hatte.
    „Ich kann die wirren Gedankenmuster nicht erkennen", flüsterte der Ilt. „Er ist nicht da."
    Roxo Quatron widersprach. „Die automatische Auskunft irrt sich nicht. Er musste schon ein Teleporter wie du sein, um unbemerkt zu verschwinden."
    Sie sprangen hinab in einen der Innenhöfe. Die meisten Sippenangehörigen schliefen schon. Jankaron gingen, soweit sie auf der Oberfläche" eines Planeten weilten, mit Sonnenuntergang schlafen und standen bei Sonnenaufgang auf. So etwas wie ein Nachtleben kannten sie praktisch nicht.
    Nur eine einzige Person schien noch hellwach zu sein. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit einem Trank und mit rotierenden Augen. Plötzlich gerieten sie in Panik.
    Gucky teleportierte blitzartig. Er ließ den Jankaron stehen, kehrte aber nach Sekunden zu ihm zurück. Im nächsten Augenblick standen sie im hinteren Teil eines Zimmers, das als Schlaf- und Arbeitsraum hergerichtet war.
    Im vorderen Teil, nahe der Tür, lag Kattisch Melchya am Boden. Er rührte sich nicht. Gucky lauschte auf seine Gedankenmuster. Sie waren schwach, kaum mehr richtig spürbar. Und sie wirkten auf den Ilt noch verworrener als vor Stunden.
    Neben dem Handelsherrn kniete eine Jankaron. Ihren Gedanken entnahm er, dass sie Vellki Otis hieß und Kattisch Melchyas Assistentin war. Etwas schien mit ihr nicht in Ordnung zu sein. Sie bangte um sein Leben. Ihre Gedanken brachten es mit dem Trank in Zusammenhang, den sie ihm eingeflößt hatte - eine Droge, die in zu hoher Dosis tödlich wirkte.
    Die Frau machte keine Anstalten, einen Arzt herbeizurufen. Und doch versuchte sie ihn zu retten, weil sie seine Hilfe benötigte. Bei einem bevorstehenden Überfall.
    Hastig informierte der Ilt seinen Begleiter.
    Roxo Quatron handelte sofort. Er schaltete den Deflektor ab. Mit langen Schritten durchmaß er das Zimmer.
    Vellki Otis spürte die Vibrationen des Fußbodens. Sie fuhr herum, aber da war er bereits heran. Eine Faust traf sie seitlich am Kopf. Die andere warf sie von den Beinen. Im Fallen krallte sie sich an seinen Gürtel, aber an dieser Art von High Tech glitten ihre Finger ab.
    „Mörderin!", fuhr er sie an. „Wer hat dich geschickt? Einer der Handelsherren? Nein? Wo warst du vorher? Auf einem Schiff Melchyas? Es gibt nicht viele Erklärungen, warum die Angehörige einer anderen Sippe als seine Assistentin füngiert. Man hat dich auf ihn angesetzt! Wie lange flößt du ihm das Zeug schon ein? Doch nicht erst seit heute!"
    Ihre Augen fingen an zu rotieren. Roxo Quatron schrie auf und drehte den Kopf nach hinten. Gleichzeitig erklang aus dem Nichts die Stimme des Ilts.
    „Sie tut es schon seit Wochen. Vellki Otis gehört zur Besatzung eines Melchya-Handelsschiffs, das in Kontakt zu den Red Chy steht. Kattisch Melchya soll ihr dabei helfen, einen

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