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2169 - Das Lichtvolk

Titel: 2169 - Das Lichtvolk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und einem Prallfeld darüber bestand, zu einem der schwebenden Gebäudeparks. Die Suite war ein Traum. Riesig. Drei Stockwerke hoch und vollständig eingerichtet. Soweit ich als Provinzler das beurteilen konnte, noch dazu überaus geschmackvoll.
    „Das ist natürlich nur die Standardausstattung. Ihr könnt das Mobiliar, die Raumdecken und Innenwände selbstverständlich ganz nach eurem Belieben verändern", erläuterte Tirotu beschwingt, doch ohne Eile. „Programme für die Formenergie-Designs, einen syntronischen Innenarchitekten und dergleichen findet ihr in eurem Wohnungs-Servo. Desgleichen Tipps für die Freizeitgestaltung, einen Lokalführer, das komplette, täglich etwa zehntausend verschiedenste Veranstaltungen umfassende Kulturprogramm, Kontaktadressen von diversen Sport- und Geselligkeitsvereinen - das Übliche eben."
    Enguarti stützte sich schwer auf seinen Gehstock. Er schüttelte unaufhörlich den Kopf wie eine der Puppen, die manche Leute in ihren Gleitern montierten. „Unglaublich", sagte er nur. „Wann soll ich meinen Dienst antreten?", fragte Panige. „In zwei Burd" ,antwortete Tirotu. „Bis dahin dürftest du dich ausreichend akklimatisiert haben. Bei deinem Arbeitsplatz handelt es sich um einen hoch spezialisierten Industriekomplex unweit des Terminals, an dem ihr angekommen seid.
    Alle weiteren Details findet ihr in eurem Wohnungsrechner oder eben hier drinnen."
    Er händigte uns drei flache Multifunktionsarmbänder aus. „Das sind eure persönlichen Servos. Schlüssel, Ausweise, Kalender, Kreditkarten, Kommunikatoren, Anlageberater, Psychoanalytiker was immer ihr davon aktiviert." Er lächelte. „Falls ihr dazu neigt, derlei Geräte gelegentlich zu verlegen, könnt ihr euch die wichtigsten Funktionen auch als Mikrochips in einen Schädelknochen implantieren lassen. Das macht fast jeder in Calduum." Bei diesen Worten klopfte er sich mit einem Finger an die Schläfe. „Kostet nicht viel und geht ganz schnell. Fragt einfach den Servo."
    „Unglaublich", murmelte Enguarti. „Unglaublich."
    „Kann ich euch sonst noch irgendwie dienlich sein?" Ich hob die Hand. „Täusche ich mich", fragte ich, „oder liegt diese Wohnanlage inmitten einer Zone besonders aktiven Para-Staubs?"
    „Du täuschst dich nicht, junger Mann. Dieses Wolkenheim ist wegen seines angenehmen Hyper-Klimas berühmt."„Also wohl auch nicht ganz billig", vermutete meine Mutter. „Können wir uns das von meinem neuen Gehalt überhaupt leisten?"
    „Das nehme ich doch an. Sonst hätte euch Keepige sicher nicht hier einquartieren lassen. Es steht euch jedoch selbstverständlich frei, euch auf eigene Faust eine andere Unterkunft zu suchen, falls euch diese nicht zusagen sollte. Genaueres, wie gesagt, beim Servo. Ich gebe euch auch meine Nummer, für alle Fälle." Danach entschuldigte sich Tirotu Rixte. Er hatte noch einige weitere Aufträge zu erledigen.
    Kaum war er gegangen, ließen wir uns synchron in die luxuriöse Sitzmulde plumpsen und atmeten erst einmal tief durch.
    „Unglaublich", sagte Enguarti etwas später. „Ohne dir nahe treten zu wollen: Du wiederholst dich, Väterchen." Panige zog ihren Eheling zu sich heran und bettete seinen Kopf auf ihre Schulter. „Mir ergeht es nicht viel anders als dir, mein Goldmann" ,sagte sie sanft. „Ich bin ebenfalls komplett durcheinander. Ich meine, vor drei Burdrin hockten wir noch nichts ahnend in unserer kleinen, weitgehend von der Umgebung isolierten Kuppelsiedlung und jetzt ..."
    „Mir gefällt es hier nicht", stieß Enguarti hervor. „Versteht mich nicht falsch, ich weiß schon, das ist die Alte Heimat und wunderschön, könnte gar nicht schöner sein - aber mir geht das alles viel zu schnell. Weg mit dem alten Krempel, ein neues Leben beginnt, hat dieses Bürschchen gesagt. Klingt toll. Was aber, wenn man selbst zum alten Krempel gehört?"
    „Also wirklich. So alt bist du auch wieder nicht, mein Lieber!" Meine Mutter stupste ihn an. „Und falls du dich verjüngen willst - hier gibt es sicher auch die allerbesten Schönheitschirurgen."
    Ihr gut gemeinter Scherz verfing je doch nicht. „Ja, eben", setzte der Vater fort. „Von allem nur das Allerbeste. Es ist mir schlichtweg zu perfekt. Zu... idyllisch. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwo muss hier die Sandkrabbe drin sein. Und zwar eine ganz gewaltige." Ich beobachtete meinen Vater verstohlen. Er wirkte auf mich plötzlich sehr, sehr müde. Und das lag nicht nur an den Strapazen der dreitägigen Raumreise.

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