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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedanken klärten sich weiter. Er nahm wahr, in welchem Zustand er sich befand.
    „Ich ... ich weiß nicht ... Wie komme ich hierher? Was ist los mit mir?"
    Die erste Tür auf der linken Seite des Korridors öffnete sich. Es war das Zimmer seiner Assistentin.
    Vellki Otis trat heraus in den Flur. Sie bückte sich über ihn. Sanft glitten ihre Hände über seinen Nacken und die Arme entlang nach vorn. Sie fasste ihn an den Handgelenken und zog ihn zu sich empor.
    „Bald wird alles gut", versprach sie leise.
    Er folgte ihr in das Zimmer. Sie richtete Kissen für ihn. Anschließend reichte sie ihm einen erfrischenden Trank. Die Brause prickelte auf seiner schweren Zunge. Der süßliche Geruch weckte seine Lebensgeister.
    „Was täte ich ohne dich?", klapperte er mit seinem Schnabel. Irgendwie schienen die beiden Hälften heute Abend nicht aufeinander zu passen. „Du bist meine Rettung."
    „Du sagst es, Kattisch. Ohne mich wärst du verloren. Dir wird eine seltene Gnade zuteil. Du lebst gewissermaßen auf Kosten der anderen."
    Seine Glieder wurden seltsam schwer. Er riss den Kopf zurück, starrte sie an. Sie bog ihren Körper in anmutiger Weise nach hinten. Ihre Hände fuhren den Hals entlang bis hinauf zum Kopf.
    „Ich werde dich mit mir nehmen. Du wirst über mich kommen, und ich werde dir viele Kinder gebären. Kluge Kinder. Berühmte Nachkommen."
    Bei der Nestmutter! Sie konnte es gar nicht wissen. Sie war draußen geblieben. Von dem, was sich im Innern des Schreins abspielte, hatte sie nichts mitbekommen.
    Oder doch?
    . Wieder wurde ihm schwarz vor den Augen. Blind tastete er nach den Kissen, aber diese waren weg.
    Stattdessen spürte er die Schenkel der Assistentin. Sie packte seinen Kopf, klemmte den Hals zwischen ihre Beine und drehte sein Gesicht so, dass er sie ansehen musste.
    Aber er war blind.
    Sie goss kaltes Wasser über seine Augen. Der Kälteschock versetzte ihn in Aufruhr. Seine Sehfähigkeit kehrte zurück. Er sah ihr Gesicht unmittelbar über sich.
    Kattisch Melchya zuckte so stark zusammen, dass er sich fast den Hals brach.
    Die Augen - diese Augen.
    „Hexe!", gurgelte er.
    Viel zu spät erkannte er, dass sie eine Rotiererin war. Ihre Augen rollten in ihren Höhlen wie sich schnell drehende Scheiben; zumindest wirkte es durch den starren Blick so auf ihn. Der Druck ihrer Knie auf seinen Kopf verstärkte sich. Kattisch klemmte wie in einem Schraubstock fest. Er schloss die Lider, aber sie packte sie mit rohen Krallen und riss sie auf.
    „Sieh mich an! Nur dann wirst du am Leben bleiben!"
    Ihre Augen rotierten. Sie versprühten Blitze in allen Farben. Kattisch wünschte sich, ganz schnell und vollständig zu erblinden, aber diesmal tat das Schicksal ihm diesen Gefallen nicht. Die Farben brannten sich in sein Gehirn ein. Er schrie oder bildete es sich zumindest ein. Niemand kam, um ihm zu helfen. Die Frauen und Kinder kannten seine Launen, seine Zornesausbrüche. Sie hielten sich ihm fern, sobald es Nacht wurde. Er war allein und Vellki Otis ausgeliefert.
    „Du wirst genau tun, was ich dir sage", drang die Stimme der Assistentin in sein Bewusstsein.
    ... genau tun, was ich dir sage ..., erklang das Echo tief in seinem Innern.
    „Du suchst die Raumabwehr auf. Es ist deine Aufgabe, sie exakt dann ..."
    Etwas knallte in seinem Kopf. Vermutlich waren es nur die Trommelfelle, die sich verformten. Ihm kam es vor, als habe ihm jemand mit aufgesetzter Waffe eine Kugel in den Kopf geschossen.
    „Nein", ächzte er. „Ich will nicht. Du kannst mich nicht zwingen."
    Eine Hand schlug gegen seinen Kopf, mehrfach und voller Wut. „Du bist stärker, als ich dachte. Aber ich kriege dich klein, Schlangenfresser."
    Woher wusste sie das? Wer war sie?
    Er begriff übergangslos, dass sie alles über ihn wusste. Sie kannte seine Neigungen und Fehler. Sie war nicht zufällig seine Assistentin geworden. Es steckte ein Plan dahinter.
    Und dieser Plan, das wurde ihm jetzt endgültig klar, konnte niemals von einer der anderen Sippen stammen.
    Ein Schlag traf seinen Schnabel. Sie trieb ihm ein Holz zwischen die beiden Hälften und bog seinen Kopf zurück. Er spürte die Brause, wie sie zwischen den Kiefern prickelte. Kattisch Melchya würgte und wollte das Zeug ausspucken. Die Frau trat ihm in den Rücken. Vor Schreck würgte er das Gift hinunter, das ihn alle Kontrolle über seinen Körper und seinen Geist verlieren ließ.
    Drogen! Das musste es sein. Auf einmal verstand er.
    „Ich breche dir das Genick, wenn du dich

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