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2171 - Inquisition der Vernunft

Titel: 2171 - Inquisition der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dessen Hilfe sich Vaianische Ingenieure untereinander erkannten. Es zog sich in feinsten Verästelungen durch. den gesamten Körper. Von ihm ging das meiste Licht aus, und es war wichtiger als das Gesicht.
    Es gab keinen Zweifel. In der Schale lag Anguela! Angugoles wickelten sich nun um den Leib des Klons. Sie schienen aus einem bindenartigen Stoff zu bestehen. Es waren sechs mehrere Meter lange, etwa fünf Zentimeter breite Streifen, die wie Mullbinden aussahen. Einer wickelte sich um den Kopf, einer um den Rumpf sowie jeweils zwei andere um Arme und Beine, bis die Gestalt in der Schale ein mumienhaftes Aussehen hatte. Anguela II, der perfekte Doppelgänger, stand nun Sickz Uknadi und seiner Geheimloge zur Verfügung. Jetzt mussten ihm nur noch die Informationen über jene Ereignisse vermittelt werden, die den echten Anguela geprägt hatten. „Wir haben Wort gehalten", wiederholte Prai Go Kijo, wobei er sich dem Anführer der Tonkihn zuwandte. Er richtete sich ein wenig auf, so dass er größer wirkte als zuvor.
    Dieses Mal erkannte Sickz Uknadi was die Geste bedeutete. Der Progenetiker, so geheimnisvoll und fremdartig er in seiner bizarr erscheinenden Gestalt auch erscheinen mochte, hatte deutlich gemacht, dass er ein Lob erwartete. In dieser Reaktion sah der Tonkihn ein weiteres Zeichen der Schwäche. Das Gefühl seiner Überlegenheit wuchs. „Ich bin sehr zufrieden mit eurer Arbeit", sprach er genau das Lob aus, auf das der Superb-Genetiker wartete. Es gab lediglich einen Faktor, der ihn störte, an dem er jedoch nichts ändern konnte: Die Progenetiker von Kaafix konnten sich fraglos denken, was er mit dem Doppelgänger beabsichtigte. Er bedeutete den anderen Tonkihn, dass sie den Saal verlassen sollten, und sie folgten seinem Befehl. Als er mit den Insektoiden allein war, äußerte er eine Bitte. „Ich benötige ein gewisses Mittel", erläuterte er. „Ihr versteht schon ..."
    Wir können nicht leben, wenn wir nicht die Sonne suchen!
    Eifage Agehr, Guyar Goldener Staub erfüllte die Luft. Er umhüllte die junge Leuchterin, belebte das Nervengeflecht ihres Körpers und weitete ihre Lungen. Eifage Agehr fühlte sich wohl. Sie atmete tief durch und badete förmlich in der allgegenwärtigen Hyperstrahlung, die auch die hinterste Provinz Calderas erreichte, in der sie lebte und aufwuchs. Caldera war in ihren Augen die prächtigste Welt des Universums. Auf keiner Welt sonst gab es eine Atmosphäre, die aus Goldstaub zu bestehen schien und die zahllosen Paläste umschmeichelte, als sei dies ihre einzige Aufgabe. Eingebettet in ockerfarbene und grüne Parks, strebten die Türme der Paläste in Höhen hinauf, in denen sie mit dem Goldstaub zu verwachsen schienen. Wolken von Wohnparks schwebten über den Parks. Sie boten Millionen von Individuen Wohnraum.
    Ein Staubreiter glitt aus der Höhe herab. Die Kristallprojektoren hatten ein Energiefeld aufgebaut, das sich wie ein Segel bauschte, als werde es vom goldenen Wind aufgebläht. Der junge Mann, der am Mast stand und das Gerät lenkte, war nicht nackt, sondern wurde von schimmernden Angugoles umwickelt. Eifage Agehr wusste, dass er hoch oben im Orbit unbekleidet gewesen war und sich ganz dem Vergnügen des Calkhoo hingegeben hatte.
    Sie hatte Karnthis schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war er ihr auf dem Mond Iguass in der Calditischen Akademie begegnet. Eifage erinnerte sich an Geschichten über seine Schwierigkeiten, weil er gegen den Ehrenkodex der Akademie verstoßen hatte. Genaueres war ihr nie zugetragen worden, sie vermutete jedoch, dass sein Lerneifer die Ursache gewesen sein konnte.
    Lachend blickte er sie an. Er sah frisch aus und sprühte vor Lebensfreude. „Man hat mir schon gesagt, dass du hier bist und nicht auf Iguass!", rief er. „Komm, begleite mich. Bist du schon mal auf diese Weise bis in den Orbit aufgestiegen? Du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist, frei und ungehemmt in die Strömungen, Nebel und Schleier der Sphäre einzutauchen und durch das ganze System zu gleiten. Sogar Kurztransitionen sind möglich."
    „Da ist mir nicht neu. Und ich weiß auch, dass die Raumfahrer in den Staubseglern immer wieder davor warnen, Kurztransitionen durchzuführen."
    Aufgrund ihrer Jugend ging sie ohne die Hilfe eines Stockes. Ihre Angugoles wurden von einem feinen Geflecht roter Fäden durchzogen. „Erst vor ein paar Tagen hat mir jemand gesagt, so etwas sollte nur von erfahrenen Kräften gemacht werden." Karnthis lachte. „Sie sind

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