2144 - Vor der Konjunktion
daher wohl kaum etwas vergessen würde.
Auf der einen Seite empfand er es als erschreckend, mit einer solchen Masse von Wissen überschüttet zu werden, so dass er schon fürchtete, dabei den Verstand zu verlieren. Auf der anderen Seite genoss er es, Einblick in jene kosmischen Ereignisse zu erhalten, die ihm bislang verschlossen geblieben waren. Darüber hinaus aber fragte er sich unwillkürlich, ob nicht das Gehirn des Arkoniden bis weit über die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit hinausgetrieben wurde. Er blickte den Arkoniden an und sah, dass er die Augen geschlossen hatte. Kein Muskel bewegte sich in seinem bleichen Gesicht, das von Anzeichen höchster Anspannung geprägt war.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte der Mutant, dass Bewegung in die Menge am Fuße des Turms gekommen war. Ein großes, zweibeiniges Wesen, dessen Oberkörper von Tüchern verhüllt wurde, stürmte heran. Erschrocken fuhr er herum. Er erkannte die plump wirkende Entität, der sie bereits nach der Landung am Raumhafen begegnet waren und die bei oberflächlicher Schilderung einem Aähnelte. Instinktiv zog er sein Schwert.
Ein Pfeil mit wehenden Fähnchen daran schoss auf ihn zu. Er sah keine Abwehrmöglichkeit mehr. Er versuchte auszuweichen und brachte zugleich das Schwert nach vorn. Bevor er recht begriff, was geschah, prallte der Pfeil gegen die Monofilament-Klinge. Es klirrte vernehmlich, und das Geschoss wirbelte an seinem Kopf vorbei. Er spürte noch, wie die Fahnen über seine Wange strichen. Brüllend warf sich das Wesen auf ihn. Trim wich zurück, verhakte sich jedoch mit seinen Füßen und verlor das Gleichgewicht. Er fiel zu Boden, wobei er sich ein wenig zur Seite rollte, um sich nicht zu verletzen. Abwehrend streckte er das Schwert aus, erfasste jedoch, dass er damit gegen das riesige Beil in den Händen seines Gegners wenig ausrichten konnte, zumal der Angriff viel zu schnell erfolgte.
Verwundert beobachtete Trim, dass Atlan langsam in die Höhe schwebte, und während er versuchte, mit diesem Gedanken fertig zu werden, zog es ihn ebenfalls nach oben. Das blitzende Mordinstrument, das auf der Rückseite mit einem langen, spitzen Dorn versehen war, zischte an ihm vorbei und prallte auf den Boden. Er wollte sich dem Kampf stellen, zumal sich der tobende Fremde nun Startac Schroeder zuwandte. Trim konnte nicht, denn längst hatte er eine Höhe erreicht, von der herab er nichts mehr ausrichten konnte. Vergeblich versuchte er, ein weiteres Ansteigen zu verhindern. So konnte er dem sich anbahnenden Verhängnis nur hilflos zu sehen.
Entsetzt beobachtete er, dass Startac Schroeder auf der spiegelnden Fläche am Fuße des Turms zurückblieb. Er konnte sich den Vorgang nicht erklären. Er fragte sich, was Rik von Atlan und ihm wollte und weshalb er den Teleporter nicht mit in seine Pläne einschloss. „Ihr Barbaren tragt die Zeichen!", schrie der tobende Zweibeiner, während er das Beil um seine Körperspitze schwang und auf Startac eindrang. Trim bemerkte eine Reihe von Hass erfüllten Augen an seinem Körper. „Es sind die Zeichen jener, die mein Volk gemordet haben!"
„Du bist im Irrtum!", hörte Trim den Freund rufen, wobei er sich vergeblich bemühte, den Amok Laufenden zu stoppen. „Es ist purer Zufall, dass unsere Anzüge so aussehen." Das wütende „A" hörte nicht auf ihn, sondern hieb mit dem Beil nach ihm. Immer wieder fuhr die Waffe auf ihn herab, und jedes Mal konnte Startac buchstäblich im letzten Moment ausweichen. Der Angreifer war zu schnell und zu wendig. Er war dem Teleporter überlegen und trieb ihn in die Enge. Dies ist ein Hort des Friedens!, vernahm Trim eine gewaltige Stimme in seinem Inneren. Es war die Stimme Riks. Die Große Konjunktion ist ein friedliches Ereignis. Wer das trotz mehrfacher Mahnungen nicht begreifen will, muss büßen!
Das fremdartige Wesen verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn. Es versuchte, sich aufzufangen, was ihm nicht gelang. Er stürzte in den Dorn seines eigenen Beils und wurde von ihm durchbohrt. Unmittelbar darauf schwebte seine Leiche von unsichtbaren Kräften getragen hinaus. Erschöpft sank Startac Schroeder auf die Knie. Schwer atmend blickte er zu Trim hinauf, wobei er ihm mit einer beruhigenden Geste signalisierte, dass er unversehrt war. Der Para-Defensor atmete auf. Seine Blicke lösten sich von dem Freund und richteten sich nach oben. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber im ersten Moment war er enttäuscht, als er lediglich einen schwarzen, sich
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