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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meisten nun von ihnen ab, um in die Kabinen der Rohrbahn zu steigen. Atlan schob Trim Marath vor sich her, und Startac Schroeder folgte. Sekunden später raste die Kabine mit hoher Beschleunigung in einen unbeleuchteten Tunnel hinein, und die bunte Welt der Händler verschwand. „Vielleicht hätten die Pillen mir nicht geschadet, sondern geholfen", sagte Marath leise. „Oder sie hätten dich gestärkt und dich gleichzeitig mit der Beulenpest infiziert, für die der Händler dir dann später ein Gegenmittel verkauft hätte, das dann allerdings mit Darmparasiten versetzt ist, die sich nur mit einem anderen seiner Mittelchen vernichten lassen, wo bei dann allerdings eine Infektion ..."
    „Hör auf!", stöhnte Trim. „Ich sagte doch schon, dass mir schlecht ist. Noch mehr ist nicht nötig." Atlan lachte leise. Trim Marath erholte sich allmählich, und er war sicher, dass sich sein Zustand auch weiterhin verbessern würde, bis er wieder ganz bei Kräften war.
    Startac Schroeder hüstelte verlegen und hielt sich danach die Nase zu. Unmittelbar hinter ihm stand ein insektoides Wesen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einer terranischen Heuschrecke hatte, allerdings deutlich über zwei Meter groß war. Es verströmte Duftstoffe, wahrscheinlich waren es Pheromone, deren Geruch für die drei Männer nur schwer zu ertragen war, jedoch die Aufmerksamkeit eines anderen Wesens dieser Art erregte, das es sich auf einem der Schalensitze bequem gemacht hatte. „Jetzt fehlt nur noch, dass wir zwischen zwei Grillen geraten, die mit ihrem Liebestanz beginnen", ächzte Trim Marath. „Wie lange dauert diese Fahrt denn noch?"
    Er hatte kaum ausgesprochen, als die Kabine eine an zwei Seiten offene Halle erreichte, die der Abfahrtshalle verblüffend glich. Auch hier reihte sich ein Verkaufsstand an den anderen, und Geschöpfe aus allen Teilen der Galaxis boten ihre Waren und Dienstleistungen feil. Der Weg von der Rohrbahnkabine nach draußen ins helle Tageslicht führte nicht in gerader. Linie an den Ständen. vorbei, sondern zwang die Reisenden in eine Art Labyrinth. Es führte sie mitten in das Gewirr des Basars. Atlan und die beiden Mutanten mussten an zahllosen Ständen vorbeigehen, ob sie wollten oder nicht. Sie mussten sich den wild gestikulierenden und schreienden Händlern aussetzen, um den Ausgang der Halle erreichen zu können. Von dort aus hofften sie, über eine Brüstung hinweg auf den Kern der Stadt Rik'ombir hinab sehen zu können.
    Sie kamen kaum drei Schritte weit, als. man ihnen Videofolien über die Schultern legte und sich bemühte, die darauf erscheinenden blassen Bilder als Sensationen darzustellen, deren Pracht man mühelos steigern könne, wenn man nur ein wenig dafür zahle. Vier Ayrfi-Frauen, die sich in bunte Tücher gehüllt hatten, stäubten ihnen feine Kräuter entgegen und flüsterten ihnen zu, sie seien unabdingbar für ein erfülltes Liebesleben. „Das mag auf euch Echsen zutreffen", wies Trim Marath sie mit einem Rest von Humor zurück, „für uns Menschen stinken sie nur und bewirken gar nichts."
    Er schob die Frauen zur Seite und kämpfte sich an heftig schreienden und gestikulierenden Humanoiden vorbei zu einem mit Fahnen geschmückten Stand vor, auf dem ein Fremdwesen Waffen anbot, die angeblich aus den verschiedensten Teilen des Universums stammten. Es war ein vogelähnliches Wesen mit einem schlanken Körper, einem feuerrot befiederten Kopf und einem spitzen, weit vorspringenden Schnabel. Aus der blassgelben Kleidung lugten zwei Stummelarme hervor, die mit jeweils einem Finger und einem äußerst beweglichen Daumen versehen waren. „Wenn es unter uns bleibt, Freund, verrate ich dir, dass diese Waffe hier ein wahrhaft exotisches Stück ist, das nicht aus unserem Universum stammt, sondern in einem Paralleluniversum erbeutet und zu uns transferiert wurde!", wisperte das Vogelwesen, wobei es sich ebenso listig wie vertrauensvoll vorbeugte und sich sichernd umsah. Es tat, als ob niemand in der Nähe hören dürfte, was es zu verkünden hatte. Dann aber legte das Vogelwesen dem Mutanten die Waffe mit großer Geste und würdevollem Gehabe in die Hände.
    Es war ein etwa einen halben Meter langes Rohr aus einer Art blauem Kristall. An seinem einen Ende war es mit filigranen Auswüchsen versehen, deren Sinn und Aufgabe nicht zu erkennen war, während es am anderen Ende über eine Zielvorrichtung verfügte. Trim hob die Waffe und hielt sie sich vor die Augen, vermochte jedoch nichts mit dieser

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