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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hijthi den entscheidenden Schritt wirklich geschafft oder sich körperlos zwischen den Dimensionen verloren hatten, war nicht zu erkennen. Jedenfalls schien der Sendevorgang von Störungen überlagert gewesen zu sein. Ähnliches galt für die großen Lastentransmitter. Die Kolonne der. gerade wieder einfliegenden Gleiter geriet abermals ins Stocken. Die Unregelmäßigkeiten griffen auf die bislang stabilen Empfangsfelder über. Ein entsetzter Aufschrei aus vielen hundert Kehlen hallte durch die Kuppel, als der Transmitter neue Sklaven ausspie. Bizarre Zerrbilder taumelten in die Halle. Ein Pombare begann innerhalb von Sekunden wie ein Zellhaufen zu wuchern, eine Vielzahl von Gesichtern brach aus dem Gewebe hervor und wurde ebenso schnell wieder verschluckt, danach begann sich der Leib schnell aufzulösen.
    Zwei insektenartige Quintanen hatte der Transmitter unlösbar miteinander verschmolzen. Ein Bündel aus acht Armen und vier Beinen, vom eigenen gepanzerten Körper behindert, blieb zuckend wenige Schritte vor dem Transmitter liegen. Zwei Sklaventreiber nahmen die Quintanen mit Desintegratoren unter Beschuss. „Nein", stieß Grek hervor, „wenn das die Auswüchse von Gefühlen sind, will ich nichts mehr davon wissen. Warum lassen sich fühlende Wesen das bieten?"
    Der Sendetransmitter arbeitete wieder. Verzweifelt sträubten sich die in vorderster Reihe stehenden Sklaven, das Entstofflichungsfeld zu durchschreiten. Aber aller Widerstand half ihnen nicht gegen die Roboter. „Ich kann das nicht mehr mit ansehen", sagte Tess wütend. „Ganz zu schweigen davon, dass wir auf diese Weise wohl keine Informationen bekommen."
    „Ich schlage vor, dass wir eines ihrer Rechenzentren aufsuchen", sagte Grek in dem Moment. „Vom Prinzip her nicht schlecht", antwortete Benjameen. „Wir spazieren einfach in das nächstbeste Gebäude hinein ..."
    „Ungefähr so", bestätigte Grek. Ben kniff die Brauen zusammen. „Was weißt du?", fuhr er den Maahk an. „Ich habe Messungen angestellt, während' der Transmitterverkehr ruhte", sagte Grek. „Aber erst das erneute Hochfahren ermöglichte die entscheidende Ortung. Kurzum: Die Datenversorgung kommt aus einem der benachbarten Gebäude." Benjameen wirkte überrascht, aber er zögerte nicht, die Gelegenheit zu ergreifen. „Vielleicht schaffen wir es, in das Haus einzudringen und alle benötigten Informationen zu beschaffen. Wenigstens einen Versuch ist es wert." Er bedachte den Maahk mit einem nachdenklichen Blick. „Danke, Grek."
    „Nichts?", fragte Zim November zum wiederholten Mal. Mit beiden Händen massierte er seinen Nacken und starrte zugleich auf die Bildschirme, die seit Stunden nur die kahle Schlucht zeigten. Nichts außer den Lichtverhältnissen hatte sich verändert. „Bislang keine Meldung von Ben und seinen Begleitern", sagte Cita Aringa. „Folglich geht es ihnen gut." Ein. durchdringender heller Ton erfüllte plötzlich die Zentrale. Nur für den Bruchteil eines Augenblicks, doch unverkennbar. „Hyperortung!", stieß die Plophoserin hervor. „Da kommt was auf uns zu."Sekunden vergingen, bis sie hinzufügte: „Ein Polizeischiff der Valenter.
    Vermutlich Routine-Kontrollflug. Wenn wir Pech haben, führt sein Kurs direkt über uns hinweg. Aber dann lege ich die Hand nicht dafür ins Feuer, dass wir unentdeckt bleiben."
    „Wie lange noch, bis die Valenter über uns sind?"
    „Vier, fünf Minuten, Zim. Mehr nicht." Der Junge stieß eine Verwünschung aus. „Wenn uns keine andere Wahl bleibt, setzen wir uns mit allem zur Wehr, was wir haben."
    Seit Stunden kämpfte er gegen das Feuer und die Verwüstungen, und er hätte nie geglaubt, dass er einmal besessen danach sein würde, immer weiter vorzudringen. Sogar dann, wenn der Verstand ihm sagte, dass es sinnlos war. In den letzten Stunden hatte er viele Wehrleute sterben sehen. Sie waren von Feuerwogen gefressen worden oder unter einstürzenden Decken begraben. Die Roboter hatten sie wegen massiver technischer Störungen zurückschicken müssen. Inzwischen wusste er nicht mehr, wo sich der Rest seines Trupps befand und ob überhaupt noch Männer seines Trupps am Leben waren. Es interessierte ihn nicht mehr. Alles Wichtige lag vor ihm. Die Datenflut hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt, unauslöschlich selbst im Tod.
    Viertausend Grad um ihn her. Ein loderndes Inferno, in dem alles verbrannte außer dem Stahl der Konstruktion. Der Anzug schirmte ihn ab. Noch.
    Aber er hatte mit der Energie Raubbau getrieben.

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