2137 - Operation Mauser
werden, ermüden und schließlich sterben?
Gucky aber sagte: „Also bitte! Nach dem, was du am Sternenfenster geleistet hast, Zim-Boy ...Dass wir überhaupt nach Tradorn gelangt sind, war fast ausschließlich dein Verdienst."
Der Nachwuchs-Emotionaut öffnete den Mund, um zu widersprechen, da begannen Boden und Wände zu vibrieren. Das Maschinengeräusch, ohnehin nicht gerade dezent im Hintergrund, schwoll zu einem zornigen Brummen an. Zim hielt sich unwillkürlich am Stockbett fest.
„Na, ist das nicht etwas beklemmend für dich, statt in der LEIF nun in dieser fliegenden Eierschale zu stecken?", fragte Gucky.
Zim lachte unsicher. „Und wie! Als ob man eine Space-Jet gegen einen Drachenflieger eingetauscht hätte. Und diese Transitionen zehren ganz schön an der Substanz. Aber ich würde keine Sekunde davon missen wollen. Wie oft hat unsereins schon Gelegenheit, die Anfänge der überlichtschnellen Raumfahrt am eigenen Leib nachvollziehen zu können?"
Gucky legte den Kopf schief und esperte. „In wenigen Minuten wieder", erklärte er seinem Zimmergenossen. „Die Jankaron bereiten gerade die letzte Etappe vor. Wollen wir es diesmal im Führerstand genießen?"
Zim November nickte begeistert.
„Na, dann gib mal Pfötchen, Junge!"
*
Die Zentrale war hoffnungslos überbelegt, ebenso wie die ganze KELTAMMER. Neben der Dienst habenden Besatzung, also Sjusi und ihrer Crew, waren auch die „Unschlagbaren Vier" Roxo, Itchi, Kiv, und Vett anwesend, dazu einige Mitglieder der Reserveschicht.
„Hallo, Hühnerstall!", grüßte Gucky. „Wusstet ihr übrigens, dass die Pilotenkanzeln antiker terranischer Flugzeue Cockpit genannt wurden, was eigentlich Hahnengrube bedeutet? Mixgetränke wiederum hießen sinngemäß Hahnenschwänze. Interessant, nicht wahr?"
Er bemerkte Itchis tadelnden Blick und hauchte: „Oh Pardon, bin schon still!"
„Begrüße das", sagte Roxo. „Wir wären nämlich so weit. Schleifer, leg los!"
Hurtig nahmen Gucky und Zim auf den letzten beiden freien Notsitzen Platz. Der Ilt spürte die Aufregung des Jungen, eine Mischung aus Faszination, unterdrückter Todesangst und aufrichtiger Bewunderung dafür, wie präzise das Zusammenspiel der Jankaron funktionierte.
„Semi-Manifestation prästabilisiert."
„Strukturfeld-Konverter bereit."
„Strukturfelder stehen."
„Sechzig Prozent Licht erreicht."
„Triebwerksleistung konstant."
„Transition eingeleitet."
„Und - Sprung!"
*
Plofre kam als Erster wieder zu sich. Logisch, dank des Zellaktivators waren seine Körperfunktionen denen normaler Sterblicher überlegen.
Beachtlich, dass nur wenige Sekunden später auch Roxo wieder das Bewusstsein erlangte. Am längsten brauchte Zim: Als er die Augen auf schlug" hatten die Jankaron längst ihre neue Position bestimmt.
Die Transition über zehn Lichtjahre, was 80 Prozent der maximalen Sprungweite eines jankarischen Eiraumers entsprach, war erfolgreich verlaufen. Sie standen am Rand des Dshankiyaad-Systems.
Und dort, ging es ganz schön zu.
Besonders am Asteroidengürtel zwischen dem fünften und sechsten Planeten drängten sich Schiffe unterschiedlichster Bauweisen. Kaum ein raumfahrendes Volk von Virginox, das hier nicht mit wenigstens einem Raumer vertreten gewesen wäre.
„Zwei extra protzige Sportyachten der Fpoler, dreizehn lummerländische Knopfloks, sieben Kreuzer und ein Silbertaler von Gg'Ööde drei jifirische Minipulks zu 2059, 2102 und 2118 Segmenten ..." Unaufhörlich ratterte Vett Burmer die Zahlen und Ursprungsplaneten herunter.
„Herrn Wixelhirnzens Worte sind für einmal auf fruchtbaren Boden gefallen", konstatierte Roxo.
„Tendenz steigend", ergänzte Kiv Aaterstam in seiner charakteristischen, abgehackten Sprechweise: „Daher unsere Anwesenheit hier wie erhofft unverdächtig."
„Begrüße das."
Gucky hätte es gereizt, die Gedankenströme der zahlreichen Intelligenzwesen in den Raumern zu sondieren, doch Plofre fand nichts daran.
Was soll sich in deren Hirnen schon groß abspielen? Zank, Hader, Eifersucht, Schwierigkeiten mit Vorgesetzten und/ oder Untergebenen, Neid, Habgier, Boshaftigkeit, Größenwahn und zugleich Minderwertigkeitskomplexe ...
Alles bereits tausendundeinmal zu oft mitgefühlt. Windhauch. Windhauch.
„Alles in Ordnung bei dir, Gucky?"
Falte weg, Zahn heraus. „Aber immer, Großer." Der Mausbiber trommelte tatendurstig mit seinem Schwanz auf den Boden. „Haben wir schon ein Zielobjekt?"
„Noch nicht", sagte Itchi
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