2134 - Vorstoß nach Vision
von Trim fehlte jede Spur. Der fehlgeleitete Teleportersprung hatte Startac um jegliche Orientierung gebracht. Doch er behielt die Nerven. Er schickte seine Ortersinne aus, breit gefächert und weit reichend. Und da erfasste er den Freund in einer Entfernung von mehreren Kilometern. Und dann konnte er ihn sogar mit freiem Auge sehen - als aufglühenden Feuerball. Startac sprang zu Trim, bekam den Mutanten vom Planeten Yorname zu fassen und teleportierte mit ihm zur Oberfläche.
Trim war unversehrt, er konnte noch nicht lange der atmosphärischen Reibung ausgesetzt gewesen sein. Und das widerstandsfähige Material des Kampfanzuges hatte ihn zusätzlich geschützt.
Wobei Startac sich sogar sicher war, dass der Para-Defensor unter keinen Umständen ein Bremsmanöver eingeleitet hätte. Da setzte er zu großes Vertrauen in den Freund. „Nun, das ist ja gerade noch einmal gut gegangen", sagte Startac erleichtert. „Und wo sind Atlan und Sihame?", fragte Trim, als sei dies seine größte Sorge und nicht sein eigenes Überleben. Auch sie standen nun in einer trostlosen Felslandschaft. Aber ganz sicher an einem völlig anderen Ort als dem, an dem Startac Sihame und Atlan abgesetzt hatte. Denn von der Prinzessin und dem Arkoniden fehlte jede Spur.
„Ich bin außerstande, Sihame oder Atlan zu orten", sagte Startac niedergeschlagen. „Mein Ortersinn versagt kläglich. Das muss an dem starken Feld liegen, das über der Oberfläche liegt."
„So muss es sein", bestätigte Trim einsilbig. Startac betrachtete den Freund. Der Mutant machte einen ziemlich leidenden Eindruck. Es schien offenbar, dass ihn dieses eigenartige Feld, das er bereits aus großer Höhe ausgemacht hatte, psychisch wie körperlich belastete. „Um welche Art von Feld handelt es sich?", erkundigte sich Startac. „Ist es energetischer oder eher psionischer Natur?"
„Es handelt sich eher um eine psionische Ausstrahlung", sagte Trim unsicher. „Aber ich kann es nicht richtig einordnen, vermag nicht einmal zu sagen, was es bewirkt. Es belastet meinen Geist und hat ein starkes mentales Potential."
„Versucht vielleicht jemand damit, dich zu beeinflussen?"
„Nein, das keineswegs." Trim schüttelte entschieden den Kopf. Er schloss die Augen, als horche er in sich. Dann fuhr er fort, ohne die Augen zu öffnen: „Ich kann keine Quelle ausmachen, nicht sagen, wer oder was der Urheber sein könnte. Die mentale Präsenz ist überall um mich herum. Aus der Höhe hatte es den Anschein, dass es den Kontinent Ukkhardin einhüllt. Aber vielleicht schließt sie sogar den gesamten Planeten ein."
„Könnten vielleicht die Pangalaktischen Statistiker die Urheber sein?"„Diese Vermutung liegt nahe." Trim wiegte abschätzend den Kopf. „Aber es ist eine gänzlich andere psionische Präsenz, als ich sie zuletzt beim Kontakt mit dem Geist des Statistikers Rik hatte. Sie hat keine eindeutige Identität, sondern wirkt auf mich wie eine Vermischung mehrerer Strömungen wie ein ungeordneter Mischmasch."„Also chaotisch?" Darauf schüttelte Trim entschieden den Kopf. „Nein, nicht wirklich chaotisch, sondern ... einfach vielschichtig."
Startac schnippte mit dem Finger und sagte: „Das könnte es sein!" Trim Marath sah den Teleporter fragend an. „Vielleicht hängt diese vielschichtige mentale Ausstrahlung mit der bevorstehenden Kleinen Konjunktion zusammen, die in sechs Tagen stattfinden soll! Was meinst du?"
„Das wäre in der Tat eine Erklärung", sagte Trim halbherzig. Mit einer so genannten Kleinen Konjunktion wurde das gleichzeitige Herabsteigen von fünf Pangalaktischen Statistikern aus ihren Türmen bezeichnet. Das war ein seltenes Ereignis, es musste wohl entsprechend grandios sein. „Die Vielschichtigkeit der Ausstrahlung könnte durchaus von fünf verschiedenen Geistern verursacht werden", fuhr Trim fort. „Aber wenn diese Präsenz schon sechs Tage vor dem Ereignis so mächtig ist - welche Stärke wird sie dann am Tage der Kleinen Konjunktion erreichen? Was mag dann geschehen?" Trim zeigte durch ein leichtes Frösteln an, wie unbehaglich ihn dieser Gedanke stimmte. „Wie auch immer", sagte Startac, um das Thema abzuschließen und den Freund nicht länger zu quälen. „Wir müssen uns mit der Existenz dieses Feldes abfinden. Wegreden können wir es sowieso nicht. Und ich muss damit leben, dass es meine Para-Fähigkeiten beeinflusst."
Trim wirkte erleichtert, dass er zu diesem Thema keine Stellung mehr beziehen musste. „Hast du wirklich keine
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