2111 - Die Malische Mole
Aufmerksamkeit auf die Meldungen, die aus den übrigen Sektionen der Arena-Kugel eintrafen.
Wieder war der Morphling seinen Häschern durch die Scheren gerutscht. Er hielt sich an einem unbekannten Ort versteckt.
Die Roboter mussten ihn erwischen. Seit Sfonoci die Details der Transformation aus dem Datenspeicher kannte, rechnete er mit dem Schlimmsten. Sie mussten den Kontakter erwischen, egal wie. Tot oder lebendig. Auf keinen Fall durfte er in die Nähe der Zabaroo-Ulisharbunul gelangen.
Die Delegationen auf dem Weg nach Akhimzabar durften ihm nicht begegnen.
Er, Oberoffizier und Generalist Sfonoci, trug die Verantwortung dafür.
*
Ich zählte die Sessel unter der Decke. Nach vier Runden waren es noch
800.
Ein Drittel der Teilnehmer hatte die bisherigen Gefahren überstanden.
Auf den Rängen hatten inzwischen die letzten der 300.000 Zuschauer begriffen, dass es nicht um das Leben der Spieler ging. Diese blieben unversehrt an Geist und Körper. Lediglich ihre holografischen Abbilder unterlagen dem Stress und der Gefahr.
Mohodeh Kascha und Icho Tolot gehörten ebenso wie ich zu den Siegern. Von allen Teams hatten wir anscheinend als einziges alle drei Teilnehmer durchgebracht. Für die anstehenden Runden war das eine gute Ausgangsposition.
Es gab Raumschiffe, die schon in der Sumpf-Runde alle drei Teilnehmer eingebüßt hatten. Das hatte zu Unmut unter den zuschauenden Besatzungen geführt. Die Roboter in Krötengestalt waren erschienen und hatten die Störenfriede entfernt.
Für sie war die LOTTERIE und auch eine Teilnahme an späteren Veranstaltungen dieser Art gelaufen. Wenn sie noch die Mittel für einen Rückflug in die Heimat besaßen, befanden sie sich inzwischen schon auf dem Weg. Die Grauen Marliten kannten in solchen Fällen keine Gnade.
Ein Gong zeigte an, dass die fünfte Runde begann. Wieder schickten die Automaten zweihundert Spieler hinab in die Arena. Diesmal handelte es sich um eine Steppenlandschaft.
Noch während ich nach den Gefährten und dem Gegner Ausschau hielt, schlug in meiner Nähe ein Energiestrahl ein.
Erdbrocken und kleine Steine prasselten auf mich. Ich warf mich zu Boden, riss die Arme über den Kopf und rollte mich gleichzeitig seitwärts.
Der Strahl besaß die Energie einer Thermokanone. Er hinterließ einen zehn Meter durchmessenden und ebenso tiefen Krater. Ich lag in der Nähe hinter einem Dreckhaufen, der mich den Blicken der Angreifer entzog. Gegen den hellen Himmel zeichneten sich schwarze Fluginsekten ab, die den Sternlibellen meiner Heimat ähnlich sahen. Ihr schmaler Leib wies grüne und gelbe Ringe auf, durchbrochen von einem roten Zackenmuster. Der lange Rüssel glühte in grellweißem Licht.
Weitere Strahlen suchten sich den Weg zum Boden. Da es in der Spiel-Steppe so gut wie keine Deckung gab, blieb nur ein Weg: Ich sprang auf und lief im Zickzack weiter. Je schneller ich mich bewegte und je unberechenbarer ich meinen Kurs setzte, desto geringer wurde die Gefahr eines Treffers.
Zwar steuerten Automaten die Hologramme, aber sie berechneten keine Bewegungsmuster im eigentlichen Sinn. Sonst hätte es bei dieser Runde keinen einzigen „Überlebenden" gegeben. Wie in jeder Runde verloren die ersten zwanzig, dreißig Spieler ihre miniaturisierte Existenz, bevor sie sich richtig orientiert hatten.
Hundert Meter entfernt entdeckte ich den Haluter. Er rannte auf vier Beinen über das kurze Gras, schlug dabei Haken. Der Riese beschränkte sich dabei auf ein relativ kleines Gebiet. Die Libellen beachteten ihn nicht. Sie wollten ihn in Sicherheit wiegen.
Von meinem Sessel aus konnte ich die Steppe und die Thermo-Libellen gut beobachten. Sie flogen Schleifen und Kreise. Manchmal gingen sie in eine Art Sturzflug über. Enge Kurven oder Wendungen lagen ihnen nicht.
Ich beobachtete eines dieser Geschöpfe, das es dennoch versuchte. Es wollte sich hinter den Haiutersetzen und ihn aus dem Spiel schießen.
Die Libelle geriet ins Trudeln. Der Luftstrom unter ihren Flügeln brach ab. Haltlos stürzte sie in die Tiefe. Bevor sie auf den Boden schlug, löste sich das Hologramm in einem Funkenregen auf.
Diese Art Libellen konnte auch nicht in der Luft stillstehen, wie ich es von ihren natürlichen Artgenossen auf der Erde her kannte.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit hinab auf die blaue Gestalt. Mohodeh Kascha war mit seinen 2,30 Metern der zweitgrößte Teilnehmer dieser Runde. Er ragte deutlich über die Köpfe der anderen hinaus. Das leuchtende Blau
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