Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Panikattacke nieder. Er besiegte den Schwindel und brachte seine fliegenden Finger unter Kontrolle. Mit eiligen Schritten erreichte er seinen Platz. Einige Terraner waren gestürzt, aber kein einziger blieb liegen. Selbst Gucky schien in Ordnung nach dem ersten schockierenden Moment.
    Rhodan fing einen Blick der Kommandantin auf. Ten Wafer hob flüchtig den Daumen: Gefechtsklar, hieß das. In den Orterholos bot sich ein auf den ersten Blick rätselhaftes Bild. Rund eine Viertelmillion Objekte, die an kleine Schwarze Löcher erinnerten, trieben mit teils hohen Geschwindigkeiten durch das System. Manche hatten es bereits verlassen.
    Sie alle strebten in unterschiedlichste Richtungen davon, einige mit bis zu halber Lichtgeschwindigkeit. Während Rhodan hinsah, löste sich eines der Objekte auf. Es war anscheinend entmaterialisiert. „Das also ist der Anfang der Schmerzwechten" ,hörte er Ascaris kühle Stimme. „Sie müssen eben von einem gemeinsamen Punkt aus gestartet sein." Rhodans Kopf ruckte herum. „Wie es die Eltanen berechnet haben", sagte er leise.
    Beinahe verstohlen, verärgert über die eigene Sorge, überzeugte er sich, dass Ascari da Vivo in Ordnung war. Ein tränenartiges Sekret strömte über ihre Wangen. Es handelte sich nicht um Tränen im menschlichen Sinn sondern um ein äußeres Zeichen von Erregung: typisch arkonidisch. Die Admiralin neigte horchend den Kopf, als lausche sie einer inneren Stimme. Vermutlich dem Logiksektor, der sie als ARK SUMMIA-Absolventin beriet. Rhodan zwang seinen Blick in eine andere Richtung. Ascari hatte Recht. Schmerzwechten, einige davon offenbar mit einer Art Überlicht-Tauglichkeit. Man kannte diese Gebilde aus der Gegenwart. Um das Rätsel der vermeintlichen Schwarzen Löcher zu lösen, hatte Rhodan die JOURNEE ja geschickt.
    Die automatische Ortung lieferte Hiobsbotschaften im Sekundentakt. Das Queigat-System war entvölkert. Laut Sternkatalog besaßen die Planeten II und In Milliarden Einwohner. Nun lebte im ganzen System nicht ein einziger Valenter mehr.
    Zehntausende Raumschiffswracks .drifteten ohne Antrieb durch das System, fast alle valenterscher Bauart. Doch die Terraner fingen nicht einen einzigen Notruf auf.
    Insbesondere nicht von Zim November. Ascari da Vivo brachte es mitleidlos auf den Punkt: „Seht hinaus! Findet euch damit ab, dass eine dieser Wolken euer Kreuzer ist."
    „Keineswegs!" Rhodan weigerte sich, das Offensichtliche als gegeben hinzunehmen. „Die JOURNEE ist den Einheiten der Valenter weit überlegen. Wir wissen nicht einmal, was geschehen ist. Das Schiff könnte durchaus intakt sein."
    „Wo ist es dann?" Rhodan gab der Arkonidin keine Antwort.
    Lauter Broch't und seine Leute, die Besatzung der Orterstation, lieferten detaillierte Aufnahmen der treibenden Wracks. Sie waren allesamt von innen explodiert. Wie unter Beschuss von Transformbomben; die kannte man jedoch in Tradom nicht. Jede neue Ortung bestätigte die Auffassung der Arkonidin. „Auch wenn dies ein terranisches Schiff ist...", ließ sich Ascari da Vivo mit ätzendem Sarkasmus herab, „sollte man zumindest erwägen, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Hier lebt niemand mehr. Auch nicht euer junger Emotio naut."
    „Wir finden uns mit dem Verlust ganz sicher nicht ab. Ich habe ihre Leichen nicht gesehen."
    „Weil sie bereits Staub sind!"
    Von der Zentralenbesatzung schlug Ascari offene Feindseligkeit entgegen. „Dies ist Raumfahrt", sprach sie gepresst. Sie gab ihren Standpunkt keinen Millimeter preis. „Wir operieren in Feindgebiet, 160.000 Jahre in der Vergangenheit. Jeder weiß über die Gefahren Bescheid. Wir sollten sehen, dass wir zu unserer Zeitmaschine kommen, und gut!" Perry Rhodan wandte sich abrupt ab. „Pearl", trug er der epsalischen Kommandant in auf, „wir schleusen Beiboote aus. Ich will, dass so viele Wolken wie möglich auf Ynkonit untersucht werden. Im Zweifelsfall nehmt Materialproben. Ganz wichtig die Planeten: Wir machen komplette Oberflächenscans! - Unsere Micro-Jets prüfen die angrenzenden Systeme. Vielleicht hat sich die JOURNEE-Besatzung dahin gerettet." Rhodan ließ Ascaris mitleidigen Blick von sich abprallen. Aus den Hangars des ENTDECKERS ergoss sich ein Strom Beiboote ins All. 59 Kreuzer der 10D-Meter-Klasse, hundert miniaturisierte Space-Jets, in einer endlos erscheinenden Perlenkette.
    Rhodan war sich darüber im Klaren, dass jeder Einsatz wiederum eigene Risiken barg. Was, wenn eine Micro-Jet bei der Erkundung verloren ging? Pearl

Weitere Kostenlose Bücher