2107 - Im Fabrikraumer
konnte. Norman hob den Rüssel und suchte den Boden und die Instrumentenpulte nach etwas Fressbarem ab. Als er nichts fand, ließ er den Rüssel hängen, um ihn langsam hin und her pendeln zu lassen.
Es lag in der Natur des Elefanten, dass er ständig auf der Suche nach Nahrung war.
Harun al Kharud hörte, wie hinter ihm getuschelt wurde. Die Unruhe wuchs. Man fürchtete, die Fabrik könnte spurlos im Hyperraum verschwinden.
Der Kommandant wartete. Er wusste genau, was er tat. Und er war hellwach. Wenn sie die Verfolgung zu früh aufnahmen, bestand die Gefahr, dass sie geortet wurden.
Harun al Kharud wartete bis buchstäblich zur letzten Sekunde. Erst als es schon viel zu spät zu sein schien, gab er den Befehl, aus dem Ortungsschatten der Sonne auszubrechen.
Einige Besatzungsmitglieder waren davon überzeugt, dass er zu hoch gepokert hatte.
*
Auf Jankar, dem zweiten Planeten der Sonne Jan, wartete man auf die Rückkehr der ausgeschickten Kreuzerflotte. Perry Rhodans Flaggschiff, die LEIF ERIKSSON, und Ascari da Vivos Flaggschiff, die KARRIBO, schwebten in Parkposition, also auf energetischen Prallfeldern, dicht über dem Boden des Raumhafens.
Der CoJito-Planetenjäger, der zwischenzeitlich in der LEIF ERIKSSON demontiert und wieder zusammengesetzt worden war, befand sich unversehrt in den Händen Roxo Quatrons und seiner Jankaron. Der Jäger war den Jankaron von den Eltanen überlassen worden, und diese waren die Einzigen, die ihn zurückfordern konnten.
Allerdings war auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen, dass die Eltanen es taten. Sie stellten ein wesentliches Problem für die Galaktiker dar, denn ohne sie schien eine Rückkehr in die Milchstraße nicht möglich zu sein. Durch die Vernichtung des einzig bekannten Eltanenraumers bestand noch nicht einmal die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme.
Die versprochene Technik der HÜ-Schirme und der 5-D-Orter war zusammen mit den Bauplänen an die Jankaron übergeben worden. Die Handelsraumer dieses Volkes konnten nun so ausgestattet werden, dass sie den anderen Raumschiffen im Virginox-Sternhaufen technologisch überlegen waren.
Die Reparaturen an der KARRIBO waren noch nicht abgeschlossen. Es war abzusehen, dass das Flaggschiff der arkonidischen Admiralin bald wieder voll gefechtstauglich sein würde. Ungeduldig trieb Ascari da Vivo die Reparaturmannschaften an, musste sich jedoch immer wieder sagen lassen, dass eine Beschleunigung nicht möglich war.
Eine Verkürzung der Arbeiten hätte eine gravierende Verminderung der Qualität mit sich gebracht, und die wollte die ehrgeizige Admiralin ebenso wenig hinnehmen. Wohl oder übel fasste sie sich in Geduld. Es fiel ihr schwer, ihr Temperament zu zügeln.
Die ersten der jeweils dreißig ausgesandten Kreuzer trafen auf Jankar ein und übermittelten die von ihnen eingesammelten Daten an die Syntrons der Mutterschiffe. Die Auswertung begann augenblicklich.
Am 20. November 1311 NGZ waren nur noch zwei Kreuzer überfällig: die LE-KR-44 und die LE-KR-01, in der Rudo K'Renzer das Kommando übernommen hatte
*
Benjameen da Jacihta träumte. Wie immer konnte er diese Fähigkeit nicht hundertprozentig beliebig steuern; er musste sich stets jemanden suchen, in dessen Traum er sich „einschalten" konnte.
Sein Geist löste sich - als führe er ein Eigenleben - im Zerotraum von ihm und wanderte auf der Suche nach einem träumenden Partner durch die düstere, gedimmte Welt der COLLECT 90.40.
Es schien, als sei der ganze Raumer auf Sparflamme geschaltet worden. Während die Raumschiffe der Galaktiker buchstäblich bis in jeden Winkel hinein erleuchtet waren, gab es hier riesige Bereiche, die vollkommen im Dunkeln lagen und die auch der Geist des jungen Arkoniden nicht erhellen könnte.
Ein nie gekanntes Gefühl der Furcht beschlich ihn, während er durch die unwirklich erscheinende Welt des Fabrikschiffes glitt. Der Eindruck drängte sich auf, dass er beobachtet und belauert wurde.
Etwas Fremdes verbarg sich im Schütze des Dämmerlichts. Es war bedrohlich und es schien keine materiellen Hindernisse zu kennen.
Als Benjameen unversehens auf die verstümmelten Körper von mehreren E'Valentern stieß, die weit hinten in einem der Lagerräume auf dem Boden lagen, hielt er erschrocken inne. Irgendetwas hatte sie mit unglaublicher Gewalt zerfetzt. Verformungen und geplatzte Wände zeugten von einem schweren Kampf gegen das Unbekannte. Die E'Valenter hatten offenbar wild um sich geschossen und dabei mit
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