Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hielt sich dicht hinter ihm. Ich machte den Schlussmann. „Startac?", fragte ich leise.
    Der Teleporter und Orter konzentrierte sich, schüttelte dann den Kopf. Mit seiner schwachen Orterfähigkeit erkannte er den Aufenthalt von Intelligenzwesen und vermochte ihren Gefühlszustand einigermaßen sicher auszuloten. Zur Zeit hielt sich kein Lebewesen in unserer Nähe auf, das uns hätte gefährlich werden können.
    Wir gingen weiter. Hinter der Schleuse erstreckte sich eine weiträumige Halle. Ihr Querschnitt war oval. Decke und Wände wölbten sich ebenso wie der Fußboden. Unterschiedliche Korridore führten hindurch, für Zweibeiner, Vier- und Mehrbeiner, für kleine und große Lebewesen. Die Betreiber des Weltraumbahnhofs bemühten sich offensichtlich, jeder erdenklichen Kreatur eine Möglichkeit zu schaffen, zu Fuß die Buchungszentren zu erreichen.
    Wir durchquerten die Halle und betraten einen Saal. Mehrere Aufbauten entpuppten sich als Info-Terminals, an denen wir mit Feuereifer zu arbeiten begannen.
    Sfonoci meldete sich. Ich rechnete.mit ausführlichen Informationen, täuschte mich aber. Er erging sich lediglich in Allgemeinplätzen.
    Ein insektoides Wesen tauchte auf. Sein Chitinpanzer glänzte in hellem Braun mit beigefarbenen Flecken.
    Die zwei Fühler am oberen Kopfende neigten sich in unsere Richtung.
    „Willkommen", zirpte es aus dem Translator vor der Brust. „Ich bin der Kontakter Sfirrffa. Mein Auftrag lautet, euch in das Buchungszentrum erster Klasse zu bringen. Gebaut wurde es, damit die Kommandantin hohe Persönlichkeiten aus unserer Galaxis in würdigem Rahmen empfangen kann. Euch wird also eine hohe Ehre zuteil."
    Die Fühler schwankten in Richtung des letzten Kimbaners. „Erhabener Mohodeh Kascha, würdest du mir zusammen mit deinen Begleitern folgen?"
    „Aber gern, freundlicher Sfirrffa." Der Ritter von Dommrath ging uns voran.
    Der Kontakter führte uns in eine zweite Halle. Ein Spezialkode öffnete die Tür in besagtes Buchungszentrum erster Klasse.
    „Seht nur!", entfuhr es Mohodeh Kascha.
    Der Raum erinnerte mich auf den ersten Blick an einen Festsaal, wie ich sie aus französischen Schlössern der terranischen Vergangenheit kannte. Beim zweiten Hinsehen allerdings lösten sich die spielerischen Schnörkel und Fresken terranischer Stuckaturen in millionenfach ziselierte Miniaturen begnadeter Mikrotechniker auf. Sie stellten winzige Begebenheiten aus dem Leben der Insektenwesen dar.
    Jede der Miniaturen bewegte sich. Ich erkannte Graue Marliten, braunbeige Kontakter und zwei weitere insektoide Erscheinungsformen. Teils agierten sie in getrennten Miniaturen, teils in gemeinsamen.
    Der gesamte Raum setzte sich aus diesen Kunstwerken zusammen, die Wände, die Decke, die Stützsäulen, selbst das Mobiliar. Nur der Fußboden und die Sitzpolster verströmten eine gewisse Statik.
    „Bitte geduldet euch. Oberoffizier Sfonoci wird bald hier sein." Der Kontakter entfernte sich.
    Von der SOL traf ein geraffter Funkimpuls ein. Fee Kellind informierte uns, dass GISTUNTEN-3 soeben nur knapp einer Katastrophe entronnen war. Ein riesiges Floß hatte die Malische Mole um Haaresbreite verfehlt. Der SOL war es inzwischen gelungen, das Raumfahrzeug einzufangen und abzubremsen. Ein Rettungskommando ging an Bord.
    Der Gedanke, selbst nur knapp dem sicheren Tod entronnen zu sein, brachte mein Misstrauen zurück.
    Schweigend warteten wir auf das Eintreffen des Oberoffiziers.
    Fee Kellind meldete sich ein zweites Mal. Inzwischen stand fest, dass der Versorger durch die Unachtsamkeit des Piloten vom Kurs abgekommen war.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Tür. Sf onoci trat ein.
    Der Graue Marlite reichte mir bis zur Brust. Sein Chitinkörper war vollständig von mattgrauem Staub überzogen, wie ich es auf dem Hologramm schon erkannt hatte. Die Facettenaugen glänzten unter einem dünnen Geleefilm.
    „Mohodeh Kascha!", zirpte das kleine Kästchen an seiner Brust. „Niemand hat dein Ausscheiden damals mehr bedauert als wir Grauen Marliten. Und ausgerechnet in der Endrunde durch die >Walze<."
    Der Ritter von Dommrath beugte sich nach vorn. Er reichte Sfonoci die Hand. Der Graue Marlite legte die hochsensiblen Haarfinger gegen die Handfläche und ließ sie ein paar Augenblicke darin ruhen. Die Protokollroboter des letzten Kimbaners umschwirrten die beiden und hielten jede Einzelheit des Vorgangs fest.
    Der Graue Marlite wandte sich an Startac, Trim und mich. Seine Augen glänzten noch stärker „Wie

Weitere Kostenlose Bücher