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2175 - Zeitsprung rückwärts

Titel: 2175 - Zeitsprung rückwärts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaktiker hielten den Atem an. Niemand verlor ein überflüssiges Wort. Funkverkehr zwischen den beiden Schiffen verbot sich von selbst. So wusste niemand auf der TEFANI, wie es in diesen Minuten auf der KARRIBO aussah - und umgekehrt genauso. Troym LeCaro vermisste Elenea furchtbar. Wenn es einen Eltanen gab, der ihm jetzt hätte helfen können, war sie es. Aber auch seine Gefährtin war hilflos. Wie sehnte er sich nach ihrer beruhigenden Hand!
    Die letzten Nachrichten aus dem Medo-Center waren äußerst beunruhigend gewesen. Elenea ging es nicht besser, im Gegenteil. Sie befand sich in tiefer Bewusstlosigkeit. Ihre Vitalströme waren kaum noch messbar. Er hätte jetzt bei ihr sein müssen, aber das konnte er nicht. Er konnte nicht fliehen, nicht jetzt. „Entfernung fünfhundert Millionen Kilometer", sagte Fian DeGater heiser. „Sie haben uns jetzt jeden Augenblick."
    „Erste Tasterimpulse treffen auf!", kam es aus der Ortungszentrale.
    Die Eltanen schrien plötzlich durcheinander. Die Panik hatte Troyms Artgenossen fest im Griff. Er war verzweifelt. Was sollte, was konnte er tun?
    Eine Funkverbindung zur KARRIBO stellte jetzt, da sie entdeckt waren, kein Risiko mehr dar. Aber wie sollte sie bei diesem Chaos zustande kommen? Troym brauchte Tirako da Goshuran nicht mehr anzusprechen, denn in dieser Minute handelte der arkonidische Kommandant. Dies war seine Stunde. Das Flaggschiff der Arkoniden stieg im Alarmstart vom Planeten Oikascher auf, um sich den zwölf Katamaren entgegenzuwerfen. Für Troym war es Wahnsinn, was da Goshuran da versuchte. In seinen Augen hatte er keine Chance.
    Der Flottenadmiral presste die schmalen Lippen aufeinander, als die KARRIBO in den Weltraum jagte. Das Schlachtschiff Ascari da Vivos hatte sämtliche Schutzschirme hochgefahren: den fünffach gestaffelten Paratronschirm, den dreifach gestaffelten HÜ-Schirm, den doppelt gestaffelten verbesserten Wabenschutzschirm sowie die normalen Prallschirme. Die dreißig Báalols an Bord verstärkten mit ihren geistigen Gaben den Paratron bis an die paranormal machbare Grenze. „Die Katamare nehmen Kurs auf uns", meldete Crest da Khantzron, ein Dreimond träger. Er war Leiter der Abteilung Funk und Ortung. „Gefechtsabstand in 82 Sekunden erreicht."
    „Gut", sagte Tirako da Goshuran leise. Der Zweisonnenträger saß etwas steif in seinem Kommandosessel. Selbst jetzt, im Augenblick höchster Gefahr, blieb er aristokratisch ruhig. Nur seine Augen blitzten und verrieten etwas von der Anspannung, unter der er stand. „Wir warten bis zum letzten Moment", befahl er mit ruhiger Stimme. „Gy-Dúrug, ihr seid bereit?" Der Chef der Antis bestätigte mit einem kurzen Laut. Tirako nickte grimmig. „Dann sollen sie kommen. Wir werden sie schlagen." Einige skeptische Blicke trafen ihn. Er bemerkte sie wohl, reagierte jedoch nicht auf sie. Erwusste, dass er sich auf „seine" Mannschaft verlassen konnte. Die KARRIBO und die Katamare rasten aufeinander zu. Der Bordrechner des Kugelschiffs zählte die Sekunden herunter. Als er bei zehn war, erstarb jegliche Unterhaltung an Bord der KARRIBO.
    Jetzt ging es ums Ganze! Jeder wusste es. Und dann war es so weit. Der erste Schuss der AGLAZARE bedeutete gleichzeitig den Anfang des Endes für die zwölf Einheiten umfassende Flotte. Er fuhr in die Schutzschirme des Arkoniden. Für einen Moment glich die KARRIBO einer Fackel, aber dann waren die gigantischen Energien absorbiert. Die Antis brauchten noch nicht einzugreifen. „Feuer!", befahl der Kommandant. Die Geschütze seines Schiffes traten in Aktion. Sie beruhten auf einem ähnlichen Wirkungsprinzip wie die PDP-Distanznadler der Terraner, waren nur um ein paar Prozentpunkte weniger leistungsfähig.
    Der Paratron musste einige weitere Schüsse der Katamare abwehren, dann fanden die eigenen Salven ihr Ziel. Zwei AGLAZARE explodierten gleichzeitig. In der Zentrale der KARRIBO brach kurzer Jubel aus. Tirako da Goshuran dämpfte ihn. Noch war nichts gewonnen. Im Gegenteil. Die Phalanx der AGLAZARE kam zum Stillstand. Die Doppelrumpfschiffe gruppierten sich um, bis sie eine Halbschale um die KARRIBO bildeten. Auf da Goshurans Lippen trat ein feines Lächeln. „Das hätten sie sich sparen können", sagte er wie zu sich selbst. „Sie werden ..."
    Er verstummte, als von der Gegenseite erneut das Feuer eröffnet wurde. Später fragte sich der Arkonide, welchem Umstand sie es zu verdanken gehabt hatten, dass die Valenter nicht alle konzentriert auf die KARRIBO schossen.

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