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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wahrscheinlichkeit enthielt er eines dieser psionischen Wurfmesser. Aus Sicherheitsgründen war der Sack bisher nicht geöffnet worden.
    Beides zusammen stellte einen brauchbaren Fortschritt im Kampf gegen die Herrscher des Reiches Tradom dar.
    Wir mussten nur klug genug sein, diese Machtmittel richtig einzusetzen.
     
    *
     
    Die Wild Cats saßen im Gemeinschaftsraum ihres Wohnmoduls zusammen, glücklich, weil sie mit knapper Not dem Tod entgangen waren. Draußen lärmten ein paar Ertruser. Sumner Kagel schaltete den Lärmschutz ihres Container-Lebensraums ein. Das Gejohle verstummte übergangslos.
    Ertruser und Siganesen, das waren zwei menschliche Lebensformen, die nur unter Aufwendung technischer Hilfsmittel und hoher Sensibilität miteinander umgehen konnten, ohne sich gegenseitig umzubringen.
    Freundschaften wie die von Lemy Danger mit Melbar Kasom zählten eher zu den Ausnahmen. Und dennoch waren es immer wieder Angehörige dieser zwei ehemaligen Kolonialvölker Terras, die gemeinsam große Taten vollbrachten.
    Solche und ähnliche Gedanken gingen Alexander Woodi durch den Kopf. Er umklammerte das Glas mit dem Fruchtsaft.
    Die Wild Cats saßen in ausgesprochen fröhlicher Runde zusammen. Gucky war über den Berg. Nach Aussage Prak-Noys würde er die dramatischen Ereignisse ohne Folgeschäden überstehen.
    Erst jetzt erfuhren die Siganesen, dass der Ilt trotz seiner parapsychischen und körperlichen Lähmung über weite Strecken bei Bewusstsein gewesen war, sich nur nicht bemerkbar machen konnte. In diesen wenigen Stunden war er tausend Tode gestorben.
    Sie hatten es nicht bemerkt und hätten durchaus die Möglichkeit gehabt, ihn in künstliche Bewusstlosigkeit zu schicken. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre das der falsche Weg gewesen. So sah es zumindest der Ara-Chefmediker des ENTDECKERS. Gucky lebte noch, weil er bei Bewusstsein gewesen war und somit zur Erhaltung von Geist und Körper hatte beitragen können.
    Die Wild Cats prosteten sich zu.
    Alexander Woodi war nicht zum Feiern zumute. Wie gewohnt saß er auf seinem Barhocker in der einen Ecke des Raumes. Am gegenüberliegenden Ende saß Caar Vassquo. Der Oberstleutnant ignorierte den forschenden Blick des Agenten seit über einer halben Stunde.
    Na warte!, dachte Woodi. Irgendwann kriege ich dich zum Reden. Wenn du glaubst, du könntest meine Verdienste um Guckys Rettung unter den Tisch kehren, hast du dich getäuscht.
    Caar Vassquo grinste plötzlich. Er prostete ihm zu. Dem Agenten fiel vor Schreck beinahe das Glas aus der Hand.
    „Nur nicht so zimperlich", meinte der Einsatzleiter freundlich. „Diesmal haben Sie sich gar nicht so dumm angestellt, Agent Woodi."
    Er betonte das Wort „Agent" eigenartig. Alexander Woodi schluckte krampfhaft.
    „Danke, Sir", brachte er hervor. „Das war nicht der Rede wert. Eine Kleinigkeit nur."
    „Hört, hört!", lachte Alda Cerval. Aus ihrem Mund klang es besonders kränkend. „So was macht unser Held mit links."
    „Hören Sie sofort auf, ja?" Woodi räusperte sich. „Entschuldigen Sie. Es tut mir Leid."
    Caar Vassquo pfiff leise durch die Zähne, sah aber in eine andere Richtung. „Doch", meinte er nach einer Weile. „Dem kann ich nur zustimmen. Als Schwangerschaftsvertretung machen Sie sich ausgesprochen gut, Woodi."
    Der Agent bekam einen dunkelgrünen Kopf. Er sprang vom Hocker, knallte das halb volle Glas auf die Theke und rannte hinaus. Das schallende Gelächter ging ihm nicht aus den Ohren, bis er endlich seine Kabine erreichte.
    „Ihr werdet euch noch wundern", murmelte er. „Irgendwann drehe ich den Spieß um. Dann könnt ihr sehen, wo ihr bleibt."
    Aber das war Zukunftsmusik. Selbst wenn er sich in Tradom auszeichnete, nützte ihm das erst nach seiner Rückkehr etwas. Die in seinen Augen längst fällige Beförderung zum Spezialisten konnte nur in Quinto-Center erfolgen. Bis dahin war es ein weiter Weg.
    Außerdem wurde Alexander Woodi das Gefühl nicht los, dass Caar Vassquo ihn noch immer nicht für voll nahm. Das kränkte und reizte den Trotz des Agenten.
    „Du kannst dich verrenken, wie du willst. Eine Beförderung lehne ich ab, sobald sie ausgesprochen wird."
     
    EPILOG
     
    Die Zeit der Entscheidung ist da.
    Die gewaltige Aura erwacht zu pulsierendem Leben. Durch den Funkäther von Tradon eilt eine Nachricht.
    „Die Jagd ist eröffnet!"
     
    ENDE

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