Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn nicht. „Ich ... ihr ... was habt ihr mir angetan?"„Spürst du in meiner Nähe noch Anflüge von Vergessen?"Akreol schüttelte den Kopf. „Nein, viel weniger als sonst. Manchmal noch, aber viel schwächer." Er blickte sie erstaunt an. „Ist das nicht seltsam? Vieles kehrte zurück, als ihr ... als du in meiner Fabrik aufgetaucht bist. Mir war, als fügten sich die zahlreichen Erinnerungssplitter zu einem vollständigen Bild." Die Direktorin war fast einen Kopf größer als er. Sie blickte ihn von oben herab an. „Möchtest du, dass es so bleibt?"
    „Natürlich", flüsterte er. „Ich will nicht wieder vergessen."
    „Dann wirst du es auch nicht. Jetzt nicht mehr." Akreol starrte sie an, ihre undurchdringliche, wächserne Miene, die tiefblauen Farbstreifen auf den Knorpelwülsten, die sich von der Stirn bis zum Kinn zogen. Seine Kehle wurde rau. „Was habt ihr mir angetan?"
    „Es war Ghems Idee", sagte die Zirkulare Direktorin. „Er war der Ansicht, dass du ein treuer Rebell bist, aber sehr sensibel. Die lange Zeit allein hier in der Fabrik, die dir bevorstand ... Er meinte, du erträgst es wahrscheinlich nicht, wenn dir das Ausmaß deiner Verantwortung ständig bewusst ist. Aber wenn du immer wieder vergäßest, welchen Zweck deine Arbeit hier hat, könntest du dich geistig entspannen."
    Akreol lief vor Entsetzen aschgrau an. „Ihr habt mich manipuliert? Ihr habt mein Gedächtnis zerrüttet?" Elle Ghill schüttelte heftig den Kopf, die Hände abwehrend erhoben. „So ist das nicht, Zit. Nichts Unwiderrufliches. Nichts Schlimmes. Wir haben nur eine Art Unterbrecher in dein Gedächtnis eingebaut. Du hast immer wieder vergessen ..."
    „Aber brav im Sinne eures Plans gehandelt. Ich sollte die Entführung des Traktors vorbereiten und habe es getan - wie ein Automat, ein Roboter. Hättet ihr mir gesagt, ich soll in den Müllnihilator springen, hätte ich das wahrscheinlich auch getan."
    „Du hast dich immer wieder erinnert. In Abständen." Akreol fuhr zu der Statue herum. „Nur durch ihn!" Er deutete auf die vierbeinige Gestalt aus schwarzem Gestein. „Er und meine Perlen haben mir beigestanden und mir in meinem Vergessen den Weg gewiesen. Nicht ihr!"Er wandte sich wieder Elle Ghill zu. „Nicht du und dein Direktorium. Ihr habt mich bevormundet, geistig vergewaltigt!"
    „Damit du deine Aufgabe erfüllen kannst und kein Heliot von unserem großen Plan erfährt. Es geschah im Namen Thoregons." Die Direktorin sprach leise, als schämte sie sich. „Und jetzt haben wir eine weitere Bitte an dich." Akreols Kopf ruckte hoch. Ein Gleißen lag in seinen Augen. „Ich werde an der Mission teilnehmen!", sagte er. „Ich lasse mir nicht die Früchte meines Erfolgs rauben."
    „Davon kann keine Rede sein." Elle Ghill seufzte. „Aber wir können deine Statue nicht mitnehmen. Sie wäre uns nur hinderlich."
    Akreol starrte die Frau an. „Kiesantharaah", flüsterte er rau. „Ich soll Kiesantharaah zurücklassen?" Seine Stimme gewann wieder an Kraft. „Ich habe ihn mitgenommen, als ich in dieser Fabrik anfing, und ich werde mich jetzt nicht von ihm trennen."
    „Aber es ist nicht nötig, dass du ihn mitführst", sagte die Zirkulare Direktorin. „Er ist nur eine Statue, eine Nachbildung. Wir haben zwei Originale.
     
    4.
     
    Akreol hielt sich mit Elle Ghill und einem halben Dutzend Robotern schon in der Transmitterhalle auf, als Monkey und ich dort eintrafen. Die Zirkulare Direktorin hatte uns per Kurznachricht mitgeteilt, dass wir uns dort alle treffen sollten. Nach ihrem Eintreffen musste sie ihre Elitetruppe, die lange genug auf ihre Rückkehr wartete, gleich angewiesen haben, den Robotern in die vorbereiteten Unterkünfte zu folgen. Der Abmarsch der fünfzig Spezialisten hielt noch an, als wir beide die Transmitterhalle erreichten. Sie trotteten in einer langen Schlange aus dem Raum.
    Monkey und ich begaben uns zur Rampe des Containers, an der Akreol und die Rebellenchefin standen. Der Fabrikleiter hielt den Blick auf etwas im Inneren gerichtet, was jetzt, da der Behälter sich zusehends leerte, allmählich deutlicher zu erkennen war. Als der letzte Mochichi unser ungewöhnliches Reisegefährt verlassen hatte, spurtete Akreol mit kränklicher Miene die Rampe hoch und rannte in den hinteren Bereich. Er blieb vor den beiden durchsichtigen Quadern stehen, die wir mitgebracht hatten. Sein viereckiger Mund arbeitete heftig wie bei einem terranischen Karpfen.
    Die sargähnlichen Gebilde aus kratzfestem Material

Weitere Kostenlose Bücher