2157 - Die Wurmreiter
Perminen mit Absicht hinterlassen oder absichtlich gestohlen - er sollte ihnen also einen Nutzen bringen und somit zugänglich gemacht werden können."
Emboy Wogelkem begriff nicht die Hälfte von dem, was die beiden Fremdlinge von sich gaben, härte aber jedem Wort atemlos zu. Zweifelsohne verstanden sie ihr Handwerk. Sie waren mehr als nur Reisende. Gewiss hatten sie höhere Ziele, als einen Perminen-Stamm zu unterjochen.
Die Fremden mussten Sternbewohner sein. Vielleicht waren sie Nachfahren derjenigen, die die Urahnen der Perminen verstoßen hatten, und wussten inzwischen genauso wenig über die Vergangenheit wie sie.
Rupes Misstrauen wollte Emboy nicht teilen. Er fühlte auf eine instinktive Weise, dass er den beiden vertrauen konnte, obwohl es dafür natürlich keine rationale Erklärung gab. Alaska berührte das breite Armband, das er am linken Handgelenk trug. „Der Pikosyn wird auf gut Glück zwei Millionen Funksignale pro Sekunde durchprobieren. Und dann ... Ah, da ist es ja schon."
Das Artefakt blitzte zweimal auf, piepste kurz, und dann verschoben sich die Kanten, und mehrere runde Symbole leuchteten auf. Nun stierte selbst Rupe Cormaron völlig irritiert. „Gibt es noch mehr von diesen Artefakten?", fragte Alaska nüchtern. „Schon möglich, dass jeder Stamm so eines besitzt", antwortete Emboy anstelle seines Meisters. „Wir wissen es nicht, denn wir bewahren es zwar rituell als Mahnmal unserer einstigen Schmach, aber wir messen ihm keine besondere Bedeutung bei."
„Wollen wir wetten, dass es sich um einen Holowürfel handelt?", fragte Alaska seinen kahlköpfigen Begleiter. „Ich wette nie", sagte Monkey kühl. „Ich denke, Sie haben Recht."
Alaska tippte auf den bunt leuchtenden Symbolen herum, bis auf einmal ein Geisterbild über dem Würfel erschien. Die Perminen prallten erschrocken zurück, viele flüsterten aufgeregt miteinander. Das Geisterbild sah einem Perminen zum Verwechseln ähnlich, aber er war ganz anders gekleidet als heutzutage. Der ganze Körper war vollständig von prachtvollen Gewändern aus feinem Stoff bedeckt. Der Fremde begann zu sprechen, und die Perminen stellten die Ohren steil auf. „Was ist das? Wer ist das? Was redet er da? Es klingt so vertraut, aber man kann es nicht verstehen ... Ist das ein Geist? Ein Zauberer?" Sie sprachen nun alle durcheinander. „Ruhe!"- sagte Alaska laut. „Was ihr hier seht, ist eine Projektion aus der Vergangenheit. Einer eurer Urahnen spricht zu euch. Er lebt schon lange nicht mehr, doch dies ist eine aufgezeichnete Erinnerung, die der Würfel über die Jahrtausende in sich bewahrt hat. Hört einfach zu! Es ist eine reinere Sprache als eure, dem Original sehr viel ähnlicher als euer Dialekt, Aber wir können euch helfen. Gleich werdet ihr alles verstehen."
Tatsächlich wurden die Worte kurz darauf klar verständlich. Andächtig lauschte man der Stimme aus der Vergangenheit: „Ich grüße dich, Nachkomme, und ich hoffe, dass du Angehöriger einer zahlreichen und gesunden Familie bist. Fürchte mich nicht, denn ich spreche aus der Vergangenheit zu dir. Möglicherweise ist so viel Zeit vergangen, dass du nicht mehr weißt, was eine Holoaufzeichnung bedeutet. Dann bedaure ich dich, und ich bedaure mich selbst, denn es bedeutet, dass wir immer noch ein verstoßenes Volk sind.
Ich habe eine wichtige Botschaft für das Volk der Perminen. Ich bitte dich, mein Nachfahre, sie überallhin weiterzutragen. Seid friedlich! Beendet endlich die Kriege! Achtet einander und steht zueinander wie der Bruder der Schwester, die Mutter dem Kind. Wir alle sind gleich, und wir alle haben dasselbe Erbe und dieselbe ehrenvolle Aufgabe.
Unserer Streitlust wegen wurden wir einst von den Sternbewohnern aus dem Berg Kedo verbannt. Wir waren nicht mehr in der Lage, unseren Auftrag zu erfüllen, weil wir nicht zu friedlichem Verhalten fähig waren. Solange wir nicht gelernt haben, in Frieden miteinander zu leben, werden wir in der Verbannung leben müssen. Wir werden vergessen, wer wir waren. Wir werden degenerieren, unser Wissen verlieren und in die Primitivität zurückfallen, aus der uns die Sternbewohner einst herausgeholfen haben.
Aber diese Verbannung muss nicht für immer sein. Wenn wir unsere Streitlust begraben, wenn wir erkennen, dass nur der Frieden förderlich ist und wir alle miteinander leben können, werden uns die Sternbewohner begnadigen. Dann werden wir unser Wissen zurückerhalten und in den Berg zurückkehren. Wir werden erneut mit der
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