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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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vorderen Teil des Luftschiffs: Rauchfahnen kräuselten sich unter der Decke. Orangene Flammenzungen zuckten aus der zersplitterten Öffnung des Brenners der Dampfmaschine. Dahinter war brausendes Prasseln zu hören.
    Matt atmete schwer. Sie mussten raus hier. Und zwar schnell! Der Brandherd lag im Heck der Roziere.
    Abwechselnd warf Matthew einen Blick zu den beiden Seitenfronten des Luftschiffs. Die Einstiegsluke war jetzt gut zweieinhalb Meter über ihm; zu hoch, um sie zu erreichen. Aus den Fassungen der zersplitterten Fenster ragten scharfkantige Glasreste; zu gefährlich. Er entschied sich für die Ausstiegsluke zum Trägerballon, die jetzt schräg zum Boden stand. Mit mehreren Sätzen war er dort. Beißender Geruch stieg ihm in die Nase. Das Feuer breitete sich schnell aus.
    Die Verschlüsse der Luke klemmten. Mit der stumpfen Seite der Axt drosch Matt auf sie ein. Im Hintergrund hörte er Rulfan. »Hey, was ist los bei euch?«
    »Bin – gleich – bei – dir!«, rief Matt im Rhythmus der Axtschläge. Knirschend rutschten die Riegel zur Seite.
    Matt ließ die Axt fallen. Mit beiden Händen drückte er die Luke nach außen. Als er sie eine Handbreit geöffnet hatte, stieß er auf einen federnden Widerstand. Irritiert schaute Matt in den Spalt. Shit! Das Tuch des Trägerballons verhinderte ein Öffnen der Luke. Wie ein Kokon umklammerte es die Gondel.
    Matt tastete mit einer Hand nach seinem Messer. Aber die Beintasche an seinem Oberschenkel war leer. Die Leute der Vulkansekte hatten ihnen die Waffen abgenommen. Und wo sich der Laserblaster in all dem Chaos befand, war so schnell nicht herauszufinden. Matt fluchte.
    Das Innere der Gondel füllte sich zunehmend mit Rauch. Flammen prasselten aus der Decke. Rulfan und Sanbaa husteten in der Nische. Etwas schlug ihm gegen die Hüfte. Almira. »Nimm das hier!«, schrie sie und reichte ihm ein Messer.
    Schnell griff Matt zu. Nach dem ersten Schnitt in die Hülle platzte der Stoff wie die Pelle einer zu scharf gebratenen Wurst. Nach wenigen Sekunden schwang die Lukentür nach außen. Matt verschwendete keine Zeit mit einem Blick nach draußen. Er fragte auch nicht, was Almira in den Beutel gestopft hatte, den sie ihm jetzt reichte. Er warf ihn einfach aus der Öffnung.
    »Matt, wo bleibst du!« Rulfan klang alarmiert.
    »Bin gleich bei dir!«, keuchte Matt. Qualm nahm ihm den Atem. Doch erst als das junge Mädchen durch die Luke verschwunden und in Sicherheit war, kämpfte er sich zu seinem Blutsbruder und der Freundin des Zeremonienmeisters Noah vor, dem sie ihre Rettung zu verdanken hatten und der gemeinsam mit dem falschen Propheten Maitre Magnan gestorben war. [1] Dichte Rauchschwaden hingen in der Gondel. Glühende Flammen fraßen sich durch ihre Wände. Matt hechtete zur Nische. »Ich werde euch jetzt raushauen. Schützt eure Gesichter!«, rief er seinem Freund und Sanbaa zu.
    Wieder und wieder rammte er die Axt in die verkeilten Bretter. Holzsplitter flogen ihm um die Ohren. In seinem Rücken spürte er die Hitze des Feuers. Seine Augen tränten und seine Lungen brannten im beißenden Rauch.
    Endlich lösten sich die Bohlen aus ihrer Umklammerung. Mit einem lauten Knirschen klafften sie auseinander. Matt warf die Axt zu Boden und packte zu: Er hebelte die losen Planken zur Seite, bis ein Spalt entstand, durch den Rulfan und Sanbaa kriechen konnten.
    Der weißhaarige Albino warf seinem Freund einen dankbaren Blick zu. Unter seinem Arm klemmte ein Bündel Decken. Hinter ihm tauchte Sanbaa auf. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie presste den rechten Arm gegen ihre Brust. Rulfan half ihr auf die Beine.
    Matt ließ die Planken los und deutete zur Seitenfront.
    »Dort hinaus! Schnell!« Hustend folgte er Rulfan und Sanbaa durch Feuer und Rauch. Während sein Freund der Frau durch den Ausstieg half, brachte ein Krachen Matt dazu, sich noch einmal umzudrehen.
    Das Feuer hatte den Kartentisch von der Wand genagt.
    Die Polsterbank hing immer noch im Holz. Schwarze Baumwollflocken lösten sich von ihrer Sitzfläche.
    Überall tanzten Flammen über die Wände, züngelten aus Löchern und Nischen der eingelassenen Schränke und stoben durch die Ritzen der Gondel.
    Plötzlich fiel Matt sein Laserblaster wieder ein.
    Sanbaa hatte ihn zuletzt gehabt, als sie auf Cadiz schoss.
    Die Waffe musste hier irgendwo unter den Trümmern liegen. Sie war zu wertvoll, um sie zurückzulassen.
    »Matt, komm schon! Worauf wartest du noch?«, hörte er von draußen Rulfan rufen.
    »Bin gleich

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