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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rasch auf. Aber die Polizeitruppe war schneller. Auf einmal wimmelte es von den Echos schwer bewaffneter Jagdgleiter. Thermoschüsse der Valenter zwangen die Flüchtlinge zu immer riskanteren Ausweichmanövern, bis ein Streifschuss der Jagd ein Ende machte.
    Zu dem Zeitpunkt war der Flugpanzer noch zwei Kilometer entfernt. Ben konnte nicht mehr eingreifen, ohne die Anwesenheit der Terraner zu verraten. Hilflos mussten er und Tess mit ansehen, wie die Valenter die Flüchtlinge sofort hinrichteten. „Mein Gott", stöhnte die Hyperphysikerin, „sind das die Ziele eines Thoregon? Der Einzelne gilt überhaupt nichts mehr, ist nur noch ein Arbeitstier."
    „Sind das keine intelligenten Wesen?", brachte Grek endlich hervor. „Natürlich", antwortete Tess. „Jäger und Gejagte." Wie sie das sagte, klang es beinahe schon resignierend. „Warum lassen fühlende Kreaturen sich so etwas bieten?" Der Maahk konnte nicht verstehen, was sich eben vor seinen Augen abgespielt hatte. „Das ist so, als würde sich ein Maahk grundlos selbst verstümmeln", folgerte er.
    Als Grek das sagte, hatten die Valenter sich bereits wieder zurückgezogen. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt, die entflohenen Sklaven zur Strecke zu bringen. Mehr gab es nicht zu tun, und die Nähe eines terranischen Shifts konnten sie nicht einmal ahnen. Die sterblichen Überreste der Flüchtlinge ließen sie achtlos zurück. Benjameen da Jacinta fühlte sich wie ein Leichenfledderer, als er wenige Minuten später neben den Getöteten kniete und sie nach Habseligkeiten absuchte, die möglicherweise helfen konnten, mehr über das Trapitz-System in Erfahrung zu bringen. Er fand nichts, was irgendwie verwertbar gewesen wäre. Er konnte nicht einmal die Leichen begraben, wie er es gerne getan hätte. Jede Veränderung hätte die Valenter alarmieren können.
    Der Tod schreckte ihn nicht. Kein Maahk fürchtete das Ende der eigenen Existenz. Der Tod war die unabänderlich logische Konsequenz der Geburt, und es gab nichts, was diese Konsequenz jemals hätte außer Kraft setzen können. Selbst die Zellaktivatoren zögerten dieses Ende nur auf unbestimmte Zeit hinaus. „Wir müssen in die Stadt hinein." Benjameens Worte schreckten den Maahk aus seinen Überlegungen auf. „Natürlich", sagte Grek. „Wenn wir mehr über die Planeten dieses Systems erfahren wollen, bleibt uns keine andere Wahl"
    „Vor allem brauchen wir Informationen über den Festungssatelliten und was im Raumdock mit ihm geschieht", fügte der Arkonide hinzu. „Noch ist seine extreme Strahlung nicht abgeklungen." Grek sah, dass Tess Qumisha ihr rechtes Ohrläppchen zwirbelte. Er empfand das als Zeichen von Ungeduld. Immer wieder stieß sie gedankenverloren den Anhänger mit dem Kristall in der Mitte an. „Wenn ich daran denke, welche Messungen auf der JOURNEE zu bewältigen sind ...", begann die Frau. „Willst du zurück?"
    Der Maahk empfand Bens Frage als deplatziert. Die Lemurer-Abkömmlinge waren mitunter sehr wankelmütig, aber einen solchen Meinungsumschwung traute er Tess dennoch nicht zu. „Unsinn!", erwiderte die Hyperphysikerin heftig. „Allerdings dürften eine Menge Personen, die in diesem Sonnensystem das Sagen haben, brennend an einer Normalisierung interessiert sein. Sie werden alles daransetzen, die Strahlungsausbrüche auf dem Satelliten zu stoppen."
    „Das schaffen sie nicht innerhalb der nächsten Stunden." Ben grinste herausfordernd. „Uns bleibt genügend Zeit, in der Stadt nach den Informationen zu suchen."
    Der Shift war einige Kilometer weit in Richtung Gebirge geflogen. Funktionelle Bauten bestimmten das Bild. Fabriken und Raffinerien; sie erstreckten sich kilometerweit. Zum ersten Mal waren Gruppen von Lastenschwebern zu erkennen, die in endloser Reihe eine zwischen den Gebäuden geschaffene Schneise benutzten. Benjameen wählte eine von mehrere Meter hohem Buschwerk überwucherte Senke als Versteck; Grek selbst hätte es nicht anders gemacht. Vielleicht, dachte er, sind wir doch nicht so verschieden.
    Die beiden Menschen hatten ihre Schutzanzüge angelegt und die Deflektoren aktiviert. Und sie hatten es nicht fertig gebracht, Norman an Bord des Flugpanzers zurückzulassen. Genau das hatte Grek vorhergesehen, Tess hatte Norman in seinen Schutzanzug gezwängt und den Deflektor eingeschaltet. Im Schutz der Unsichtbarkeit stand ihnen die Stadt offen. Über die Streustrahlung ihrer Aggregate machte Grek sich keine Gedanken, die Ausstrahlungen des Satelliten wirkten sich auch auf

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