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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besiegen, überlegte er. Vielleicht drei Valenter. Was ihn zweifellos zum Helden stempelte - aber ebenso zum Dummkopf. Er rechnete sich aus, dass die Besatzer längst den Hyperfunk kontrollierten. Hätte er die Meuterei geführt, Vampuce hätte die Funkgeräte als Erstes besetzen lassen. Dasselbe galt für die größeren Beiboote und einen Teil der Ersatzteillager.
    Als letzte Möglichkeit blieben demnach Rettungskapseln mit Hypertriebwerk.
    Kapseln besaßen keine große Reichweite. Wenn es ihm gelang, eine in seine Gewalt zu bringen, konnte er jedoch ... Das Geräusch von Schritten drang an sein Ohr.
    Vampuce hielt inne. Schwere Schritte. Stiefel und doppeltes Gewicht, nicht Sandalen, wie sie die Eltanen trugen. In derselben Sekunde bog ein Valenter aus einer offen stehenden Tür auf den Korridor. Der Gepanzerte trug mit beiden Händen ein schweres Aggregat, in dem Vampuce einen Datenspeicher erkannte.
    Ihre Blicke trafen aufeinander. So ist es also. Zu sehen, wenn dich einer töten will.
    Vampuce machte auf dem Absatz kehrt. Er blickte in den endlosen Korridor, der vor ihm lag. Der Gepanzerte ließ im selben Moment sein Aggregat zu Boden krachen.
    Vampuces bewusstes Empfinden setzte aus; Alles andere passierte instinktiv. Er ließ sich fallen, kugelte herum, bekam den Valenter ins Blickfeld. Seine Hände flogen.
    Vampuce fasste in einer halben Sekunde das Schweißgerät, riss die Manschette ab, nahm den Valenter ins Visier wie ein Übungsholo. Mit aller Gewalt, die er in seinen Armen hatte, schmetterte er das Werkzeug von sich. Sah in einem zeitlosen, magischen Moment die Waffe Richtung Valenter schweben, während der Gepanzerte seine Strahler aus den Holstern riss.
    Das Schweißgerät traf den Valenter. Oberhalb der Schnauze, an den schwarzen groben Zähnen vorbei, rutschte die Spitze ab und bohrte sich in eine Stelle zwischen Stirn und Kiefer. Der Valenter stand einen Moment reglos. Seine Augen wurden riesengroß, wie Vampuce niemals Augen gesehen hatte. Dann verloren sie ihren Fokus. Die Strahler polterten aus krampfartig bebenden Händen zu Boden. Der Gepanzerte sackte haltlos über dem Datenspeicher zusammen. Als sein Kopf den Boden traf trieb die Wucht das Schweißgerät bis ans Heft in den Schädel.
    Die Lache Valenterblut stieß an seine Sandalen und schreckte Vampuce aus der Starre. Er kämpfte mühsam den betäubenden Horror nieder. Der Valenter hätte ihn abgeschlachtet, ohne einen Gedanken zu verschwenden. Und er? Verlor jegliche Beherrschung, weil er im Kampf gewonnen hatte. Zitternd kniete der Eltane neben der Leiche nieder und nahm einen der Strahler. Die Waffe war ihm zu schwer, aber er konnte sich keinen Luxus leisten. Vampuce rannte los, in einem blinden Moment, in dem er versuchte, seinen Schädel klar zu bekommen. So als werde der Valenter sich jeden Moment erheben und ihn verfolgen.
    Die Flucht endete auf einer Kreuzung. In einiger Entfernung passierten Soldaten sein Blickfeld. Dass keiner in seine Richtung sah, war reines Glück. Er nutzte die Gelegenheit, sich zu orientieren. In AGLAZAREN kannte sich Vampuce aus, besser als auf Klarion, der fernen Heimat. Er wählte den am wenigsten frequentierten Gang, einen engen Korridor, von dem er wusste, dass er mit Umwegen in Richtung der Beiboote führte. Jo Vampuce hielt seinen Strahler umklammert. Ungesehen erreichte er eine Reihe von Kammern, die abseits der Hangars lagen.
    Er schleuderte die Waffe weg, einen verpesteten Klumpen Dreck, hörte endlos das Metall über den Boden klappern. Dann kletterte er in die winzige Kapsel. Sie war eben groß genug, einen Vaianischen Ingenieur aufzunehmen. Oder zwei Eltanen - aber Vampuce hatte keinen Gefährten. Er richtete sich auf dem Pilotensessel ein und öffnete per Fernsteuerung das Hangarschott. Mit einer Beschleunigung, die ohne Andruckabsorber seinen Leib zerquetscht hätte, katapultierte die Kapsel sich in den freien Weltraum.
    Die Sterne. Einer davon Queigat. Ein einzelner, lächerlich schlecht gezielter Strahlenfinger tastete am Ende durch das All, weit vorbei an seiner Kapsel. Jo Vampuce, Sekretär der toten Eifage Agehr, sprang mit seiner Rettungskapsel in den Hyperraum. Er besaß einen Hypersender, der nicht weiter reichte als einige Lichtjahre, und einen Antrieb, der ihn bis zu sechzig Lichtjahre tragen konnte.
    „Mein Name ist Dalinie Kaistal. Ich bin eine Vaianische Ingenieurin. Es hat mich Jahre meines Lebens gekostet, bis ich diese Bezeichnung führen durfte. Ist es wirklich gerecht, mir das

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