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2143 - Gegen die Fensterstation

Titel: 2143 - Gegen die Fensterstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flucht wirkte er effektiv; seine Gegenwehr kam dem Ehrwürdigen Wissenschaftler dagegen plump und unbeholfen vor.
    Aherrn schoss erneut und erkannte nur dank der Systeme des Kriegspanzers, dass auch dieser Angriff fehlschlug. Der Gang, in dem sie den Fremden gestellt hatten, war mittlerweile nur noch ein Inferno aus fettem schwarzem Qualm und nicht minder undurchdringlichen gelblichen Plastik- und Metalldämpfen, das seinen Augen jegliche normale Sicht nahm, so dass er auf die Wahrnehmungssysteme des Kriegspanzers angewiesen war.
    Der Feind warf sich zur Seite, und die Restenergien des Fehl- oder Streifschusses wurden von dem Schutzschirm erneut in das übergeordnete Kontinuum abgelenkt.
    „Wo bleibt ihr?" Aus dem Augenwinkel nahm Roa wahr, dass seine Gefährten sich zurückfallen ließen, als seien sie am Ende ihrer Kraft angelangt.
    War es schon so weit?
    Das Zuuy verschaffte ihnen Stärke, aber nur für eine gewisse Zeit, dann forderte es seinen Tribut.
    Wenn man es dann nicht absetzte, würde es Körper und Geist von innen heraus verbrennen, bis schließlich nur noch eine leere Hülle übrig blieb.
    Seine durch das Zuuy geschärften Sinne nahmen ein Geräusch wahr, fern, aber bedrohlich. Ein Knirschen, als würde Metall Metall zerfetzen, ein Summen, das zum Dröhnen wurde, als Waffensysteme immer höher gefahren wurden, zumindest in seiner Einbildung.
    Dann sah er, dass er sich nicht getäuscht hatte. Sein Herzschlag setzte kurz aus. Er hatte nicht mehr damit gerechnet, aber nun wurde seine winzige Hoffnung doch noch erfüllt.
    Verstärkung!
    Ein schwarzer, kompakter, tonnenförmiger Körper schoss durch den schadstoffverseuchten Gang heran. Auf seiner Brust prangte das hell erleuchtete Symbol des Reichs Tradom. An den leicht nach außen gewölbten Seiten waren insgesamt vier bewegliche überschwere Strahlkanonen angebracht.
    Das Dröhnen entwickelte sich zum Donnern. Die Strahlkanonen waren einsatzbereit, dann blinkte es neben dem Zwillingsgeschütz der Dachkuppel hell auf.
    Unterstützung!, durchfuhr es Aherrn Roa. Endlich Verstärkung, wenn auch kaum noch erwartete!
    Der Kampfroboter schoss rasend schnell heran.
    Ein Roboter, der eigentlich gar nicht hier sein dürfte!, wisperte der letzte Rest von Aherrn Roas wissenschaftlich geschultem Verstand gegen das Zuuy an.
    Als Aherrn dann endgültig begriff, war es schon zu spät, viel zu spät.
    Der schreckliche.Bolide richtete die überschweren Strahlkanonen aus.
    Aber nicht auf den unbekannten Feind mit dem schier unüberwindlichen Schutzschirm.
    Sondern auf ...
     
    *
     
    Das Entsetzen, das Aherrn erfasste, war einen Augenblick lang stärker als das Feuer, das das Zuuy durch seine Adern jagte. Aber nur kurz. Dann verblich die Wirkung des Zuuy schlagartig, und der Schrecken wandelte sich in nackte Angst um das eigene Leben.
    In diesem Moment konnte Aherrn Roa noch einmal klar denken. Keine unverhoffte Unterstützung.
    Dieser Kampfroboter kommt uns nicht zu Hilfe.
    Dann hörte Aherrn die Schreie. Die schrecklichen Schreie seines Stellvertreters und seiner Assistentinnen und die des Aarus.
    Und sah, wie Böhemm Ruots Schutzschirm dunkelviolett aufleuchtete und dann unter dem gezielten Feuer des Roboters zusammenbrach.
    Und Böhemm, die er nicht nur wegen ihrer Zungenfertigkeit, sondern auch wegen ihres brillanten wissenschaftlichen Verstands schätzte, von dem Energiestrahl einfach aufgelöst wurde.
    Dann die vier anderen Dhyraba'Katabe, dann der Aarus.
    Roa schloss mit dem heben ab.
    Der Roboter schwebte auf ihn zu, nahm ihn ins Visier der fürchterlichen Waffen, schoss aber nicht.
    Warum?, dachte Roa. Sind jetzt auch schon Roboter imstande, unterlegene Widersacher zu quälen?
    Warum bereitet er dem grausamen Spiel kein Ende?
    Der Kampfroboter schwebte zur Seite, und aus den undurchdringlichen giftigen Schwaden, die sich hinter ihm zusammenballten, tauchte unvermittelt ein Wesen auf, eins, das ganz anders aussah als der Feind, den sie zu töten versucht hatten.
    Eine Echse, aufrecht gehend und fast so groß wie ein Dhyraba'Katabe.
    Das Geschöpf verzog unter dem transparenten Kugelhelm das Gesicht. Aherrn Roa konnte die Mimik nicht deuten, höchstens annehmen, dass es sich um ein Grinsen handelte.
    Ein gemeines, gehässiges Grinsen.
    Dann stieß die rechte Hand der Echse vor, und Aherrns Welt ging unter in blaugrünen Tropfen, die sich zusammenballten und zu einem Meer vereinigten, in dem der Ehrwürdige Wissenschaftler ertrank ...
     
    *
     
    Eine Stunde ist

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