2175 - Zeitsprung rückwärts
nach Troyms Informationen auf Klarion gelebt. Es war unvorstellbar. Welches Schicksal konnte so grausam sein?
LeCaro lag in seinen Polstern und zitterte am ganzen Leib. Acht von neun Milliarden! Der Rest hatte auf den Schiffen Dienst getan oder andere Planeten besiedelt. Das Beiboot brauchte erneut rund sechs Stunden bis zum Oika-System Stunden, in denen Troym kein einziges Wort sprach. Er war verzweifelt, befand sich in einer tiefen seelischen Depression. Elenea vermied es, ihn anzusprechen. Sie legte ihm mehrfach die Hand auf die Stirn, aber auch das half nicht. Erst als sie vor Oikascher in den Normalraum zurücktauchten, beendete der kindliche Herrscher sein Schweigen. „Die Valenter und die Inquisition der Vernunft werden büßen, Elenea", sagte er. „Ich weiß noch nicht wann und wie, aber sie werden für das bezahlen, was sie getan haben. Und ich werde dabei sein, wenn sie bestraft werden - ob jetzt oder in der Zukunft."
„In der Zukunft", meinte die Eltanin. „Es kann nur in der Zukunft geschehen." Troym nahm Funkkontakt mit der TEFANI auf. Zehn Minuten später wurde das Boot eingeschleust, in den gleichen Hangar, in dem es vor seiner „Entwendung" gestanden hatte. Troym wollte nicht, aber er wusste, dass er seinen Artgenossen von der Vernichtung Klarions berichten musste. Davor hatte er wirklich Angst. Seit Troyms und Eleneas Flucht mit dem Beiboot war noch kein Tag vergangen. Als sie die Zentrale erreichten, warteten dort Fian DeGater und die beiden terranischen Wissenschaftler auf sie.
Für einige Augenblicke standen sie sich schweigend gegenüber. Jeder erwartete, dass die andere Partei den Anfang machte. „Sprich, Troym!", sagte Elenea. „Quäle dich nicht länger damit herum."
„Ja", antwortete der junge Eltane und begann zu reden. Seine Begleiterin hielt ihre Hand auf seiner Stirn, um ihn zu beruhigen. Einmal angefangen, sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus. Eleneas Berührung gab ihm die Kraft, die er brauchte. Doch als er geendet hatte, sank er schlaff in seine Polster zurück. „Klarion vernichtet", sagte DeGater mit belegter Stimme, nachdem der erste Schock verdaut war. „Das ist furchtbar. Ich kann es einfach nicht glauben. Die Welt unserer Ahnen ..."
„Das Paradies", sagte Elenea. „Jedes von Troyms Worten ist wahr. Wir haben den Untergang dieser wundervollen Welt miterlebt. Kein Eltane konnte entkommen. Sie waren nicht im Geringsten vorbereitet."
„Diese Valenter!", stieß Parrot hervor. „Wie kann ein Volk nur so grausam sein! Was werden sie noch zerstören?"
„Uns, wenn sie uns finden", unkte Fian. „Wir sind das nächste Ziel" Troym LeCaro regte sich wieder. Er war von einer Last befreit, aber die Depression und die seelischen Schmerzen blieben. Es würde lange Zeit dauern, bis sie verheilten. „Und bei euch?", fragte er dennoch. „Wie weit seid ihr gekommen?" Fian DeGater drehte sich halb um und zeigte auf die in der Zentrale versammelten Eltanen, die den ersten Schock ebenfalls überwunden hatten und sich wieder um ihre Arbeit kümmerten. Einige arbeiteten an Computersimulationen, andere prüften Berechnungen nach. Die Tätigkeit des Rests ließ sich nicht erkennen. „Wir sind nicht viel weiten", sagte der alte Eltane.
Seine Stimme hatte wieder jene bekannte, unangenehme Schärfe angenommen, wie immer, wenn er mit Troym über das Projekt redete. Offenbar fürchtete er, dass der kindliche Herrscher sich wieder in seine Arbeit einmischen und ihn kritisieren würde. „Ich habe meinen Kollegen aus der Milchstraße gegenüber den Verdacht geäußert, dass Sabotage im Spiel ist", sagte er wütend. „Wäre dem nicht so, dann müssten die Arbeiten an der Zeitmaschine so gut wie beendet sein."
„Sabotage?", fragte Troym LeCaro. „Aber wer sollte ein Interesse daran haben, dass wir nicht in unsere Zeit zurückkehren können? Wir stammen alle aus der Zukunft. Wer sollte nicht dorthin zurückwollen - ganz zu schweigen davon, dass wir dort unseren Kampf zu führen haben."
„Eben darum", sagte Elenea. Alle Gesichter drehten sich zu ihr um. Langsam hob sie den rechten Arm.
Sie hatte es bereits gespürt, als Troym seinen Bericht beendet hatte. Assija, der lange Zeit geschwiegen hatte, zeigte, wie aufgeregt er war. Sie spürte seine Unruhe, und sie wuchs von Sekunde zu Sekunde. Aber erst als Fian DeGater von Sabotage sprach, meldete er sich bei ihr. Er hat vollkommen Recht, wisperte es in ihrem Schädel. Der Saboteur ist sogar hier anwesend.
Bist du ganz sicher?,
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