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2156 - Stimme des Propheten

Titel: 2156 - Stimme des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit den eigenen Leuten im gewohnten Dialekt. Die meisten Bauern arbeiteten mit einfachen Landmaschinen und wenigen Robotern, um den Ernteertrag zu sichern und zu erhöhen. In den Städten besaßen die Häuser alle Elektrizität und als zusätzlichen Luxus manchmal auch automatische Türen. Überall waren von den Neuen Realisten betriebene Gesundheitszentren eingerichtet worden und die hygienischen Verhältnisse inzwischen auf einem hervorragenden Stand.
    Die Geburtenrate war deutlich gesunken, aber der Fortbestand des Volkes, zumindest für einige Generationen, gesichert. Es waren Kompromisse, die die Oberste Künderin eingegangen war, mit dem Einverständnis des ganzen Volkes. Mehr brauchten sie nicht; zu viel Einfluss von außen lehnten sie alle ab. Sie blieben unter sich und bewahrten die Traditionen, und dazu gehörten auch die Gebetsrunden.
    Alfar Lokk hielt es nach zwei Wochen nicht mehr länger ohne die Zusammenkünfte aus. Er hatte versucht, allein zu meditieren, doch das hatte ihn nur noch mehr verängstigt. Er hatte sich allein und verlassen gefühlt; und die Träume waren schlimmer und unverständlicher geworden. Nun bekam er sogar Angst vor dem Einschlafen. „Vielleicht ist es denen, die gestorben sind, ebenso wie mir ergangen", wandte er sich in der dritten Woche an den Mahner. „Manchmal habe ich das Gefühl, als würde ich ausgesaugt, alle Kräfte verlieren ... Ich wache immer sehr erschöpft auf. Letzte Nacht habe ich aus Furcht, gar nicht mehr zu erwachen, kein Auge zugetan."
    „Was hast du gesehen?", wollte der Mahner wissen. „Unsere Welt ... Trokan ... mit dem Pilz dom im Zentrum, wie ein Fanal. Dann fielen Funken aus dem Himmel, leuchtende Funken, wie kleine Sterne.
    Sie regneten förmlich herab, sie waren überall, und wenn sie etwas Lebendiges berührten, schienen sie sich aufzublähen und zu wachsen. Ihre Leuchtkraft nahm ebenfalls zu ... Wenn sie weiterflogen, blieb eine leere Hülle zurück." Während er erzählte, blieb Alfar Lokks Stimme völlig atemlos. „Ich versuchte zu fliehen, aber sie waren einfach überall, um mich herum, es war wie ein Regenschauer, und dann ... hatte ich das Gefühl, ausgesaugt zu werden... wie alles Leben. Ich schickte einen Hilferuf zum Tempel Kummerogs, aber er ... er ..."
    „... schien das Zentrum all dessen zu sein, was dich bedroht, meinst du das?", vollendete der Mahner den Satz. Alfar Lokk legte das Nas-Organ in kummervolle Falten. „Du verstehst, was ich meine ..."
    „Ja, denn so wie dir geht es vielen, Alfar Lokk. Deshalb sollten wir uns bei den Meditationen diesem Problem widmen und versuchen, ihm auf die Spur zu kommen. Auch wenn es uns Angst macht, wir müssen das Rätsel lösen, sonst wird einer nach dem anderen von uns sterben."
    „So ernst ist es?", flüsterte der Techniker erschrocken. „Ich befürchte es." Alfar Lokk versprach, an der Lösung des Rätsels mitzuarbeiten. Er ließ sich in die Trance führen, und sie suchten nach dem Ursprung ihrer Ängste. Doch alles, was der Techniker fand, war eine Wiederholung seines Alptraums. Intensiver denn je war der Funkenregen, so dass er überhaupt nicht mehr durch ihn hindurchsehen konnte. Er wurde von den Funken durchdrungen, sie waren überall, um und in ihm, zogen und zerrten an ihm. Es ist nur eine Trance, ermahnte Alfar Lokk sich selbst, versuchte sich Mut zuzusprechen. Ich kann jederzeit aufhören und daraus erwachen. Ich beherrsche die Trance, nicht umgekehrt. Und der Mahner führt mich ...
    Aber er hatte längst den Kontakt zu den anderen verloren. Er konnte sie nicht mehr spüren, sosehr er sich anstrengte. Er versuchte aus eigener Kraft, einen Weg aus dem Funkenregen zu finden. Doch es war zu hell, das Licht blendete seine Augen, und er konnte nichts mehr erkennen. Zudem wurde er schwächer. Alfar Lokk hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so erschöpft gefühlt. Sicherlich war er nicht mehr der Jüngste, aber noch im Vollbesitz aller Kräfte. Bis jetzt ... Alfar Lokk wollte sich aufbäumen und um Hilfe schreien. Warum merkte niemand, dass er den Kontakt verloren hatte? Warum versuchten sie nicht, ihn zu finden, ihn zu wecken? Niemand ist mehr da, nur ich, verkündete das Licht.
    Die Funken strahlten heller denn je, es gab nur noch Licht, keine Schatten, kein Leben. Sie hatten die Welt aufgesaugt, in sich aufgenommen, bis nichts mehr blieb. Auch Alfar Lokk löste sich auf, wie er erkannte. Es gab nichts mehr von ihm außer einem kleinen ängstlichen Impuls, einem hartnäckigen

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