2140 - Der kindliche Herrscher
Abgrunds? Und er sollte dafür verantwortlich sein?
Mit leichtem Schub seines Antigravaggregats manövrierte er sich aus dem sanften Zug des Traktorstrahls und aus der „Optischen Gruft" ins Freie.
Als er auf dem Boden des immer noch bebenden Korridors aufsetzte, drehte er sich um und sah zurück. Hinter ihm war keinerlei optische Aktivität mehr zu erkennen. In dem Moment, als er die Kammer verließ, musste der „Bereitschaftsmodus" erloschen sein. Das Beben hörte im gleichen Augenblick auf. Rhodan spürte keine Schwankungen der Schwerkraft mehr. Trotzdem taumelte er, als er von der Kammer die zweihundert Meter auf den wallenden Vorhang zulief. Er hörte immer noch Ascaris Stimme, sie klang in höchster Not.
Der Terraner nahm einen wahren Anlauf und stürzte sich in das dunkle Feld. Es war wie beim ersten Mal. Einige Zentimeter tief drang er ungebremst ein. Dann wieder hatte er das Gefühl, sich durch zähe Materie kämpfen zu müssen. Er machte Schwimmbewegungen und gewann Schritt um Schritt.
Er hatte das Gefühl, trotz des geschlossenen Helms keine Luft zu bekommen. Und dann, endlich, war er hindurch. „Den Göttern sei Dank!", rief Ascari da Vivo aus. „Wir waren nicht sicher, ob du es zurückschaffen würdest." Perry Rhodan. musste die Arkonidin für den Versuch bewundern, inmitten dieser hoch technisierten Innenwelt CAUSIOS das vergleichsweise primitive Prinzip versucht zu haben, ihn auf rein akustischem Weg zu erreichen. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Wo Funkgeräte versagt hatten, war der einfache Weg erfolgreich gewesen.
Troym LeCaro meldete sich per Kunststimme aus seiner „Wiege" und teilte mit, was in der Letzten Stadt vorgefallen war. Inzwischen hatten den jungen Eltanen aber Nachrichten erreicht, die besagten, dass sich die Zustände normalisiert hatten. Die künstliche Schwerkraft hatte sich wieder auf den Normalwert eingependelt, und das Flackern des Sterns Kita hatte aufgehört. Selbst der kosmische Hintergrund war wieder wie gewohnt. „Und alles das soll ich verursacht haben?", fragte Perry Rhodan, nachdem er eine Schilderung dessen abgegeben hatte, was er getan hatte. „Offenbar", sagte Troym LeCaro ohne jegliche Regung.
Gegen LeCaros und Ascaris Protest wagte er einen zweiten Versuch, durch die Barriere zu gelangen. Was immer es ihm beim ersten Mal ermöglicht hatte, versagte jetzt. Rhodan kam nicht mehr durch. Troym LeCaro war darüber froh und erleichtert. Ein zweites Mal wären sie der Katastrophe wahrscheinlich nicht mehr entkommen, sondern wären ihr zum Opfer gefallen. Die „Optische Gruft" hatte ihr Geheimnis nicht preisgegeben, doch allein ihr Vorhanden sein bestätigte den jungen Herrscher in seinem Verdacht, Eltanen könnten nicht die Erbauer CAUSIOS und der Letzten Stadt gewesen sein. „Es tut mir unendlich Leid, euch enttäuschen zu müssen", sagte seine Kunststimme. „Aber ich kann euch keine Informationen über die Waffentechnik unserer Ahnen geben und auch keine Schiffe zur Verfügung stellen. Das Wissen ist verloren oder blockiert."
„Inwiefern blockiert?", fragte Ascari. „Ich will darüber nicht reden", antwortete der Neugeborene. „Aber glaubt mir, dass ich alles versucht habe."
„Das müssen wir respektieren", sagte Rhodan, „obwohl es uns schwer fällt."
„Ja, das glaube ich."
Für eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Sie hatten sich im Grunde nichts mehr zu sagen. Die lange Suche nach den letzten Eltanen war endlich von Erfolg gekrönt gewesen aber die damit verbundenen Hoffnungen hatten sich zerschlagen. Perry Rhodan und Ascari da Vivo würden mit beinahe leeren Händen nach Tradom zurückkehren, in den Normalraum und zu ihren Schiffen. Wenn sie gehofft hatten, allein die Kontaktaufnahme mit den Eltanen würde einen Durchbruch im Kampf gegen die Inquisition der Vernunft mit sich bringen, sahen sie sich getäuscht. „Hat es Sinn, CAUSIO nach der Kammer hinter der Barriere zu befragen?", wollte Perry Rhodan wissen. Die Frage war an Troym gerichtet.
Der kindliche Herrscher schüttelte traurig den Kopf. „CAUSIO hat gesagt, er würde manipuliert, als du in der Kammer warst. Offenbar konnte er sich nicht dagegen wehren. Er konnte auch die von dir ausgelöste Fast-Katastrophe nicht verhindern."
„Er ist also beeinflussbar?", fragte die Arkonidin. „Er ist nicht so allmächtig, wie es bisher immer den Anschein hatte?"
„Davon müssen wir ausgehen", gab Troym zu. „CA USIO ist nicht unfehlbar.
Doch das nützt uns nichts. Niemand wird
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