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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Valenter?", murmelte Anguela betreten. „Es passt nicht, es passt einfach nicht ...!" Thatrix war sein Lebenswerk. Das Reich des Glücks, prosperierende Planeten. Es war sein Werk nicht allein, sondern das zahlloser Verkünd er über Ewigkeiten. Generationen von Guyaam hatten versucht, den Valentern endlich Mord und blinden Gehorsam auszutreiben. Aber es war immer noch dasselbe wie Äonen zuvor. Eifage Agehr hatte die ganze Zeit Recht gehabt.
    Anguela hätte dem trügerischen Frieden nicht trauen dürfen. Er hätte das Valenterproblem durchgreifend angehen müssen, nicht mit Feingefühl.
    Hinter dem Vorgang steckte eine minutiöse Organisation. Es begann überall zur gleichen Zeit. Er begriff, dass es irgendwo in Tradom einen Gegner geben musste.
    Jemanden, der sich mit den Verhältnissen auskannte und der ihm ebenbürtig war. Er wusste von der Inquisition der Vernunft, die nach Rhodans Aussagen in der Zukunft regierte. Aber die Inquisition der Vernunft, die er aus Geheimdienstberichten kannte, war eine unbedeutende Geheimloge. Zwar befand sich ihr Kopf, dieser Tonkihn, dessen Name ihm gerade nicht einfiel, im Queigat-System, aber ihm traute er diesen Plan nicht zu. „Allein die Tatsache der Geheimhaltung!", regte sich der Verkünder auf. „Das ist reiner Irrsinn. Wie hält man so etwas geheim und schlägt dann planmäßig zu?"
    Niemand gab ihm Antwort. Tradom hatte sich viel zu lange dem Frieden hingegeben und dabei seine Augen und seine Ohren verloren. Anguela nahm als gegeben an, dass ganze Flotten in Minuten in die Hände des Feindes fielen. Hunderte Schiffe. Tausende. Wenn alles der Wahrheit entsprach, wurden Millionen Eltanen ausgelöscht. Er wollte nicht daran denken, doch ein Verkünd er besaß nicht das Recht, seine Augen vor der Wahrheit zu verschließen. „Es ist unvermeidlich", sprach Anguela düster zu seinen Assistenten, „dass wir uns absichern. Die robotischen Truppen nehmen unverzüglich sämtliche Valenter in den Calditischen Palästen unter Arrest. Es ist mit Widerstand zu rechnen. Verhindert um VAIAS willen, dass es Leichen gibt!" Zwei Minuten später drangen die Geräusche einer wahren Schlacht in die Sternenhalle. Die Valenter in den Palästen, an die zehntausend, probten den Aufstand. Aber sie kamen zu spät. Im Herzen der Macht besaßen sie nicht jene zahlenmäßige Überlegenheit, die sie draußen in den AGLAZAREN der Galaxis besaßen. Vor allem waren ihre Gegner Leuchter, nicht Eltanen. „Wir haben ein Komplott aufgedeckt, Verkünder!", sprudelte ein Assistent aus der Gruppe hervor. „Ein Stoßtrupp Valenter wollte offenbar zu dir vordringen und dich ermorden!"
    „Was nun hoffentlich vereitelt wäre."
    „Jawohl! Wir haben sie alle erwischt!" Anguela nahm sich zwar die Freiheit, die Auskunft anzuzweifeln. Doch er hatte nicht die Zeit, sich um die eigene Sicherheit Gedanken zu machen. „Bringt mir einen dieser Valenter her!"
    „Aber wir können nicht ..." Anguela fixierte den Assistenten kalt. So lange, bis dieser sich umdrehte und aus der Halle stürmte. Es dauerte fünf Minuten, dann trieben Roboter eine große, klobig gebaute Gestalt mit versengter Rüstung in die Sternenhalle. Anguela fiel auf, dass es nach verbranntem Fleisch roch. Für alle anderen unmerklich, für die feine Nase des Verkünders ein durchdringender Gestank. Er musterte den Valenter lange. „Du weißt darüber Bescheid", eröffnete er in berechnendem Ton, „dass du unter hypnotischem Einfluss ohnehin alles preisgeben wirst, was du weißt."
    „Selbstverständlich, Anguela Kulalin!" Der Valenter schien zu lachen. Anguela war nicht daran gewöhnt, von Valentern ausgelacht zu werden; er ließ sich jedoch nicht aus dem Gleichgewicht bringen. „Wie lautet dein Name?"„Es ist mir egal, wie du mich nennst."Anguela suchte unauffällig am Körper des Valenters nach verkohlten Stellen, konnte aber keine Wunde finden. „Ihr habt in den Palästen eine Revolte vorbereitet", stellte er nüchtern fest. „Wer gab euch den Befehl?" Der Valenter antwortete: „Das Oberkommando, Verkünder."Anguela wartete auf Details. Doch es kam nichts. „Du weißt, dass auch das Oberkommando sich jemandem unterstellt haben muss."
    „Gewiss. Wir sind Soldaten."
    „Und du weißt nicht, wer diese Gruppierung sein könnte?"„Ich bin ein Soldat. Für mich zählen Befehle." Der Valenter stieß eine Art meckerndes Lachen aus, mit einer erschreckenden Freude am eigenen Fatalismus. „Ihr hattet keinerlei Aussicht, die Calditischen Paläste

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