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2137 - Operation Mauser

Titel: 2137 - Operation Mauser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky natürlich, vor dem kaum jemand ein Geheimnis bewahren konnte - darüber aufgeklärt, wer dabei eigentlich Federn lassen sollte und wie. Der Jankaron weihte jeden immer nur so weit ein, wie für den nächsten Schritt unbedingt nötig war.
    Zim fand das ein bisschen übertrieben, wenngleich er Roxos Sicherheitsfimmel verstehen konnte. Es ging schließlich in erster Linie um seine Heimat. Ihr fühlte er sich vor allem anderen verpflichtet umso mehr, als Roxo selbst es gewesen war, der die LEIF ERIKSSON und in Folge die tödliche Bedrohung in Gestalt der Reichstruppen nach Virginox gebracht hatte.
    Er will sich Optionen offen halten für den Fall, dass etwas danebengeht. Sein offensichtlich sehr komplexer Plan enthält mit Sicherheit kritische Momente, bei denen jemand in Feindeshand fallen könnte. Solange diese Person auch unter der schlimmsten Folter nur gewisse Details verraten kann, verbleiben Roxo vielleicht noch Improvisationsmöglichkeiten. - Wenn es freilich ihn selbst oder Gucky erwischen sollte ....
    Der Mausbiber hatte sich, nach einigen eher bemüht wirkenden Scherzchen, in ihre gemeinsame Kabine zurückgezogen. Zim saß mit Kiv Aaterstam in einem kleinen, an die Zentrale anschließenden Besprechungsraum. Der Waffenmeister hatte ihn wortlos in die enge, stickige Kammer gewinkt, die im Grunde nicht viel mehr als eine Art begehbaren Kasten darstellte, und wühlte nun schon minutenlang in seinen Unterlagen.
    Aaterstam, 1,75 Meter groß, sehnig, fast dürr, machte auf Zim einen verhärmten, um nicht zu sagen gebrochenen Eindruck. Er war der mit Abstand Älteste der „Unschlagbaren Vier"; sein graues Gefieder wies mehr als eine kahle Stelle auf.
    Die wirklichen Narben aber, vermutete Zim, saßen tiefer, viel tiefer.
    „Masch'intilt", sagte Kiv unvermittelt. „Der Name wird sowohl für größten Ästeroiden verwendet als auch für ganzen, Gürtel. Kein autochthones intelligentes Leben im Dshankiyaad-System. Wurde vor 35 Jankar-Jahren - das sind etwa 27 Sonnenumläufe eurer Erde - in Besitz genommen von dem da."
    Er zeigte Zim die Abbildung eines offenbar von Amphibien abstammenden, entfernt an einen aufrecht stehenden Ochsenfrosch erinnernden Wesens in einer prunkvollen, über und über mit Kordeln, Epauletten und handtellergroßen Orden geschmückten Uniform.
    „Ein, Maschite?", fragte Zim.
    „König Dsherilolla."
    „König? Ich dachte, Mascha ist eine Union demokratischer Staaten?"
    Der Meinung, erläuterte Kiv, seien die Maschiten auch. Alle außer Dsherilolla. Der rief sich selbst zum Weltherrscher aus, wenngleich mit eher mäßigem Erf olg. Als er einsehen musste, dass ihm niemand Anerkennung zollen wollte, schon gar nicht Tribut, verließ er mit einigen, Getreuen und einer Flottillie schrottreif er Raumer das Maschanti-System und schuf sich dort, wo sein stolzes Flaggschiff endgültig den Geist aufgab, seine eigene Welt: Masch'intilt.
    „Typ spinnt", sagte Kiv bündig. „Verrückter als Legespiel nach Erdbeben."
    Immerhin überlebten die Auswanderer, und im Lauf der Jahre entwickelten sie, der Not gehorchend, ein gewisses Geschick im Wiederverwerten anderswo längst ausgemusterter technischer Gerätschaften.
    Das wiederum begann sich herumzusprechen. Me'dshik Masch'rum, der maschitische Nachrichtendienst, hatte immer schon gern über Dsherilollas Kapriolen berichtet; Leute, die ihr Ego derart bedenkenfrei aufblasen konnten, sorgten nun einmal überall im Universum für hohe Einschaltquoten.
    Dsherilolla nannte sich inzwischen „Gottkönig", und selbstverständlich machten die Medien „Schrottkönig" daraus. Nicht zuletzt durch diese Publicity wurde der Asteroidengürtel des Dshankiyaad-Systems nun aber wirklich zu einem, nein: dem Umschlagplatz für technische Gebrauchtgüter.
    Langsam begann Zim November zu begreifen.
    „Klar?", fragte der Waffenmeister. „Jetzt, nach den vielen Raumschlachten der letzten Wochen, ist hier natürlich die Hölle los. Weil: Preise für neue Raumschiffe in ganz Virginox höher denn je. Reparaturwerften auf Monate überlastet. Ersatzteile Mangelware. Also wo liegt für viele letzte Chance?"
    „Auf Dsherilollas Schrotthalden."
    Kiv berührte Zims Nase mit der Kralle seines Zeigefingers: „Gutes Küken."
     
    *
     
    Wie allen Jankaron seiner Generation war Roxo Quatron die Furcht vor- den Shuftarr quasi ins Ei gelegt worden.
    Wenn du nicht brav bist, kommt die Shuflarz und holt dich.
    Dass die Herrscherin des Insektenvolkes, wie Roxo später lernte, ihren Bau

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