2127 - Kampf der Titanen
füllte die Vorgaben mit seinen Ideen aus.
Die Taster seines Anzugs meldeten keinen Einfluss von außen. Die Aggregate im Einsatzgürtel arbeiteten zuverlässig. Kein Gerät in den Wachtürmen war in der Lage, ihn wahrzunehmen und seine Aktivitäten zu erkennen. Für die Instrumente der Soldaten, aber auch für deren Augen blieb alles so, wie es war.
Übergangslos legte sich ein kaum auszuhaltender Druck auf das Bewusstsein des Konquestors.
Instinktiv versuchte er sich dagegen zu wehren. Es ging nicht. Rasender Kopfschmerz peinigte ihn.
Hastig entspannte sich Trah Rogue. Der Schmerz verschwand, nur der Druck blieb. Er empfand es, als habe jemand ein Metallband um seinen Kopf gelegt, das beständig schrumpfte. Nach wenigen Atemzügen glaubte er, sein Schädel müsse platzen.
Nichts geschah. Sein Kopf gewöhnte sich daran.
Ein leises, kaum wahrnehmbares Sirren führte dazu, dass der Konquestor die Hände vor die Augen hob und die Lider öffnete. Das gleißende Blau des Paratrons schien sich in loderndes, kaltes Feuer zu verwandeln. Noch immer ermöglichte es ihm keinen Blick auf das, was dahinter lag. Den Pilzdom im Zentrum des Tempelplatzes ahnte er mehr, als er ihn sah.
Erleichterung durchflutete den Konquestor. Der Rudimentsoldat hatte seine Vorbereitungen abgeschlossen.
Die Veränderung deutete an, dass das Gehirn die Umgebung kontrollierte. Was jetzt geschah, ging weit über das hinaus, was die Projektoren in den gekreuzten Gürteln seiner Kombination erzeugten. Die Konturen der Paratronkuppel verwischten sich. Trah Rogue gewann den Eindruck, als bestünde das Schirmfeld aus dünnen, aufeinander gelegten Scheiben, die sich jetzt wahllos gegeneinander verschoben. Dabei verloren die Ränder nach und nach ihre materielle Komponente.
Der Eroberer aus Tradom seufzte unter dem Eindruck des Vorgangs. Zum ersten Mal erlebte er eine der gewaltigsten Fähigkeiten eines Rudimentsoldaten.
Trah Rogue konnte sich nur unzureichend vorstellen, welche parapsychischen Gewalten um ihn herum tobten, ohne ihn zu verzehren. Solange er das Gehäuse trug, war er in Sicherheit.
Zum ungezählten Mal in seinem Leben pries der Konquestor die Inquisition der Vernunft und ihre Weisheit.
Sie stimmte Rudimentsoldaten optimal auf Konquestoren ab, E'Valenter exakt auf die Gegenwart der Kreaturen von Quintatha - und mit alldem erreichte sie eine größtmögliche Harmonie beim Einsatz der verschiedensten Kräfte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Terra erobert und das Trümmerimperium in Tradom endgültig vernichtet war.
Die Paratronkuppel löste sich endgültig auf. Scheibchenweise verschwand das energetische Gebilde im Nichts. Die fünfdimensionalen Strukturen verflüchtigten sich und rissen die Energieprojektion mit sich.
Der Anblick hatte etwas Gespenstisches an sich. Der Gedanke, dass all das von dem Gehirn in seinem Gehäuse bewirkt wurde, erschien Trah Rogue mit einem Mal absurd. Er argwöhnte, es könne nur aus einer Wechselwirkung zwischen dem Rudimentsoldaten und den Instrumenten geschehen, die er selbst mit sich führte. Der ansteigende Druck auf sein Bewusstsein belehrte ihn eines Besseren.
Das Gehirn bewegte sich in der Nährstoffkugel. Irgendwie gewann er den Eindruck, als finge es an zu zappeln.
Etwas stimmte nicht. Die untersten zweihundert Scheiben wichen zur Seite, als zöge eine unsichtbare Hand sie einfach weg. Aber der Blick auf den Pilzdom blieb ihm verwehrt. Blauvioletter Nebel hüllte den Platz ein und bildete eine undurchdringliche Kugel. Trah Rogues anfängliche Erschütterung wich schnell nüchterner Überlegung.
Es musste Gas sein. Jemand hatte das Innere der Paratronkuppel mit Gas geflutet.
Etwas wie Zufriedenheit erfüllte ihn. Trah Rogue wusste von diesem Augenblick an, dass der Saboteur nicht in einem der abgeschossenen Gleiter gesessen hatte. Vermutlich war er durch ein Beiboot des riesigen Raumschiffs von der Oberfläche des durch den Atombrand zerstörten Planeten geholt worden.
Dieser Jemand wartete hier auf Trokan, das Kabinett hatte ihm die Spur gewiesen. Er hatte das Innere der Paratronkuppel absichtlich mit farbigem Gas gefüllt, um dem Konquestor das Vordringen zu erschweren.
Der Unbekannte würde sich wundern. Sein unsichtbares Gegenüber rechnete mit dem Einsatz von technischen Mitteln, um den Schirm zu durchqueren, nicht jedoch mit Parakräften.
Trah Rogues Blick wanderte an der Nebelglocke entlang. Die Wachtürme, unmittelbar auf der Innenseite der Paratronkuppel gelegen,
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