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2131 - Der Schwarmer

Titel: 2131 - Der Schwarmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch die Geduld. Als hätte jemand seine Gedanken gehört, kam es schließlich zur nächsten Kontaktaufnahme. Auf dem Planeten Elmbar wurde Cheplin von einem Fabrikdirektor persönlich angesprochen, der seine Meinung über eine Anlage wissen wollte: ob man sie noch reparieren könne, was es kosten würde oder ob eine Verschrottung die bessere Lösung wäre. „Ich werde gern meine beiden besten Techniker vorbeischicken, die sich alles anschauen, und dann anhand ihrer Angaben ein unverbindliches Angebot unterbreiten", gab Cheplin Bescheid. „Du erwartest hoffentlich nicht im Ernst, dass ich in meiner gehobenen Position mit Niederen verhandle", protestierte der Direktor. Es handelte sich um einen Medilen, ein für Cheplin äußerst seltsames Wesen mit fahlbleicher Haut, einem flachen, kleinen Gesicht und tief liegenden roten Augen, die eng beieinander saßen und nur nach vorn gerichtet waren.
    Es war nicht das erste Mal, dass Cheplin es mit Eitelkeiten zu tun hatte. Obwohl er technisch bei weitem nicht so bewandert war wie seine Techniker, bestanden viele Kunden auf persönlicher Besichtigung und Besprechung, sozusagen auf „gleicher" Ebene. Da sie auf Elmbar einiges zu tun hatten, gab Cheplin nach. „Schick einen Gleiter zur, Abholung, dann komme ich." So weit ging seine Höflichkeit nicht, dass er für eine eher unbedeutende Fabrik auch noch den Weg auf sich nahm. Es mussten Kosten gespart werden...
    Einen halben Tag lang musste er eine Anlage inspizieren, der seiner Ansicht nach überhaupt nichts fehlte. Vielleicht war sie nicht auf dem allerneuesten technischen Stand, aber sie funktionierte. Zu Beginn waren einige geschwätzige Lakaien dabei, doch irgendwann ermüdeten sie. Der Fabrikdirektor schien allerdings nicht gewillt, der Langeweile so schnell ein Ende zu setzen. Anscheinend sah er die Inspektion zusätzlich als Wanderausflug an. Cheplin wünschte sich weit fort, heim in die schwerelose Sphäre. Er hatte längst den Antigrav seines Exoskeletts aktiviert, weil seine Beine sein Gewicht nicht mehr länger tragen konnten.
    Der Direktor führte ihn durch zahllose Gänge, kreuz und quer; sehr systematisch war die Anlage nicht aufgebaut. Cheplin hatte kein Problem damit, denn dank seines speziellen Ortungssinns fand er sich überall leicht zurecht. Aber jeder andere, wenn er nicht hier „geboren" war, hätte sich spätestens jetzt heillos verirrt. Das machte Cheplin allmählich misstrauisch. Darum verharrte er schließlich an einer völlig abgelegenen Stelle und sagte: „Jetzt sind wir allein. Worum geht es nun wirklich?"
    Die Augen des Medilen funkelten. Das war etwas, das Cheplin faszinierte, ebenso die Beweglichkeit dieser Augen und das regelmäßige „Zwinkern" mit den Lidern, die sich vollständig darüber legen konnten. Seine eigenen länglichen Augen waren tiefschwarz und starr, aber er besaß durch die außen liegende Position an der Balkennase fast Rundumsicht. „Man sagte mir, dass dein Verstand funktioniert, mein Freund", sagte der Medile. „Ich bin ein Gewährsmann des Trümmerimperiums und beauftragt, dich zu kontaktieren. Mein Name, den ich dir genannt habe, ist natürlich falsch, und in Wirklichkeit arbeite ich nicht einmal hier, sondern habe für heute diesen Posten übernommen. Der echte Direktor wird morgen mit einer falschen Erinnerung erscheinen, und niemand wird den Unterschied bemerken."
    „Ich habe schon lange auf eine solche Begegnung gewartet", versetzte Cheplin. „Wir Aarus sind zwar langlebig, aber die Jahre vergehen trotzdem, und irgendwann werde ich nicht mehr auf Reisen gehen können, um nach euch zu suchen. Ich habe noch einiges vor."
    „Das können wir uns denken, Cheplin. Wir wissen, wer derzeit der Schwarmer ist, und sind nicht glücklich darüber. Wir setzen unsere Hoffnung in dich, dass du diesen Missstand zu gegebener Zeit beheben wirst. Dies ist auch mit ein Grund, weswegen wir dich bereits jetzt kontaktieren."
    „Hätte ich normalerweise noch länger warten müssen?" Cheplin wölbte überrascht seine Balkennase nach oben. „Ja, wir hatten bereits einen Gewährsmann in Aarus-Jima. Derjenige war es auch, der dich beobachtete. Da er ausgefallen ist, brauchen wir nun dich als Kontakt im reisenden Wurm."
    „Ich habe bereits darüber nachgedacht, wer es sein könnte", sagte Cheplin leise. „Da der erste Kontakt und die Rekrutierung nur außerhalb des Wurms stattfinden können, blieb nur eine einzige Möglichkeit übrig."
    „Dein Vater", bestätigte der Direktor.

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