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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für die anderen.
    „He, was machst du?", knatterte der Kontakter. Er verlor den Boden unter den Füßen und driftete in den hinteren Teil des Steuerraums.
    Sfonoci bemerkte zu spät, dass der Steuerautomat völlig durcheinander war. Die Andruckabsorber im hinteren Teil des Steuerraums versagten. Der Kontakter klammerte sich mit den beiden unteren Beinpaaren an einen Vorsprung. Die oberen verfingen sich im Öffner einer Wandsektion. Ein zwei mal zwei Meter großes Stück klappte auf. Dahinter verliefen Kabel und Leitungen. Der Kerl zerrte daran.
    Dabei redete er unaufhörlich. „Das wäre doch gelacht. Ich kriege euch. Würmer als Hauptgang, das gibt viel Protein, viel Energie. Her damit!"
    In diesem Augenblick fingen die Schwerkraftaggregate wieder zu arbeiten an. Die Gravitation zerrte an dem Kontakter. Gleichzeitig klammerte er sich mit den Beinen noch immer an den Vorsprung. Die Kabel waren der auf sie einwirkenden Zugkraft nicht gewachsen. Sie rissen. Ein Funkenregen brach über das immer noch brabbelnde Wesen herein.
    Sfonoci umklammerte die Steuerung des Zubringers. Er versuchte, das unaufhörliche Geschwätz des Wesens hinter seinem Rücken zu ignorieren.
    Der Zabarische Versorger war heran. Mit einem Drittel Lichtgeschwindigkeit raste er knapp über den Auslegern und den Schiffen entlang.
    Dem Grauen Marliten gelang im letzten Augenblick eine Kursänderung. Wandung an Wandung raste der Versorger über das kleine Fahrzeug hinweg. Die Entfernung betrug höchstens hundert Meter. Eine einzige Berührung mit den hohen Container-Aufbauten, und von dem Zubringer und seinen Insassen blieb höchstens ein bisschen kosmischer Staub übrig.
    „... wirst du schon sehen, was du davon hast. Hol mich herunter!" Der Kontakter zeterte weiter.
    Irgendwann ließ er die Kabel einfach los. Da die übrigen Gliedmaßen noch immer den Vorsprung umklammerten, fiel sein Oberkörper rücklings nach unten. Der Kopf und die Scheren krachten gegen die Wand.
    Für ein paar Augenblicke senkte sich wohltuende Stille über den Steuerraum. Sfonoci nutzte sie. Er schaltete um auf vollautomatische Steuerung. Nicht alle Systeme funktionierten. Immerhin zeigte das Funkgerät Bereitschaft an.
    Der Graue Marlite schickte einen Notruf zum Weltraumbahnhof. Die Automaten der Kommandokugel griffen ein, holten den Zubringer zurück.
    Der fehlgesteuerte Versorger raste in den intergalaktischen Leerraum hinaus. Die SOL hielt sich auf gleicher Höhe mit dem Fahrzeug. Auf den Ortern zeichnete sich das energetische Netz aus Zugstrahlen ab. Sie klammerten sich an das fliegende Riesenbrett mit seiner Ladung. Immer wieder ging ein Ruck durch den Zabarischen Versorger.
    „Er verliert an Geschwindigkeit", meldete Sfonoci nach GISTUNTEN-3. „Sie schaffen es."
    „Gar nichts schaffen sie. Das sind faule Kerle. Ich kann dir sagen, der nächste Versorger ist nicht so blöd wie dieser. Der trifft. Ade, du schöne LOTTERIE. Weißt du übrigens, was die zwei Tepramender letztes Mal gesagt haben, als sie mit hängenden Fühlern abzogen? Die sind ja so was von bescheuert. Sie wollen nie wiederkommen, haben sie gesagt. Da lach ich aber. Beim Guten Geist, was ist denn in dich gefahren?"
    Sfonoci floh. So schnell ihn seine Gliedmaßen trugen, verließ er den Kommandoraum und verbarrikadierte sich in der Schleuse.
    GISTUNTEN-3 half ihm. Die Station schickte Roboter zu seinem Schutz. Ein schwebender Gitterkäfig folgte dicht hinter ihnen. Die Automaten fingen den verrückten Kontakter ein und transportierte ihn ab.
    Sfonoci überlegte, ob es nicht Zeit war, die Kommandantin aus ihrem Schlaf zu wecken. Er entschied sich dagegen. Snotryl durften sie wirklich nur dann behelligen, wenn die Station kurz vor dem Untergang stand oder sich der Lauf der Welt änderte. Gegen dieses eherne Gesetz zu verstoßen, hätte er sich für den Rest seines Lebens nicht verziehen.
    „Der Pilot des Zabarischen Versorgers wird genau untersucht", diktierte er der binären Präferenz. „Ich befürchte, dass er unter ähnlichen Symptomen leidet wie der Kontakter."
    An einen oxigenischepileptischen Anfall glaubte er nicht mehr.
     
    3.
     
    Ich ließ Mohodeh Kascha den Vortritt. Der letzte Kimbaner zögerte erst, dann trat er mit gewichtigen Schritten aus der Schleuse.
    Trim Marath folgte ihm auf dem Fuß. Der Mutant trug das Chakra auf dem Rücken. Er trennte sich nur ungern von der Monofilament-Klinge, die er seit dem mittlerweile legendären Zweikampf auf Yezzikan Rimba trug.
    Startac Schroeder

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