2127 - Kampf der Titanen
hatten. Der Rudimentsoldat würde bis dahin nicht mehr am Leben sein. Er starb nach acht Stunden ab.
Trah Rogue ging weiter. Er wusste den Pilzdom vor sich. Der Konquestor vertraute auf den Rudimentsoldaten sowie seine Ausrüstung, die ihn zu einer wandelnden Kampfmaschine machte.
Triumph stieg in ihm hoch. Das Gehirn in seiner Kugel bewegte sich kurz, ehe es wieder in sich selbst ruhte. Es bereitete sich auf den nächsten Einsatz vor.
Der Boden unter den Stiefeln des Konquestors begann sich zu verändern. Wieder nahm der Rudimentsoldat eine Verschiebung der Realität vor.
Ein paar Schritte weiter empfing Trah Rogue einen warnenden Impuls von hoher Eindringlichkeit. Das Signal brannte sich in seine Gedanken ein. Er fuhr zur Seite. Seine Blicke und die Instrumente des Anzugs durchdrangen die sich lichtenden Schwaden.
Ein terranischer Riese tauchte vom Boden empor. Es musste einer dieser Umweltangepassten sein, von denen Trah Rogue gehört hatte. Ohne ihn deutlich zu erkennen, war sich der Konquestor sofort darüber im Klaren, wen er vor sich hatte. Das war der Saboteur von Paricza.
Augenblicke später sah er die künstlichen Augen des Wesens und wusste dessen Namen.
Monkey. Der USO-Chef persönlich.
Trah Rogue konzentrierte sich. Er befahl dem Rudimentsoldaten, den Oxtorner anzugreifen.
10.
Katamar-Alarm! Das schrille Heulen der Sirenen riss Reginald Bull aus seinen Gedanken.
„Feindliche Einheit im Anflug auf das Sternenfenster", meldete der Syntron. „Entfernung rund fünfeinhalb Lichtstunden."
„Alarmstart!", ordnete Bully an.
„Kleinen Moment." Jani Keitz wirkte in diesem Augenblick sehr angespannt. „Der Ponton-Tender hat uns noch nicht komplett freigegeben. Es geht um Details. Die Feinjustierung ist noch nicht abgeschlossen."
„Ich pfeife darauf."
Bullys Blicke fraßen sich auf dem Hologramm fest. Ein zweiter und dritter Katamar tauchten auf. Zehn Sekunden später waren sie alle da, näherten sich alle dem Rand der Aagenfelt-Barriere. Sechs Stück, mehr hatte der Konquestor nicht mehr aufzubieten.
Aus den Augenwinkeln nahm der LFT-Verteidigungsminister wahr, wie sich die SERT-Haube über den Kopf von Ikarius Jopro stülpte. Die ROALD AMUNDSEN begann zu vibrieren. Die Feldtriebwerke fuhren hoch. Gewaltige Kräfte bauten sich auf. Sie drückten den ENTDECKER vom Ponton-Tender weg in den Weltraum.
„Noch keine Freigabe für DAVID LIVINGSTONE und JAMES COOK", meldete Jani Keitz. „Sie sind nicht einsatzbereit."
„Sollen sofort nachkommen!"
Die Kommandanten der sechs Katamare schienen nach wie vor die Anwesenheit der mittlerweile 416.000 Einheiten starken Milchstraßenverbände zu ignorieren. Unbeeindruckt rasten sie mit einer Beschleunigung von 1500 Kilometern pro Sekundenquadrat auf das Sternenfenster zu.
Hierzu mussten sie die Aagenfelt-Barriere durchqueren - und das bedeutete fünf Stunden Flug bei annähernd einfacher Lichtgeschwindigkeit. Wenn sie nicht am Sternenfenster zerschellen wollten, musste später die Abbremsung auf fünf Prozent der Lichtgeschwindigkeit erfolgen.
Fünfzigtausend arkonidische Einheiten änderten den Kurs. Bostich und Kraschyn wollten die Doppelrumpfschiffe offensichtlich in die Zange nehmen. Sechshundert der neuen Arkon-Schiffe und zwanzigtausend Fragmentraumer vollführten ein kurzes Metagrav-Manöver durch die Barriere und kehrten außerhalb der Katamar-Kampfdistanz von achtzehn Millionen Kilometern ins Standarduniversum zurück. Die übrigen Kelchschiffe und die ENTDECKER schwärmten aus.
„X minus zwanzig", meldete der Posyn-Verbund. Zwanzig Sekunden noch, bis der vorderste der Katamare auf Schussweite heran war und seine blauen Strahlen einsetzen konnte.
Der Doppelrumpf verschwand plötzlich im Hyperraum. Das Schiff aus Tradom materialisierte jedoch nicht in einer weit außerhalb liegenden Zone des Alls im vorbereiteten Minenfeld - von der Aagenfelt-Wirkung aus dem Hyperraum geschleudert -, sondern kehrte fast im gleichen Augenblick innerhalb der Barriere in den Normalraum zurück, nun nur noch rund zehn Millionen Kilometer vom Sternenfenster entfernt.
„Himmel!", entfuhr es Bully. „Die Barriere ist wirkungslos!"
Die Spione von Merkur! Trah Rogues Soldaten hatten entweder die Tot-Frequenzen ausspioniert oder verfügten über Kenntnisse, die Wirkung der Barriere auch ohne Kenntnis des aktuellen Durchflugkodes zu stören oder ganz zu beseitigen. Einmal mehr führte es ihm die technische Überlegenheit der anderen Seite vor Augen.
Die
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