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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alles nun wegzunehmen? Geht es überhaupt noch um Gerechtigkeit? Oder bestimmt Willkür das kosmische Prinzip?" (Dalinie Kaistal, Leuchterin auf Sivkadam) In der Zentrale der AGHETT herrschte Ruhe. Sickz Uknadi hielt nichts davon, Entscheidungen in aufgeregter Atmosphäre zu treffen. Die Geschäftigkeit, die der Krieg mit sich brachte, war in die Nebenräume ausgelagert. „Gebt mir ein Hologramm!", ordnete er an. „Ich will Tradom sehen." Ein scheibenförmiges, rotierendes Schaubild flammte auf, so groß wie ein Tonkihn. Das Lichtermeer stellte die Galaxis dar. Zwei Dutzend Sterne dienten als Orientierungsmarken: Caldera mit der Calditischen Sphäre, die Eltanenwelt Klarion das märchenhafte Sivkadam, das Trapitz-System, Queigat, der Irrläufermond Geika.
    Nochmals ein Zeichen von Uknadi und ein lückenhaftes Rot sprenkelte das Hologramm. Jeder Punkt markierte einen AGLAZAR im Dienst der Revolte. Zuerst waren es nicht sehr viele. Ein Schlachtschiff vollständig unter Kontrolle zu bringen kostete Zeit. Seine Soldaten waren in erster Linie Soldaten, Raumfahrer waren sie erst an zweiter Stelle, und sie mussten lernen, mit ihrer Aufgabe umzugehen. Dann färbte sich zehntausend Lichtjahre rings um Queigat das Weltall rot. „Zeigt mir Cairols Welle!"
    Ein bläulicher Ton leuchtete die Sektoren bei Queigat aus. Anfangs stimmten Rot und Blau noch überein. Immer mehr entfernte Sektoren kamen jedoch hinzu, während Uknadi hinsah, als springe die Welle in transitionsartiger Geschwindigkeit. „Einige Valenter-Systeme stehen noch auf Thatrix' Seite", sorgte sich Cualpo Ikat. „War die Annahme nicht, dass sie längst..." Sickz Uknadi sagte ruhig voraus: „Sie fallen in den kommenden zwei Stunden. Valenter stehen immer auf der Seite des Siegers. Sie sind angenehm berechenbar, Cualpo. Anders als die Welle."
    Der galaktische Äther barst vor Funkverkehr. Valenter, Eltanen, Vaianische Ingenieure, Anbarthi. Tradom war im Aufruhr, ein Bild, das Sickz Uknadi mit einer seltsamen Zufriedenheit erfüllte. Allein im Sektor Queigat herrschte Ruhe, einige tausend Lichtjahre im Umkreis. Es gab keinen Funkverkehr von den restlichen Teilnehmern der Revolte. Keine Nachricht über das Wissenschaftlervolk der Dhyraba'Katabe. Nichts über Tonkihn oder Emotio-Krensen. Komplette Nachrichtensperre, was die Genetiker von Kaaf betraf. Sie alle traten auf den Plan, sobald die Materialschlacht geschlagen war. Die Reste der Thatrix-Kultur gehörten dann einer neuen Ordnung. „Wie viele AGLAZARE befinden sich in unserem Besitz?", fragte Uknadi entspannt. „Inzwischen mehr als achtzehntausend! Gleich zwanzigtausend! Die Valenter sind wie Roboter."„Ausgezeichnet." Uknadis Blick wanderte von Queigat zum Zentrum der Galaxis. Ein einziger Sektor erstickte förmlich in markiertem Rot - rings um den Irrläufermond Geika, geheimes Aufmarschgebiet seiner neuen Flotte. Zahllose gekaperte AGLAZARE befanden sich derzeit im Hyperraum. Uknadi rechnete, dass mit Ablauf des nächsten Tages neunzig Prozent der Schlachtschiffe zur Revolte stießen.
    Blieb als letzter wichtiger Faktor das Kommunikationsnetz, das die Galaxis Tradom durchzog. Er behielt die Abteilung Funk im Blick seiner Seitenaugen. Es dauerte nicht lange. Mit einem einzigen Schlag verringerte die Aktivität im Hyperäther sich um zwei Drittel. Was noch zu empfangen war, stammte allein aus der unmittelbaren Umgebung. „Galaktisches Relaissystem außer Betrieb!", triumphierte Cualpo Ikat. „Caldera hat keinen Zugriff mehr!" Sickz Uknadi nahm die Meldung zufrieden entgegen. Die Dhyraba'Katabe, designierte Wissenschaftler der Revolte, erledigten ihre Arbeit gut. „Cualpo ..." Er ließ sich gelöst in einen Sessel sinken. „Ich denke, wir inspizieren nun unsere Streitkräfte. Kurs Geika, ich möchte AGLAZARE sehen!"
    Rhodan blickte in Ascaris Engelsgesicht, das in diesem Augenblick geradezu entgleiste. Ein Kreischen des Mausbibers Gucky erreichte wie durch Watte sein Gehör. In Rhodans Kopf begann das Blut zu pochen. „Paratrons!" Pearl Ten Wafers Kommando erschütterte die halbe Zentrale. Rhodan überlegte dumpf, wieso ausgerechnet sie noch reden konnte. Ein blau gefärbter Schimmer spannte sich um die LEIF ERIKSSON. Doch der Druck überschwemmte das Schiff, als existierten die Schirme nicht. Vor seinen Augen wackelte eine Sekunde das Bild. Ein Ausfallschritt zur Seite, er streckte unwillkürlich eine Hand aus und hielt sich am nächsten Sessel fest.
    Rhodan kämpfte mit zwei, drei Atemzügen die

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