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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hast du es selbst bestimmt: Werde ich gerettet, bin ich wieder aufgenommen."
    „Und ein Zufall kann das nicht gewesen sein?"
    „Das wäre sehr unwahrscheinlich, denkst du nicht?" Rupe dachte einen Moment nach. „Lassen wir das. Wie soll es nun mit dir weitergehen? Als Mitglied unseres Stammes musst du deinen Beitrag leisten, sonst bist du nutzlos. Ich habe mit der Schar gesprochen, aber immer noch will keiner mit dir fliegen."
    „Dann sind sie eben dumm und einfältig!", brauste Emboy auf. „Was verlangt ihr alle von mir? Dass ich unfehlbar bin? Ich sage dir, Rupe Cormaron, die Entscheidung wird Rani fällen, wenn sie wieder gesund ist. Ich werde mich allein ihrem Urteil beugen, denn der Rat hat sein Urteil bereits über mich verhängt, und ich bin begnadigt. Ein weiteres Mal werde ich nicht vor euch auf die Knie sinken. Und bis dahin werde ich weiter fliegen, denn niemand außer mir kann mit Gurru umgehen, und wir beide sind die Besten, das weißt du genau. Ihr braucht mich, vor allem, wenn ihr das Gebiet der Orichi besetzen wollt. Und jetzt lass mich allein! Du hast zu mir gesagt, ich sei erwachsen und müsse lernen, die Verantwortung zu tragen. Dann darf ich auch von dir verlangen, meinen Wunsch zu respektieren. Ich bin nicht mehr dein Schüler, denn du kannst mir nichts mehr beibringen."
    Das war eine eindeutige Abfuhr, und Emboy war nicht sicher, wie Rupe darauf reagieren würde. Normalerweise redete niemand so mit ihm. Emboy Wogelkem hatte sich verändert; die Schlacht gegen die Orichi hatte ihn reifer gemacht, und die Begegnung mit den Sternbewohnern hatte seinen Horizont erweitert. Er ließ sich jetzt nicht mehr alles gefallen und sich als Jüngling behandeln. Diese Zeiten waren vorbei, selbst wenn Rupe ihn jetzt zum Kampf forderte, weil er sich in seiner Ehre angegriffen fühlte. Aber nichts von alle dem. Stattdessen erhob sich der ältere Wurmreiter. Er lächelte. „Wir werden sehen, wohin das führt, Emboy. Gute Nacht."
    Emboy erwachte im Morgengrauen. Irgendwann war er doch neben Ranis Lager eingenickt. Jetzt fröstelte ihn, und ihn schmerzte der Rücken durch die unbequeme Haltung. Ächzend stand er auf und verließ die Hütte; draußen war alles still, die Feuer niedergebrannt. Selbst der Dschungel war zu dieser frühen Stunde ausnahmsweise einmal leise. Das war kein Wunder, denn es war die Zeit der gefährlichsten Schleicher und Räuber, allen voran Onca-Ta. Selbst der Großmaulbär hütete sich, durch allzu viele Geräusche die Aufmerksamkeit der mächtigen Katze auf sich zu lenken. Hoch über den Baumwipfeln kreiste bereits der erste Windraser, und das einsame Röhren eines kapitalen Wieselhirsches schallte von der unteren nebelbedeckten Terrasse herauf.
    Der junge Permine stapfte zu seinem Flugwurm, der noch in tiefem Schlummer lag, aber sofort hellwach wurde, als seine empfindlichen Nasenlöcher die Witterung seines Herrn aufnahmen. Er grunzte leise und stellte den seitlichen Federkamm leicht auf. „Was hältst du von einem Flug, Gurru?", flüsterte Emboy seinem Tiergefährten zu. Es war noch sehr früh, aber die Sicht dürfte bereits ausreichen. Der junge Krieger holte seinen Sattel. Da Gurru nicht zurückwich, wertete er das als Zustimmung. Schnell war der Sattel verschnürt und Emboy aufgesessen. Gurru schlängelte sich zur Startrampe, und kurz darauf erhoben sie sich in die Lüfte.
    Ein klarer Tag brach an, und Emboy atmete tief die würzige Luft ein, die noch nicht von der Hitze des Tages drückend schwer war. Sie hatten den Himmel ganz für sich, mit Ausnahme der Windraser, die jedoch weit entfernt ihre Kreise zogen.
    Gurru genoss diesen unbeschwerten Ausflug sichtlich, der Schock der Fesselung saß sicherlich immer noch tief in ihm. Emboy 'überließ ihn ganz sich selbst, damit er sich richtig austoben konnte. Er wusste, dass Gurru seinen Herrn auf dem Rücken bei allen Kapriolen nie vergessen würde und ihn nicht gefährdete.
    Doch dann zügelte er den Flugwurm plötzlich und zwang ihn zum kreisenden Gleitflug. Irgendetwas war ihm störend in die Augen gesprungen.
    Angestrengt spähte er hinunter, aber alles lag still und friedlich. Emboy zog Gurru höher und drehte leicht ab; er konnte sich auf seine scharfen Augen verlassen. Was immer dort unten war, es würde sich nach einer Weile, wenn sie genug Abstand hielten, wieder sicher fühlen und sich bewegen. Und da war es! Ein sachtes Zittern eines Busches, nicht mehr als bei einem Windhauch, aber im Augenblick gab es dort unten nicht

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