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2137 - Operation Mauser

Titel: 2137 - Operation Mauser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht aber die Zeitrechnung. Ein Jan-Jahr betrug nur 285,6 terranische Tage zu 23,7 Stunden, der Umrechnungsfaktor also 1,9248. Was bedeutete ...
    Erleichtert wischte sich Roxo den Schweiß aus den Augenfedern. Das hätte schlimmer kommen können.
    „Wann?", fragte er knapp.
    „Du meinst den geringsten Abstand zu Jankar? Grob gesagt, in vier Tagen, am 2. Januar 1312 NGZ. So weit wir das bislang beurteilen können, ist dieses ... Etwas mit ziemlich genau halber Lichtgeschwindigkeit unterwegs."
    Roxo und Gucky starrten einander an.
    „Ganz deiner Meinung, Großer", sagte der Ilt. „Wir haben einen Termin."
     
    *
     
    Kiv, Vett, Zim und Szam-Soon zu verständigen und sie mitsamt ihren jeweiligen Utensilien in der KELTAMMER unterzubringen war eine Frage von nicht einmal einer Stunde.
    Etwas länger dauerte es, bis Pearl TenWafer einigermaßen überzeugt war, dass Perry Rhodan seinen alten Freund Gucky eigentlich genau deswegen am 13. Dezember nicht mit in den Einsatz genommen hatte, damit dieser, erholt und vor allem ausgiebig geschont, nun mit Roxo losziehen konnte.
    Nicht, dass die Kommandantin der LEIF den Multimutanten, wenn es hart auf hart gegangen wäre, daran zu hindern vermocht hätte: Der Aufbau eines Paratronschirms, den der Ilt nicht einmal per Teleportation durchdringen konnte, verbot sich wegen der Ortungsgefahr von selbst. Aber es waren letztlich alle Beteiligten froh, dass der Form Genüge getan worden war.
    Roxo erklärte noch rasch Klyna Valerys und Rock Mozun, wie diese sich verhalten sollten, wenn alles so gelang, wie er es sich vorstellte. Dann fiel offiziell der Startschuss zur „Operation Mauser", wie sie das waghalsige Kommandounternehmen getauft hatten.
    Kurz vor Mitternacht hob die KELTAMMER ab und verließ, unbehelligt von den beiden Katamaren des Reiches Tradom, das System der roten Sonne Jan.
    Als Sjusi, Itchi und Namor die erst Transition einleiteten, schlief Roxo bereits tief und fest.
     
    2. Akt
     
    30. Dezember 1311 NGZ
     
    Plofre fühlte sich gut und auch wieder nicht so gut. „Gucky" so hatten sie ihn genannt, als sie ihn noch für ein possierliches Haustier hielten, und ungeniert weiter über all die Jahrhunderte.
    Einerseits fühlte sich Plofre wie neugeboren. Roxos Elan gab ihm zweifellos viel von seiner ursprünglichen, bei den Terranern geradezu sprichwörtlichen Unbeschwertheit zurück. Vielleicht war ja der jankarische Draufgänger genau der Partner, der ihm in den letzten Jahren gefehlt hatte.
    Andererseits - was würde spätestens in wenigen Jahrzehnten, von ihm übrig bleiben? Ein Haufen langsam, aber unaufhaltsam verrottender Federn.
    Denn die biologische Uhr des Jankaron tickte unerbittlich, während seine eigene künstlich angehalten worden war. Der „Chip" - eine bessere Bezeichnung dafür war nicht einmal Myles Kantor eingefallen -, den die Superintelligenz ES in seine Schulter implantiert hatte, stoppte seinen Zellverfall. Er war wenn nicht unverwundbar, so doch unsterblich.
    Zu ewigem Leben verdammt. Genau genommen: eine Art Zombie.
    Plofre verspürte ein Würgen im Hals, aber er weinte nicht. Er hatte lange schon keine Tränen mehr.
    Doch er nahm sich vor, in jenem Leben, das ihm nach der um ein Haar tödlichen Verwundung durch die schrecklichen, psionisch aufgeladenen Messer der Kreaturen von Quintatha neu geschenkt worden war, alles Mögliche zu machen, nur eines nicht: Sich zu schonen.
    Ha! Was wusste schon Doc Marpsin!
    Oder dieser Zim November, mit dem Plofre wegen der Überbelegung an Bord der KELTAMMER die winzige Kabine teilte. Noch so ein wandelndes Ablaufdatum mit ein bisschen Persönlichkeit dran. Ein netter Kerl, freilich, und unzweifelhaft hoch talentiert. Sprühend vor Abenteuerlust. Klar, mit 19 Jahren hatte er das ganze Leben vor sich.
    Noch ...
    „Ist was mit dir?", fragte Zim.
    Plofre gab sich innerlich einen Stoß und schaltete auf Gucky um. Also: Sorgenfalte weg, Nagezahn raus. „Nein, wieso? Ich döse nur ein wenig vor mich hin. Solltest ebenfalls versuchen, dich zu entspannen. Die Action wird in Bälde losgehen."
    Zim lächelte verschämt. „Ich glaube, ich bin zu aufgeregt dazu. Wenn mir das jemand vor fünf Jahren erzählt hätte, dass ich einmal mit dir in einen Risikoeinsatz gehen würde ... Unfassbar!"
    Wie oft habe ich das schon gehört, und zwar wortwörtlich? Wie viele Generationen von euch glutäugigen Burschen sah ich schon die ersten zaghaften Schritte in den Weltraum tun, dachte Plofre, zu Männern reifen, abgeklärt

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