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2171 - Inquisition der Vernunft

Titel: 2171 - Inquisition der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stets misstrauischer Händler, der ständig damit rechnete, in irgendeiner Weise angegriffen zu werden - sei es mental, verbal oder körperlich. Seine Kleidung verlieh ihm daher ein gewisses Gefühl der Sicherheit, obwohl ihm bewusst war, dass in den Exoskeletten der Superb-Genetiker vergleichbare Mikrogeräte steckten. Diese lieferten ihnen vergleichbare Informationen über ihn und seine Begleiter. Das gehörte schon beinahe zum Alltag, und da nahezu jeder darüber verfügte, hoben sich die Vorteile gegenseitig auf, so dass man sich letztlich doch auf seine Instinkte und seine Erfahrung verlassen musste.
    Für ein Wesen wie ihn war das Gefühl unangenehm, sich auf dünnem Eis zu bewegen. Bei aller Vorsicht und bei allem Misstrauen, das ihn prägte, war Sickz Uknadi ein beherrschter, eiskalter Denker und Planer, ein ebenso hervorragender Taktiker wie Stratege, dessen Bestreben es war, einem Gegner grundsätzlich um mehrere Schritte voraus zu sein. Dieses Ziel erreichte er in nahezu allen Fällen. Bei den Superb-Genetikern aber war er sich nicht sicher, ob er ihnen wirklich voraus war oder ob sie in ihrer Hinterhältigkeit nur diesen Eindruck erweckten.
    Ansonsten brachte den Emotio-Händler nichts aus der Ruhe. Wenn es sein musste, ging er ungerührt über Leichen. Maßgeblich für ihn war das Resultat, weniger der Weg, der dorthin führte. Dennoch äußerte sich die seinem Volk eigene Grausamkeit bei ihm eher in Ausnahmesituationen. In seinem Gefolge wusste jeder, was er von ihm zu erwarten hatte, wenn er versagte oder ihm den Gehorsam verweigerte. In einem solchen Fall konnte niemand auf Nachsicht oder Gnade hoffen. Wer Sickz Uknadi im Weg stand, wurde vernichtet. Keiner der Superb-Genetiker stand nur für ein paar Sekunden still. Sie waren in ständiger Bewegung, und wenn sich ihre Chitin-Exoskelette berührten, erzeugten sie in den Ohren der Tonkihn unangenehm schrille Geräusche.
    Der Anführer .der Emotio-Händler wandte sich an Prai Go Kijo, den er mit Hilfe seines Implantats mühelos identifizierte, obwohl er sich äußerlich - zumindest in seinen Augen - nicht von den anderen unterschied. Der Progenetiker bedeckte einen Teil seines insektoiden Körpers mit farbigen, teilweise verzierten Tüchern, doch das taten die anderen auch. Nachdem der Tonkihn die Genetiker mit einleitenden Worten begrüßt hatte, fuhr er fort: „Ich bin gekommen, um mich davon zu überzeugen, dass ihr den ersten Teil unserer Abmachungen erfüllt habt."
    Er sprach mit tiefer, volltönender Stimme. Sie wirkte jedoch gleich bleibendsanft und war nur so laut, wie unbedingt nötig, damit er auch im hinteren Bereich des Saales verstanden wurde. Das biomechanische Implantat übersetzte die Antwort Prai Go Kijos, der ihn aufforderte, seine Aufmerksamkeit auf einen Nebenraum zu richten. Während der Genetiker diese Bitte aussprach, verschwand ein großer Teil der golden schimmernden Wand und gab den Blick in einen anderen Raum frei, der noch .größer zu sein schien als der Versammlungsraum. Seine Grenzen lagen in einem eigenartig diffusen Licht, das den Augen nirgendwo einen Fixpunkt bot, so dass die Blicke überall ins Leere zu gleiten schienen.
    Mitten in der Halle schwebte wie im Nichts eine ebenfalls golden schimmernder Schale mit einem nackten, aus sich selbst leuchtenden Körper mit vorgewölbter Stirnpartie. Prai Go Kijo schritt der Gruppe der Besucher voran in den Nebenraum. Er blieb unmittelbar neben der Schale stehen und verkündete: „Wir haben Wort gehalten. Dies ist ein Vaianischer Ingenieur!" ,Sickz Uknadi trat näher heran. Auf den ersten Blick sah er, dass die Genetiker die Wahrheit gesagt hatten. Wie vereinbart hatten sie im Genetischen Kaafix einen Vaianischen Ingenieur geklont. Der Klon wies einen markanten Schädel mit vorgewölbter Stirnpartie auf. Die kaltblau leuchtenden Augen öffneten sich für einige Sekunden und schlossen sich dann wieder. Die Hände hatten spinnartig lang gezogene, extrem spitz zulaufende Finger.
    Der halb transparente Körper leuchtete kräftig in allen Farben des Spektrums. Es war unübersehbar, dass die vielen zellulären Prozesse des Körpers Licht in Form dieser Biolumineszenz erzeugten. Doch mit dem Augenschein gab Sickz Uknadi sich nicht zufrieden. Mit Hilfe von Messgeräten, die in seiner Kleidung verborgen waren, überprüfte er den sichtbaren Teil des Gesichts und fand bestätigt, dass er mit dem Vorbild überein stimmte.
    Zudem untersuchte er die Hyperausstrahlungen des Tymcal-Netzes,

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