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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kaum mehr als drei Minuten können vergangen sein.
    Diesmal verhindert der Medorobot nicht, dass ich mich auf der Antigravliege aufrichte. Ich spüre nur mehr eine flüchtige Benommenheit. „Warum?", frage ich, bemüht, meiner Stimme einen festen Klang zu geben.
    Minster Nai Fukati schweigt - obwohl oder weil er eben versucht hat, mich zu beeinflussen. Die beiden Báalols, von A-Lókym als permanente Aufsicht abkommandiert, haben den Bruchteil eines Augenblicks zu spät eingegriffen. Sie sitzen noch immer im Hintergrund des Raumes, als wäre nichts geschehen. Ich spüre, dass sie mich beobachten. Mich und dieses Gehirn, hinter dessen Existenz sich eines der Geheimnisse der Inquisition verbirgt. Das Gehirn ist menschlich, wenngleich es selbst von dieser Abstammung nichts wusste.
    Ich lasse mich von der Liege gleiten. Niemand hindert mich daran, zu dem Rudimentsoldaten hinüberzugehen. Ich bleibe stehen, als ich nur noch den Arm auszustrecken brauche, um das Gehäuse mit der flachen Hand zu berühren.
    Ich weiß nicht, ob die LEIF ERIKSSON schon in den Hyperraum gegangen ist. Aber eigentlich ist das nebensächlich. Solange kein schwer wiegender Übergriff erfolgt oder ich meine Anordnung widerrufe, bleiben wir in dem abgeschotteten Bereich: niemand außer zwei Medorobotern, den beiden Antimutanten, Minster Nai Fukati und mir Nur auf diese Weise glaube ich das gesteckte Ziel erreichen zu können.
    Ich bin überzeugt, Fukati hätte mich trotz der Báalols mühelos töten können, Stattdessen hat er sich darauf beschränkt, Erinnerungen in meinem Unterbewusstsein wachzurufen. Ich frage nicht mehr nach dem Warum, sondern rufe mir noch einmal die letzen Minuten seit dem Start in Erinnerung.
    Zehn Minuten eher: Etwas verändert sich, Ich spüre seine Feindseligkeit mit jeder Faser meines Körpers. Von einer Sekunde zur anderen lebt die Bedrohung auf, als hätte es nur meiner Frage nach der Inquisition der Vernunft bedurft, um eine unheilvolle Veränderung in Gang zu setzen. Minster Nai Fukati zieht mich auf seine seltsame Art in den Bann, aber die Antwort bleibt er mir schuldig. „Ich kämpfe nicht mehr gegen das Fleisch von meinem Fleisch. Ich wiederhole nur deine eigenen Worte, wenn ich das sage. Aber offenbar waren sie doch gelogen." Jeder Satz kommt schärfer über meine Lippen als der vorherige. Beinahe bin ich versucht, das Gehirn anzuschreien, aber genau das darf ich nicht tun. Fukati ist trotz allem... ... ein Mensch?
    Noch fällt es mir schwer, diese Überlegung zu akzeptieren. Solche Selbstzweifel sind wie ein schleichendes Gift. ... immer noch ein Gegner?
    Das trifft wohl eher zu. Ich starre den Soldaten an. Kann er meine Regungen folgerichtig analysieren? Wir belauern uns also gegenseitig, während die LEIF ERIKSSON beschleunigt. Perry Rhodan hat es zwar nicht ausgesprochen, aber solange es keinen Beweis dafür gibt, dass Fukati den Terranern nicht mehr feindlich gesinnt ist, will er den Rudimentsoldaten nicht im Solsystem haben. „Bleib, wo du bist! Nicht weiter!"
    Er ignoriert meinen Ausruf und schwebt langsam näher. Mein Blick gleitet über das melonengroße Gehirn hinweg. Minster Nai Fukati schwimmt in seinem kugelförmigen Transparentgehäuse, das auf dem silbernen Sockel mit den Versorgungsaggregaten aufliegt, „Keiner von uns verlässt vorerst diesen Raum", sage ich. „Wenn ich gehen will, wird mich niemand daran hindern", erklingt seine Lautsprecherstimme. Das glaube ich ihm. Für Sekunden glaube ich, mich mit Minster Nai Fukati zu identifizieren. Er ist ein verwirrend menschliches Gehirn - aber auch nichts als ein Gehirn und gerade deshalb schwieriger zu beurteilen als manche fremde Intelligenz. „Du bist ein Mensch, Minster Nai Fukati", wiederhole ich. „Wie auch immer, das ist deine Herkunft, wir haben es eindeutig bewiesen."
    Einer der bei den Báalols, die sich dezent im Hintergrund halten, hebt unvermittelt den Kopf. Ich sehe das Zucken in seinem Gesicht. Im nächsten Moment wird er wieder starr im Ausdruck seiner Konzentration.
    Dreißig Báalols halten sich an Bord des Flaggschiffs auf. Ohne sie und ihre paranormale Gabe, Energieschirme mental zu verstärken, lebten wir nicht mehr. Sie sind auch in der Lage, die parapsychischen Kräfte des Rudimentsoldaten abzuwehren. Wir dürfen das Gehirn keinesfalls unterschätzen.
    Ist Minster Nai Fukati wirklich überzeugt? Ich bezweifle es. Zu verdrängen, was man nicht wahrhaben will, ist eine der unangenehmen Eigenschaften nahezu allen Lebens. Da

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