Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Krieger zog die Lefzen hoch und bleckte die Zähne. Dabei sog er die Luft ein. Sein Geruchssinn war zweifellos hoch entwickelt.
    In mir schrillten alle Alarmglocken. Aus einer der Waffen löste sich ein Schuss. Das Feststoffprojektil schlug keinen halben Meter über mir in den Stamm ein. Der fremde Krieger wusste genau, wo ich stand.
    Mit einer schnellen Bewegung brachte ich mich hinter den Stamm. Der zweite Schuss, diesmal aus einem Thermobooster, riss den Baum über mir weg und schleuderte ihn davon.
    Geduckt spurtete ich los. Keinen Augenblick durfte ich jetzt verlieren. Den Stumpf des Baumes als Deckung nutzend, verschwand ich hinter dem nächsten und übernächsten.
    Es blieb seltsam still. Ich wusste, dass der Jäger die Spur aufgenommen hatte.
    Schnell rannte ich weiter, erst in einer Linie, dann zur Seite weg. Solange ich Bäume zwischen mir und dem Krieger hatte, betrug meine Überlebenschance wenigstens ein Prozent.
    Jeden Augenblick musste die Runde zu Ende sein.
    Aber ich täuschte mich. In dieser vorletzten Runde war alles anders als bisher.
    Der dritte Schuss kam von vorn. Ich entging ihm nur deshalb, weil ich einen Sekundenbruchteil vorher stolperte und der Länge nach hinfiel. Abrollen, aufspringen und weiterhetzen war eines.
    Undeutlich entdeckte ich den fetten Kerl, wie er sich geschmeidig und viel schneller als ich auf meinem Kurs mitbewegte. Ich schlug einen Haken, dann noch einen. Zwei Schüsse trafen gezielt meine Absätze. Sie warfen mich erneut aus der Bahn. Diesmal hielt ein Baumstamm mich ab. Durch die Wucht des Aufpralls fiel auch er.
    Und noch immer endete die Spielrunde nicht.
    Hinter dem nächsten Stamm sprang ich nach oben. Vielleicht war das die Lösung und Rettung.
    Diesmal schoss er den Stamm unter mir weg. Ich stieß mich ab und streckte die Arme nach den Ästen des Nachbarbaumes aus.
    Der Fettkloß ließ sich nicht beirren. Ich spürte ein Kribbeln im Nacken, wie von einer elektrischen Entladung.
    Im nächsten Augenblick fand ich mich in meinem Sessel wieder.
    Noch mal Glück gehabt, dachte ich, bis ich feststellte, dass der Sessel nicht unter der Decke des Arena-Domes hing, sondern in der Halle auf dem Boden stand.
    Über ein riesiges Hologramm verfolgten über 2100 Wesen unterschiedlichen Herkunft, was sich unten in der Arena weiter tat. Da sich hier nur noch Verlierer aufhielten, konnte keiner der hier Versammelten einen Vorteil aus dem ziehen, was er sah.
    Unten entdeckte ich Icho Tolot. Der fette Schimpanse starb unter seinen Stiefeln. Augenblicke später löste sich die Landschaft auf.
    Mein Blick suchte Mohodeh Kascha. Der letzte Kimbaner starrte mich schockiert an. Er konnte nicht fassen, dass auch ich ausgeschieden war.
    „Die Walze", murmelte er ununterbrochen. „Jetzt kommt die Walze."
    Von seiner früheren Euphorie war gar nichts übrig geblieben.
     
    *
     
    Das Spielfeld setzte sich aus Tausenden von schachbrettähnlichen Feldern zusammen, jedes einzeln illuminiert und sechs mal sechs Meter groß. Sie suggerierten den letzten zweihundert Spielern, dass die Felder eine unterschiedliche Gewichtung besaßen und man nur ein System herausfinden musste, um vor der Walze in Sicherheit zu sein.
    Für den Haluter mit seinen zwei Gehirnen stellte das kein Problem dar. Der Haken lag mit Sicherheit irgendwo anders.
    Die schmalen Lippen des kleinen Mundes bebten, als Mohodeh Kascha den rechten Arm ausstreckte und auf die Holoprojektion deutete. „Die Walze!"
    Aus dem Himmel über dem Spielfeld senkte sich eine optisch nur unzureichend erkennbare Struktur herab.
    Ein ndimensionales Gebilde, meldete sich mein Extrasinn. Hier oben funktionierte er wie gewohnt.
    Nähere Angaben machte er nicht. Sie waren auch mir nicht möglich, da ich keine Messungen anstellen konnte. Überdies, so rief ich mir ins Gedächtnis, handelte es sich um eine Projektion, realistisch zwar, aber ohne eine tatsächliche Verbindung mit dem Kontinuum, in dem ich mich aufhielt.
    Die Walze gewann an optischer Eindringlichkeit. Sie war fast so groß wie das Spielfeld. Rundherum besaß sie Zacken. Das gesamte Gebilde dunkelte nach und nach ab, bis die Zacken im Schwarz der Walze kaum mehr zu sehen waren.
    Ein Gong, diesmal übernatürlich laut und kreischend, kündete den Beginn der letzten Runde an. Die Walze begann sich zu drehen. Gleichzeitig bewegte sie sich auf und ab. Alle paar Sekunden änderte sie die Richtung. Im Abstand von etwa zehn Sekunden berührten eine oder mehrere Zacken verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher