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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervortraten. Alle sahen ihm an, wie er sich Sekunde um Sekunde des Wartens abrang, als die Stunde voll und schließlich überschritten war.
    Bei der Meldung des Syntronverbunds hielt es ihn nicht mehr im Sessel.
    „Die Koordinaten sind da!", lautete die lapidare Mitteilung.
    Die PHÖNIX hatte das eiförmige Schiff aufgespürt. Die aktuelle Position befand sich exakt 9119 Lichtjahre in Richtung des galaktischen Zentrums. In sicherer Entfernung wartete der Kreuzer auf uns.
    Rhodan erteilte bereits seine Anordnungen. Lauter Broch't schickte der Boje dicht an Pombars Stern das Signal zum Eintauchen. Eine Aktivierung der Selbstzerstörungsanlage erschien nicht sinnvoll. Die Schiffe zwischen dem ersten Planeten und seiner Sonne hätten die Explosion mitbekommen.
    So tauchte die Boje einfach in die Korona ein und verglühte. Der Sprengsatz detonierte so spät, dass es außerhalb des Sterns nicht wahrgenommen wurde.
    Rock Mozun beschleunigte die LEIF ERIKSSON. Diesmal saß er nicht völlig reglos, wie ich es von ihm gewohnt war. Die Muskeln auf seinen Unterarmen und die Sehnen seiner Hände bewegten sich. Sein ganzer Körper schien zu arbeiten, als wolle er das Schiff mit seiner Körperkraft anschieben.
    „He, du schaffst das", sagte ich. „Wenn du nichts dagegen hast, schiebe ich mit."
    Der Ertruser lachte rau unter seiner SERT-Haube. Zim November im Sessel neben ihm wandte den Kopf und sah mich irritiert an. Dann grinste er plötzlich, als er den Scherz erkannte.
    Der Junge mausert sich, dachte ich. Vielleicht war es nicht einmal übertrieben zu sagen, dass er durch seine Bewährungsprobe beim Durchflug durch das Sternenfenster einen Entwicklungssprung hinter sich gebracht hatte.
    „Rhodan an Schiffsverteidigung und VESTA-Kreuzer", erklang die Stimme des Terranischen Residenten. Das galt Tete Kramanlocky und mir."Einsatzbereitschaft herstellen!"
    Rhodan löste nun den Kampfalarm aus. Seine Anweisungen erklangen im Stakkato. Auch ohne die Akustikfelder waren sie überall in der Hauptleitzentrale klar und deutlich zu verstehen. Fast wollte man meinen, Rhodan hätte sein Leben lang nichts anderes getan, als Schiffe im Gefecht zu kommandieren.
    Bei der Glut des Vulkanlandes! Er hat genau das getan. Früher allerdings mehr als heute.
    Damals, als die Menschheit zu den Sternen aufbrach und die übrigen Völker der Milchstraße gegen sich hatte, wäre ich gern dabei gewesen.
    Tertor Mesor betrat die Hauptleitzentrale und kam zu mir herauf. Der 71-jährige Landsmann war Dritter Pilot.
    Da die LEIF ERIKSSON über zwei Emotionauten verfügte, kam er so gut wie nie zum Einsatz.
    Tertor nickte mir zu. „Ich denke, du hast für mich Verwendung."
    „Natürlich. Aber alles zu seiner Zeit." Ich lächelte ihn an und hoffte, ihn nicht zu sehr zu ermuntern. Er brachte mir auch so schon genug Gefühle entgegen und bedrängte mich geradezu mit seiner Freundlichkeit. „Ich bestimme dich hiermit zu meinem Adjutanten auf Zeit. Du wirst mir im Einsatz den Rücken freihalten."
    Zufrieden ging er davon.
    Die Vollzugsmeldungen aus den Stationen des Schiffes trafen ein. Innerhalb von fünf Minuten waren sie doppelt besetzt.
    „Vierzig Prozent Lichtgeschwindigkeit!", meldete der Syntronverbund.
    „Mach's gut. Wir sehen uns nachher in der Messe!", rief ich in Richtung Rock Mozuns.
    Ob der Emotionaut in seiner Konzentration verstand, was ich sagte, war nicht zu erkennen. Aber er hob die linke Hand zum Zeichen, dass er mich gehört hatte.
    Ich verließ COMMAND und eilte zur Transmitterstation Vier auf der linken Seite der Hauptleitzentrale. Der Energiebogen wartete bereits auf mich. Das Gerät strahlte mich in den Haupthangar ab, wo sechs der dreißig VESTA-Kreuzer standen.
    Die Besatzungen erreichten ihre Stationen ebenfalls über Transmitter und suchten ihre Positionen von innen kommend auf. Die Schleusenwache empfing mich am Zentralantigrav der golden schimmernden BARETUS.
    „Besatzung ist vollständig", meldete die Terranerin. „Willkommen an Bord!"
    „Danke." Ich schloss den Helm des Kampfanzugs. Mit Unterstützung des Flugaggregats raste ich hinauf ins Zentrum.
    „Reca Baretus an Einsatzgruppen. Ihr wisst, worum es geht. Im Zielgebiet befindet sich ein eiförmiges Schiff. Es gilt, dieses aufzubringen und zu entern. Die Befreiung Guckys und der Siganesen nimmt höchste Priorität ein. Bis zum Einsatz bleibt von jetzt an eine knappe Stunde."
    Du redest von Gucky, als würde er noch leben, dachte ich. Du weißt doch, dass er tot ist

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