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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erscheinung war, doch sein Innerstes sträubte sich gegen die Erkenntnis. Sie widersprach allem, was ihm bisher an Informationen vermittelt worden war. Er schob die Gedanken erst einmal zur ,Seite und versuchte, sie bis weit in den Hintergrund seines Bewusstseins zu verdrängen. Er hatte andere Probleme. Zumindest vorübergehend musste sein Geist frei werden von solchen Fragen.
    Es gelang ihm nicht. Tausend Gedanken flogen ihm durch den Kopf. Doch das Rätsel blieb, und es forderte eine überzeugende Antwort. Diese Erscheinungen hatten als Transportsystem gedient, unbekannte Mächte hatten sie entlang der Flugroute des Schwarms Kys Chamei eingerichtet, ebenso entlang den Routen anderer Schwärme. Sie sollten Schwarmwächtern und anderen Beauftragten und Helfern der Kosmokraten schnelle Passagen ermöglichen. Aus diesem Grund war die gewaltige Kette transmitterartiger Tore durch Raum und Zeit gebildet worden. Das war in ferner Vergangenheit gewesen. In seiner Zeit, so glaubte der Vertyre, sollten sie nicht mehr existieren. Man hatte sie schon vor Jahrhunderten stillgelegt. Dieses schwarze, unheimliche Pulsieren, das ihn und seine Gefährten erfasst hatte, hätte es niemals geben dürfen!
    „Unverschämtheit!", blökte der Zweibeiner, während er sich schwerfällig an Atlan, Trim Marath und Startac Schroeder vorbeibewegte. „Seid ihr blind, oder könnt ihr nicht lesen? Was soll diese Provokation?" Verblüfft blickten die drei Männer dem seltsamen Wesen nach, das sie um etwa einen Meter überragte und angesichts seiner Masse schier erdrückend auf sie wirkte. Sie waren sich nicht bewusst, es in irgendeiner Weise behindert zu haben.
    Auf sie wirkte das Fremdwesen geradezu bizarr. Es glich bei großzügiger Beurteilung einem großen A. An seinen bei den Beinen befanden sich Dutzende von Beuteln, die offenbar mit einer Art Lymphe gefüllt waren. Ihr Inhalt wechselte bei jedem Schritt schwungvoll von der Rückseite zur Vorderseite des jeweils nach vorn bewegten Beines, um diesem mehr Schub und Kraft zu verleihen und den ganzen Körper so im Gleichgewicht zu halten. Setzte das Wesen das zweite Bein vor, pumpte es die Flüssigkeit zugleich bei diesem nach vorn und bei dem anderen nach hinten. Dadurch erweckte es den Eindruck der Schwerfälligkeit, während es sich tatsächlich recht schnell und leichtfüßig bewegte. Der untere Teil des Körpers war unbekleidet, während der schmal zulaufende Oberkörper von weichen, wehenden Stoffen umhüllt wurde. „Was für eine Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?",fragte Trim. „Das klang ja richtig böse!" Vor wenigen Minuten hatte ihre Space-Jet das Landefeld des Planeten Vision erreicht. Sie hatten das kleine Raumschiff an den Rand der Schreiberstadt Rik'ombir gesteuert: Hier hatten sie ihre ersten Besuche absolviert, hier kannten sie sich im Zweifelsfall am besten aus. Um keine Zeit zu verlieren und sich ihrem Ziel zu nähern, wollten sie zum Turm des Pangalaktischen Statistikers Rik vorstoßen. Immerhin hatte es keinerlei persönliche Kontrollen gegeben. Die Ankommenden wurden lediglich von positronischen Geräten erfasst und registriert. So konnten sie schnell zu den Statistikern gelangen.
    Alle neun Städte der Pangalaktischen Statistiker lagen auf dem Hauptkontinent Ukkhardin. Sie waren in einem Umkreis von nicht mehr als tausend Kilometern vom Zentrum des Kontinents entfernt angesiedelt, was vor allem durch die Bezeichnung Ukkhardin deutlich wurde, ein Begriff, mit dem auch das Zentrum von Wassermal bezeichnet wurde, in dessen Raumbereich sich der Planet befand. Trim Marath legte seine Hand kurz an den Griff seiner Monofilament-Klinge, die er auf dem Rücken trug. Der Mutant wollte sich nicht davon überzeugen, dass die Waffe noch da war, und er wollte sie auch nicht ziehen. Es war eine unbewusste Geste, die durch die Gefühle hervorgerufen wurde, die ihn beim Anblick des Turms durchströmten und die ihm einen eigenartigen Schauer über den Rücken jagten.
    Das riesige Gebäude, das auf Grund seiner Konstruktion und seiner Dimension schon fast unwirklich wirkte, faszinierte ihn und übte eine geradezu magische Anziehungskraft auf ihn aus. Wie gebannt blickte er zu der Stadt hinüber, bis zu der sie noch etwa fünfzehn Kilometer zurückzulegen hatten. Die Luft war klar und durchsichtig, so dass der Turm des Pangalaktischen Statistikers Rik gut zu sehen war. Das Gebäude erhob sich immerhin bis etwa drei Kilometer und besaß an der Basis einen Durchmesser von

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