2165 - Rückkehr in den Mahlstrom
zu haben. Er nickte ihnen zu, ohne ein Wort zu sprechen. Anschließend ging er ihnen voran. Sie durchquerten die Astrosektion mit den Labors und Projektorstationen. Auf dem großen, zehn Meter durchmessenden Startfeld blieben sie stehen. Der Antigrav beförderte sie zwanzig Meter nach oben in den riesigen Projektionsdom. Ich ahnte, dass der Zeitpunkt gekommen war. Ich nahm den Transmitter und stand Augenblicke später im Außenbereich der Station. Bis in den Dom benötigte ich keine zwei Minuten. Dort sah ich Startac und Mondra am Rand eines Galaxienhaufens stehen. Sie beobachteten Trim Marath, der sich zwischen den Sterneninseln bewegte. Es ist die Lokale Gruppe!
Trim schwebte von Galaxis zu Galaxis. Er tauchte in die Milchstraße ein, dann in Andromeda, streifte die Magellanschen Wolken. Anschließend besuchte er Pinwheel, Fornax und ganz zuletzt Hangay, die sich nach den Informationen der Pangalaktischen Statistiker eines Tages in eine Negasphäre verwandeln würde. Ausgerechnet die Galaxis, die damals durch die Aktivität der Materiewippe aus dem sterbenden Universum Tarkan in unseres gelangt war.
Oder gerade deswegen? Erleichterte die Fremdartigkeit eine solche Entwicklung? Woran konnten wir erkennen, wann die Verwandlung eintrat?
Geschah es, wenn sich das Licht von Hangay nicht mehr weiter über die Lokale Gruppe und das Universum ausbreitete? Fragen über Fragen, auf die wir dringend eine Antwort suchen mussten, sobald wir in die Heimat zurückgekehrt waren. Das Murmeln eines Baches begleitete den Weg des Para-Defensors durch die stellaren Objekte der heimatlichen Umgebung. Nach einer Weile hörten wir Worte heraus, die Trim murmelte. „Riks Turm ... Fetzen ... Wesenheit ... Kopf ..."
„Sprich deutlicher!", sagte Mondra sanft. „Wir verstehen dich nicht!" Trim Marath wandte ihr ruckartig den Kopf zu. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann starrte er wieder auf die Projektionen. „Vielleicht ist in Riks Turm ein Fetzen jener Wesenheit in meinen Kopf gelangt", sagte er, diesmal etwas lauter und deutlicher. „Wenn ich es nur exakt erkennen könnte. Es ist alles So diffus." Startac trat näher an die Projektion heran. Er legte den Kopf in den Nacken und sah zu Trim Marath hinauf. „Konzentriere dich!", forderte er seinen Freund auf. „Schließe die Augen. Bestimmt wird es klarer, wenn du die Umgebung um dich herum vergisst!"
„Vielleicht ..." Der Para-Defensor folgte dem Vorschlag des Freundes. „Da ist etwas", stieß er nach einer Weile hervor. „Ich spüre es. Was kann es sein? Es ist nichts und doch alles. Es wabert wie ein Lebewesen, besitzt viele Lichtflecke in der Dunkelheit."
Er brach die Rundreise durch die Lokale Gruppe ab. Wie ein Stein fiel er in die Tiefe, fing sich erst kurz über dem Boden ab und setzte dicht vor Startac und Mondra auf. „Kann es sein, dass ich den Kosmos spüre? Nein, ich glaube es nicht. Es entzieht sich meinem Verständnis. Nichts davon kann ich mit meinen Sinnen erfassen. Und dennoch - etwas geschieht da draußen. Es entwickelt sich. Das Universum ist einfach überall." Er starrte die beiden an. „Ich weiß jetzt, was mit mir los ist", klagte er. „Ich werde wahnsinnig. Mein Gehirn kann mit diesen immensen Psi-Energien nicht mehr fertig werden. Ich sterbe!"
Er taumelte, und ich fing ihn sanft auf. „Du bist so gesund wie wir alle", sagte ich."Ich glaube nicht, dass sich in dir organisch etwas verändert. Eher ist es deine Begabung, die auf unbegreifliche Weise reagiert." Ich hielt es für ziemlich wahrscheinlich, dass es mit dem Flug durch den Mega-Dom zusammenhing. Es war Trims erste Reise durch ein solches Gebilde gewesen. Nach Dommrath waren er und Startac damals durch den Materieaustauscher von Wrehemo Seelenquell gelangt. Der Flug nach Wassermal und von da nach Salthi war auf herkömmlichem Weg erfolgt. Trim Marath befreite sich aus meinem Griff. Er packte mich an den Handgelenken und drückte mich von sich weg. „Du irrst dich gewiss. Niemand kann sagen, was in mir vorgeht. Geh weg!" Er drehte sich zur Seite, stolperte und stürzte. Ein Energiefeld fing ihn auf. „Zurück mit ihm in die Krankenstation!", ordnete ich an. „Wenn es nicht anders geht, soll der Medo ihm ein Beruhigungsmittel verabreichen."
Das Feld transportierte den schwach wirkenden Mutanten ab. „Ich begleite ihn", sagte Mondra. „Wenn er den Verstand verliert, ertrage ich es nicht."
Ich setzte mich mit SENECA in Verbindung. „Du hast die Aufzeichnungen bestimmt
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