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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du wirst mir persönlich dienen. So, wie du es für Eifage Agehr getan hast."
    Vampuce durchschaute nicht die Motive, die Anguela trieben. Er getraute sich nicht zu erwähnen, dass er insgesamt weniger als eine halbe Stunde Eifage Agehr lebendig erlebt hatte. Stattdessen zog er seine blaue Robe glatt in einem Versuch, würdevoll zu wirken, und straffte seine kleinwüchsige Gestalt. Er sagte förmlich: „Es ist mir eine Ehre, erhabener Verkünder."
    „Mein Name ist Kin Veiti. Ich bin eine Leuchterin. Keine Vaianische Ingenieurin, denn ich spürte in mir niemals diesen Ehrgeiz. Mein Wille war es stets, Kindern das Leben zu schenken. Wie es dreimal fast geschehen wäre. Aber sie waren alle Dunkelgeborene ohne eine Seele. Nun hoffe ich auf mein viertes Kind. Und ich weiß, da draußen ist eine Welle, die mich „auslöschen kann, bevor es so weit ist. Mich und die Kinder des Lichts, die ich nie geboren habe." (Kin Veiti, Leuchterin auf Caldera) Vampuce erlebte aus nächster Nähe, wie Anguela Hiobsbotschaft auf Hiobsbotschaft entgegennahm. Die Flotte der Valenter entfaltete eine allgegenwärtige Präsenz. Ihre Tropfenschiffe stießen tief in Reichsgebiete vor und entfachten einen Todessturm.
    Erste Opfer waren Missionsschiffe der Anbarthi, die Prediger einer glücklichen, von VAIA gesegneten Zukunft. Kein Anbarthi-Raumer, der die Flucht ergriff: Sie alle stellten sich den Valentern, möglicherweise in Vermittlungsabsicht -und wurden ausgelöscht.
    Eltanen und Angehörige unterschiedlichster Volksgruppen folgten den Anbarthi nach. Je treuer Thatrix verbunden, desto größer die Gefahr. Hunderte Planeten verwandelten sich in Ascheklumpen. Milliardenbevölkerungen verloren das Leben.
    Das Gros der gekaperten AGLAZARE verschwand derweil von der Bildfläche.
    Vampuce rätselte, wohin. Er machte sich bewusst, dass jede Trainingsstunde die Valenter an den Kontrollen sicherer werden ließ. Mit jeder Stunde nahm der Gefechtswert der ab getauchten AGLAZARE folglich zu.
    Auch Anguela wusste das. Aber was sollte er tun? Vampuce hätte es ihm nicht sagen können. „Es ist Krieg, Jo Vampuce ...", flüsterte Anguela, in einem geisterhaften Ton, den bandagierten Körper in rötlichen Schimmer getaucht. „Perry Rhodan hat es ja gesagt ... Der Krieg, der uns am Ende alle frisst. Der Krieg, der keinen von uns übrig lässt, an dessen Ende man nicht mehr unsere Namen kennt." Vampuce verstand diese Worte anfangs nicht. Er wusste nicht, von welchem Perry Rhodan der Verkünder sprach.
    In seinem Hirn herrschte eine gnädige Leere, ohne die er nicht ertrug, was er sah. Der uns am Ende alle frisst. Anguela schien nicht an eine Chance zu glauben. Er schien zu denken, dass der Kampf gegen den Aufstand schon verloren war. Das Ende der Thatrix-Kultur verknüpfte sich mit Anguelas Namen. Vampuce erfasste' die Dimension eines ungeheuerlichen Niedergangs. Der Wert eines Verkünders maß sich an dem Glück, das er Thatrix brachte. Anguela Kulalin erteilte schließlich Schießbefehl für die Galaxis. Nicht auf Aggressoren und Meuterer allein, sondern auf sämtliche Valenterschiffe und auf alle AGLAZARE, die als von Valentern übernommen galten.
    Nachrichten unglaublicher Massaker erreichten die Paläste. Doch was nützte all das?
    Die Zeit lief gegen Thatrix, angesichts der Allgegenwart valenterscher Armeen kein Wunder. Mit dem Wirken der Killerwelle vergrößerte sich jede Sekunde das verlorene Gebiet. Die Kultur zerbrach an ihrer Größe. AGLAZARE fielen flottenweise in Feindeshand. Wo die Welle eintraf, verblieb ein permanenter Strahlungsrest. Eltanenraumer konnten die Strahlung messen - und stellten fest, dass ein Abschwächungseffekt praktisch nicht eintrat.
    Jo Vampuce verglich das Wüten der Killerwelle mit einer Seuche. Ohne Gegenmittel gab es keine Überlebenschance, nicht für Angehörige der Guyaam. „Caldera ist sicher ...", hörte er immer wieder den Verkünder flüstern. „Die Sphäre wird mein Lichtvolk retten und..." Vampuce begriff, dass der Verkünder Gebete sprach. Gebete an die heilige Mutter VAIA. Am Ende schlug Anguelas umbundene Faust auf einen Sensor, und die riesengroße, rot gefärbte Projektion in der Mitte der Halle erlosch.
    Von einer Sekunde zur anderen war die Sternenhalle leer.
    Finster bis auf die leuchtenden Augen der Guyaam; kalte blaue Blicke, in denen dennoch ein verzweifeltes Feuer loderte. „Ich warte keine Minute länger!", bestimmte Anguela schroff. „Ich verlasse augenblicklich die Paläste und begebe

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