2137 - Operation Mauser
Cultega, die auf den Zehenspitzen stand, um über Namors Schulter sehen zu können. „Sollte aber demnächst auftauchen, Wenn Kivs, Informanten ihr Geld wert waren. Unsere Freunde vom Reich Tradom sind jedenfalls präsent."
Sie pickte mit dem Schnabel in Richtung zweier hellrot hervorgehobener Symbole auf dem Bildschirm. Die AGLAZAR-Schlachtschiffe hielten sich abseits des emsigen Treibens, das sich um den, größten der Asteroiden konzentrierte. Auch hier schien die Besatzung der Katamare am Tagesgeschäft der Virginokter nicht interessiert.
„... neun TeDi-Boote von Gurud und Dalad, ein zaranischer Kombi-Skipper, drei Tanker aus Akhool ... Bei Yabaal diese Flaschen schlingern aber nicht schlecht ... Fünf Laf-Mie-Tender von Indegett-0 ... Da!"
Soeben hatte ein weiteres Symbol auf geleuchtet: Ein walzenförmiges, über 400 Meter langes Schiff war innerhalb des Systems erschienen.
„Orternest!", krähte Roxo. „Können wir den Neuankömmling identifizieren?"
„Wir arbeiten daran", bekam er zur Antwort. Und kurz darauf: „Sieht gut aus, Kapitän. Kivs Dekoder-Konstrukte machen sich bezahlt. Achtung, soeben funkt die Walze den großen Asteroiden an. Wir legen's euch ins Kommandonest."
Sofort trat angespannte Stille ein. Alle hielten den Atem an - bis auf Vett, dessen Litanei erst verstummte, nachdem ihm Kiv einen freundschaftlichen Stups versetzt hatte.
Aus der Lautsprecherbox drang eine leicht verzerrte, knackende Stimme.
„... Frachtschiff WUUSTA, von Tatas kommend. In Namen und Auftrag der Shuflarz erbitten wir Landeerlaubnis auf Masch'intilt."
Itchi hieb so fest auf Namors Schulter, dass dieser unterdrückt aufstöhnte.
„Die können sich gar nicht vorstellen, wie sehr wir das begrüßen", sagte Roxo grimmig. Und drehte sich zu Gucky. „Dein Auftritt, Herr Kollege."
*
Der Ilt materialisierte in völliger Dunkelheit. Telekinetisch hielt er sich in der Schwebe, während er esperte.
Niemand in der Nähe.
Gut.
Sein leichtes Schwindelgefühl verging, sobald er den Scheinwerfer des, SERUNS eingeschaltet und sich orientiert hatte. Ein Frachtraum, mittelgroß, leer, ganz so, wie es Kiv ihm anhand seiner auf Mascha beschafften Unterlagen geschildert hatte.
Er vergewisserte sich nochmals telepathisch, dass derzeit keiner der Shuftarr an Bord den Gedanken hegte, die Frachtsektion der WUUSTA aufzusuchen, dann holte er der Reihe nach Roxo, Itchi, Vett und die Swoons.
Nachdem er die sechs nur rund 30 Zentimeter kleinen, begnadeten Mikrotechniker von Swoofon zusammen mit einer umso größeren und schwereren Ausrüstungskiste abgesetzt hatte, fühlte sich Gucky erschöpft. Er hätte eine Pause vertragen können.
Plofre jedoch biss alles zusammen, was er an Zähnen besaß, und sprang zurück zur KELTAMMER.
*
Zim November und Kiv Aaterstam fixierten die Leuchtgrafik, die für die Shuftarr-Walze stand, als versuchten sie, sie mit ihren Blicken zu behexen.
Einstweilen deutete glücklicherweise nichts darauf hin, dass das Eindringen des Stoßtrupps bemerkt worden wäre. Wie das Orternest berichtete, hatten die Shuftarr Landeerlaubnis erhalten. Jetzt bewegten sie sich in behäbiger Unterlichtfahrt auf den von Raumschiff en umschwirrten Asteroiden Masch'intilt zu, wo sie in einigen Stunden eintreffen würden.
Durch ein knappes Kopfnicken gab Kiv Sjusi das Zeichen, dass sie nun ebenfalls Kontakt aufnehmen sollte.
Im selben Moment kam der Mausbiber zurück. Er machte zwei, drei torkelnde Schritte bis zu einem Wandschrank, an dessen Griff er sich schwer atmend anklammerte. Zim sah, dass eine Ader an Guckys Schläfe wie wild pochte. Der Emotionaut wollte gerade den Mund öffnen, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, als ihn Guckys Blick traf.
Fast hätte Zim seine Zunge verschluckt. Rasch schaute er zu Boden. Doch das dunkle Lodern in den beiden großen, runden Augen würde er für lange Zeit nicht vergessen können.
3.
Akt 31. Dezember 1311 NGZ Als sie den Asteroidengürtel erreichten, war laut Zims Chronometer, das die Bordzeit der LEIF ERIKSSON anzeigte, ein neuer Tag angebrochen: Silvester.
Ob Julie heute Nacht wohl Walzer tanzen wird? Und ... mit wem?
Ärgerlich wischte er den nutzlosen Gedanken beiseite. Der terranische Jahreswechsel besagte hier gar nichts.,..
Was zählte, war nur, dass in drei Tagen, wenn, die Schmerzwechte das Jan-System durchquerte, ihre „Operation Mauser" erfolgreich zum Abschluss kam.
Noch immer hatte Roxo Quatron keinen von ihnen - bis auf
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