2179 - Akreols Welt
Zusammenhänge bitte darlegen möchtet. Es wäre besser, wenn er die Gründe versteht." Der olivhäutige Riese hob das Kinn. „Wir haben schon Erfahrungen mit den Kosmokraten gemacht", verkündete er mit starrer Miene. „Es erscheint uns nicht sehr aussichtsreich, aufs Geratewohl zu ihnen fliegen zu wollen. Die Kontaktaufnahme ist äußerst schwierig. Sie residieren nicht im Standarduniversum, sondern hinter den Materiequellen. Und wenn sie beginnen, sich mit den Angelegenheiten niederer Wesen zu befassen, ist ihr Verhalten nicht berechenbar und von völlig unbegreiflichen Motiven geprägt."
„Sie denken in größeren Maßstäben", ergänzte der Mann mit der Maske. „Sie denken universell, weil das Multiversum ihr Tätigkeitsgebiet ist." Der Olivhäutige räusperte sich. „Wir haben herausgefunden, dass die Helioten eines unserer Raumschiffe in ihrem Besitz haben. Es befindet sich hier auf Ord Regimen. Sicher ist es nicht zufällig auf dieser Welt gestrandet. Es muss ebenfalls auf der Suche nach den Helioten gewesen sein. Wir werden es zur Rettung der Völker des Ersten Thoregons einsetzen." Akreol blickte die Zirkulare Direktorin ungläubig an.
Die Mochichi breitete die Arme aus. „Dazu müssen wir natürlich erst das Raumschiff der Fremden befreien - kein Problem mit dem Weltraumtraktor.
Anschließend können wir dann das Geheimnis von Objekt Armaire direkt angehen." Akreol schüttelte sprachlos den Kopf. Ihr alter Plan stand ihm deutlich vor Augen. Es war ein hervorragender Plan. Warum sollte er jetzt geändert werden? Sie wollten nicht mehr durch den Tunnel fliegen, sondern den gekaperten Traktor für einen völlig anderen Zweck verwenden? Und das Objekt in der Sperrzone nahm inzwischen ungehindert weiter Einfluss auf das Standarduniversum? Eines Tages würde es den Kosmokraten zu viel werden, und sie würden beschließen, den Machenschaften der Helioten ein Ende zu bereiten, indem sie das Erste Thoregon auslöschten. Niemand konnte sagen, wann es so weit wäre. Aber es würde ihnen niemand die Stirn bieten können. Nicht einmal die Helioten, selbst wenn sie das glaubten!
Akreol merkte, dass sein Atem schwerer ging. Er richtete den Blick auf einen bunten Schmetterling, der sich auf einer Dolde niederließ und seine blau geränderten Schwingen ausbreitete. Das Staubmuster wirkte wie eine Fratze, die ihn höhnisch angrinste. „Alles in Ordnung?", vernahm er Elle Ghills Stimme. Der Herr der Fabrik nickte knapp. Misstrauen erfüllte ihn. Sie betonte ihren Satz so eigenartig, als wüsste sie über ihn und seine Probleme Bescheid. „Wer soll die Aktion durchführen ... ich meine, die Kaperung des Traktors?" Insgeheim hatte Akreol stets gehofft, dass er den Auftrag erhalten werde. Jedenfalls immer dann, wenn er nicht gerade in den bodenlosen Abgründen des Vergessens geschwebt hatte. Aber nun sah es so aus, als würde alles ganz anders werden. „Eigentlich war ich als Leiterin der Einsatzgruppe vorgesehen", antwortete Elle Ghill. „Alle Pläne waren schon bis ins Detail ausgearbeitet ..."
„Aber das Vorgehen des Zirkulars scheint uns streckenweise ein wenig naiv zu sein", warf der Olivhäutige ein. Er fixierte Akreol mit einem Blick aus seinen fast schwarzen Augenscheiben. „Sieh es mir bitte nach, wenn ich so offen rede, aber euer jahrtausende alter Plan ist nicht gerade geeignet, eine Aktion dieses Ausmaßes erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Du kannst mir glauben. Mein Partner und ich, wir verfügen über entsprechende Erfahrungen und werden den größtmöglichen Erfolg erzielen."
„Er hat Recht", sagte Ghill mit Nachdruck. „Deshalb habe ich den Oberbefehl an Monkey abgetreten. Er bringt sehr viel größere Erfahrung mit als wir Mochichi, wenn es um militärische oder geheime Operationen geht. Das Direktorium hat lange darüber beraten und sich meiner Meinung schließlich angeschlossen."
Akreol wurde schwindlig. Er hörte die Worte, konnte es aber nicht glauben. So unendlich lange hatten sie auf diese Chance hingearbeitet. Alles hing davon ab, dass sie mit den Kosmokraten in Verbindung traten.
Thoregons ganzes Wohl und Wehe.
Und jetzt, so kurz vor der Entscheidung, nahmen ihnen Besucher von draußen die Fäden aus der Hand? Nein, er musste sich verhört haben. Er erhob sich aus dem Schwebesessel und verneigte sich kurz. „Entschuldigt. mich. Ich muss für einen Augenblick meine Räume aufsuchen. Dort findet ihr ein zentrales Terminal." Er deutete auf einen holografischen Baumstamm neben
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