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218 - Nefertari

218 - Nefertari

Titel: 218 - Nefertari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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erwachender Kraft stemmte sie sich gegen den Deckel des Sarkophags, keuchte und stöhnte, drückte weiter, ließ nicht nach, aber die Steinplatte bewegte sich keinen Millimeter.
    Enttäuschung machte sich in ihr breit. Dann kam ihr eine Idee. Sie stemmte sich gegen die Statue des Gottes Amentu, der groß und erhaben neben dem Sarkophag thronte, bis sie umkippte und auf den Deckel schlug. Es krachte dumpf, als die steinerne Platte in zwei Teile zersprang. Aruula verlor beinahe das Bewusstsein, so sehr hatte sie sich verausgabt. Sie sank keuchend zu Boden.
    Nicht aufgeben! Ein kleines Stück nur!
    Sie versuchte sich zu erheben, aber die Kraft hatte sie endgültig verlassen; kaum konnte sie den Arm zu dem Riss hin recken, der im Sarkophag entstanden war.
    Ein Riss, durch den sich Insektenbeine schoben!
    Aruula blinzelte. War das wieder eine Halluzination? Oder war der Käfer, der nun ins Freie kletterte, Realität? Er war wesentlich kleiner als die Skaiks, und sein Chitinpanzer wirkte rissig und vertrocknet. Sekundenlang schien er sie aus seinen Insektenaugen anzustarren. Dann ließ er sich auf ihre Hand fallen.
    Die Berührung machte Aruula klar, dass es kein Trugbild war. Im gleichen Moment explodierte ein grelles Licht in ihrem Kopf.
    Ich. Bin. Nefertari.
    Ich. Bin. E’fah.
    Die Stimme war überall, fegte die Erschöpfung aus Aruulas Körper und riss sie in die Höhe wie eine Marionette. Taumelnd kam sie auf die Beine, die ihr gerade noch den Dienst versagt hatten.
    Ich. Lebe!
    Mit dem letzten Aufflackern ihres Geistes begriff Aruula, dass ein fremdes Bewusstsein aus dem Käfer auf sie übergesprungen war – der Geist der Königin, die in dem Sarkophag lag.
    Dann brach sie zusammen.
    ENDE
    [1] Siehe Maddrax Nr. 213 »Aruulas Grab«
    [2] Siehe Maddrax Nr. 177 »Im Reich der Hydriten«
    [3] Siehe Maddrax Nr. 208 »Nach der Eiszeit«

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