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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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halber, um keine Möglichkeit außer Acht zu lassen. Feinortung werden wir aber erst in Sonnenähe betreiben, da deine Aufzeichnungen darauf hinweisen, dass das Objekt möglicherweise in den Ortungsschutz von Dromp gegangen ist." Die TRAJAN hatte bereits Fahrt aufgenommen und die Bahn des dritten Planeten erreicht. Von hier aus ging sie auf ihren Erkundungsflug, der sie bis nahe an die Sonne Dromp bringen sollte - falls sie nicht schon vorher eine konkrete Ortung vermelden konnten.
    Roi Danton zog sich mit Sinjune Toria in einen Konferenzraum zurück. „Wir sind auf Konferenzschaltung", erklärte er ihr, „damit alle zuhören können, die es angeht und interessiert, und nötigenfalls Fragen stellen können."
    „Gerne." June lächelte ihn an. „Beginnen wir noch einmal mit den Vorfällen auf Dromp V", sagte Roi, um sich nicht ablenken zu lassen. „Sie begannen bald nach deiner Ortung. Es könnte zwischen beidem ein Zusammenhang bestehen. Bist du auch dieser Ansicht?"
    „Ich bin überzeugt, dass da eine Wechselbeziehung besteht", sagte June. „Das Auftauchen dieses Objekts ist für den Wahnsinn auf Dromp Vverantwortlich."
    „Wie kannst du dir da so sicher sein?"
    „Ich habe diese Amokläufer erlebt. Es war mit allen dasselbe. Auch das Motto für ihre Wahnsinns taten hatten sie gemeinsam: Alles, was ist, muss enden! So äußerten sie sich, bevor sie sich und andere zum Tode beförderten."
    „Das hört sich an, als hätten sie eine Wandlung durchgemacht. Als wären sie nicht mehr sie selbst und nicht für ihre Taten verantwortlich zu machen."
    „Das ist offenkundig." June machte eine Geste, die Roi Danton spontan faszinierte. Für June war sie wohl normal, aber er stellte fest, dass alles, was sie tat, auf ihn seine Wirkung nicht verfehlte. „Aber ich habe es am eigenen Geist verspürt, als eine fremde Macht nach mir griff und meinen Willen beugen wollte."
    „Interessant. Wie konntest du die Attacke abwehren?"
    „Nicht bewusst", antwortete June. „Mein Glück war, dass ich mentalstabilisiert bin. Das muss die Antwort sein. Ich bin sicher, dass sie mentalstabilisierte Personen nicht übernehmen können."
    „Und wer sind sie?" Sinjune Toria erzählte von ihrem Doppelwelt-Erlebnis, als sie sich plötzlich auf zwei Existenzebenen gleichzeitig wähnte. Und von der insektoiden Gestalt mit den Facettenaugen und dem Mund aus messerartigen Beißwerkzeugen, in der sie ihren Angreifer sah. „Es kann sich dabei nur um die Insassen des Phantom-Kolosses handeln", schloss sie. „Sie müssen für den Wahnsinn auf Dromp Vverantwortlich sein."
    „Das klingt schlüssig", pflichtete Roi Danton bei. „Wenn das mit der Mentalstabilisierung stimmt, haben wir auf der TRAJAN gute Karten. Der Großteil unserer Mannschaft ist mentalstabilisiert."
    „Gab es an Bord der TRAJAN bisher keine Fälle von Sabotage oder so?", fragte June. .„Nein.
    Aber wenn dein Verdacht stimmt, begeben wir uns auf gefährliches Terrain. Es könnte bald zu mentalen Übergriffen kommen. Wir werden auf der Hut sein müssen."
    „Das wäre ratsam", sagte June. „Ich habe im Moment keine weiteren Fragen", sagte Roi Danton. „Aber ich bitte dich, dich den Spezialisten zur Verfügung zu halten."
    „Ich kann ihnen ohnehin nicht davonlaufen", sagte June mit dem ihr eigenen Lächeln.
    Dalia Argula mischte sich in das Gespräch. „Auf Dromp Vgreift weiterhin der Wahnsinn um sich", meldete die Funkerin. „Und es ist in allen Fällen so, wie Sinjune berichtet hat. Der Wahlspruch der Amokläufer lautet: Alles, was ist, muss enden!" Roi Danton bedankte sich. Dann schaute er Sinjune Toria an. „Hast du Lust auf eine Exkursion?"
    „Wenn es deine Zeit erlaubt, gerne", stimmte June zu. „Wer weiß, wann ich wieder Gelegenheit bekomme, das Innenleben eines solchen Raumgiganten kennen zu lernen."
    „Ich selbst bin nicht dafür begabt, Schiffstechnik zu erklären.
    Aber ich gebe dir einen kompetenten Führer."
    „Schade", sagte June enttäuscht. Sie schnippte mit den Fingern. „Da fällt mir noch etwas ein, was wichtig sein könnte."
    „Ja?" Roi blickte ihr direkt in die schwarzen Augen. „Die Betroffenen erinnern sich nicht daran, was ihnen widerfahren ist, wenn sie wieder ihren eigenen Willen haben", sagte June. „Ich kenne einen konkreten Fall dafür. Der Lordkanzler von Dromp Vhat in seinem Orbit-Palast Koredein eine Zeitbombe gelegt. Er selbst wurde von Ara-Zwillingen namens Ojan und Afshin paralysiert und gerettet. Von einem seiner Retter habe ich

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