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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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2.
    Dicht vor seiner Stirn zitterte die Klinge. Sie tat es nicht in der Art eines metallenen Gegenstands, sondern wie ein Lebewesen. Das Ding zuckte hin und her, als könne es sein Ziel nicht genau erkennen. Der Ausschlag des biegsamen Materials änderte sich beständig. Ein Knistern lag in der Luft, obwohl die Messgeräte des Feuerleitstands keine elektrostatische Aufladung feststellten.
    Alexander Woodi saß steif in seinem Sessel. Er wagte nicht, mit den Augenlidern zu zucken. So gut es ging, hielt er den Atem an. Sein Gesicht verfärbte sich langsam dunkelgrün.
    An seiner Situation änderte sich dadurch nichts. Die Spitze der Klinge zielte weiter nach seinem Gehirn.
    Der Katsugo schaukelte leicht. Jemand hatte ihn um neunzig Grad gekippt und transportierte ihn ab.
    Mechanische Sicherheitsgurte hielten Woodi in seinem Sessel.
    Wie aus weiter Ferne vernahm er die Stimmen der Kameradinnen und Kameraden an Bord.
    Die Akustikfelder funktionierten nicht mehr. Auch die Syntrons waren außer Betrieb, ebenso alle technischen Anlagen des Katsugos.
    Von einem Augenblick auf den anderen hatte TOMCAT seine Funktionen eingestellt. Der Zeitpunkt stimmte mit dem Auftreffen der Messer auf der Ynkon-SAC-Hülle des Kampfroboters überein.
    Der Vorgang ließ Woodi noch immer die Haare zu Berge stehen. In seinem Nacken nistete sich Eiseskälte ein.
    Schlimmer konnte der Psychofrost zu Zeiten des Dekalogs der Elemente auch nicht gewesen sein.
    Wenigstens war es ihm noch gelungen, den Notruf-Peilsender auszulösen. Ob der Funkspruch den Katsugo oder gar Pombar verlassen hatte, entzog sich seiner Kenntnis. Die Orter TOMCATS schliefen.
    Das Rot der Notbeleuchtung zauberte schreckliche, sich bewegende Schatten auf die Konsolen und ihre wenigen Armaturen.
    Agent Woodi hörte Major Sumner Kagel sprechen. Nach und nach unterschied er die anderen Stimmen: Leutnant Ira Trimarket, Leutnant Kelon Casant, Leutnant Anzisko Modeno und Leutnant Paro Iledi. Besonders leicht zu identifizieren war das leicht schnarrende Organ von Oberstleutnant Caar Vassquo.
    Bei Gladors Stern, sie lebten alle!
    Ihrem Geflüster nach zu urteilen, hatte es noch nicht einmal Verletzte gegeben.
    Seine Gedanken rasten. Die seltsame Klinge zuckte weiter vor seiner Stirn auf und ab. In grausamer Weise spannte sie ihn auf die Folter. Wenn sie nur endlich zugestoßen hätte, statt dieses unmenschliche Spiel mit ihm zu treiben.
    Am liebsten hätte er sie angebrüllt, Schluss zu machen. Aber es hätte nicht nur ihn, sondern auch die Gefährten das Leben gekostet. Davon war er überzeugt.
    Alexander Woodi hatte die Klingen zunächst auf dem Holoschirm der Außenbeobachtung gesehen. In den Händen der wuchtigen Angreifer wirkten sie wie kleine, harmlose Messer. In Wirklichkeit handelte es sich um Riesenschwerter von der mehrfachen Länge eines Siganesen. Ein einziges solches Ding reichte aus, um die gesamte Besatzung TOMCATS zu töten.
    Und nun ragte ein solches Schwert in das Innere TOMCATS. Noch immer suchte das Ding nach seinem Opfer, um es in der Mitte zu spalten.
    Tu es endlich!, schrien seine Gedanken. Beende das grausame Spiel!
    Die Klinge tat ihm den Gefallen nicht. Ihr unregelmäßiges Zucken ließ nach. Das Material federte ein wenig nach. Dann stand die Klinge still. Das Geschoss rührte sich nicht mehr.
    Agent Woodis Gedanken jagten sich. Es kostete ihn die letzten Nerven, sich auf den Vorgang zu konzentrieren. Das Ding steckte fest. Es fehlten ihm die letzten, entscheidenden Millimeter, um aus einem hoffnungsvollen Agenten mit Ambitionen zum Spezialisten einen toten Mann zu machen.
    Woodi fixierte das Messer, versuchte herauszufinden, wie weit es wirklich von seiner Brust entfernt war. „Fünfeinhalb Millimeter", sagte er dann.
    Vorsichtig zog er den rechten Arm unter dem Sicherheitsgurt hervor, danach den linken. Er streifte den Gurt über die Schultern nach unten. Mit den Handflächen tastete er am Körper hinab zum Sicherheitsschloss des Kreuzgurtes. Ein Finger berührte den Sensor des Auslösers. Es knackte, als sich der Gurt öffnete.
    Auf Woodis Stirn bildete sich Schweiß. Aber die Klinge rührte sich nicht. Sie ignorierte seinen Befreiungsversuch.
    Der Siganese glitt aus dem Sessel nach unten. Trotz des Ausfalls der internen Systeme war noch die Schwerkraft vorhanden. Die rechte Wand der Feuerleitzentrale bildete den Boden, vier Mannslängen entfernt. Der Fußboden hatte sich in die linke Seitenwand verwandelt, und die Tür zur Steuerzentrale hing

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